Preussen-Dach war gegen Essen dicht - aber die Berliner Abwehr nichtDiesmal wurde gespielt – Moskitos nehmen Punkte mit

Aber ein Dachschaden und die daraus resultierende Unbespielbarkeit des Eises machten den Gastgebern einen Strich durch die Rechnung und die Partie wurde mit 0:5 und drei Zählern für die Gäste aus dem Ruhrpott gewertet. Aber auch mit Eishockey über 60 Minuten hatte das Berliner Team keine Chance und verlor das Spiel mit 0:4 (0:1, 0:3, 0:0).
Demzufolge hatten dann auch die Gästefans schon zu Beginn des Spiels ihr Highlight, als sie sich mit Regencapes und Schirmen auf der Tribüne präsentierten, so auf lustige Art und Weise das Malheur vom Anfang der Oberliga-Saison 2018/19 auf die Schippe nahmen. Auch wollten sich die Preussen diesmal nicht so einfach beißen lassen wie beim 3:5 gegen die Piranhas aus Rostock oder der derben 1:9-Auswärtspleite bei den Hannover Indians am Freitag. Doch die Moskitos konnten gegen die Lokalrivalen Hannover Scorpions mit 4:1 und vor zwei Tagen mit 3:2 gegen die Saale Bulls Halle zu Hause gewinnen, kommen also mit Rückenwind aus drei glatten Siegen in Folge in die Hauptstadt. Da war dann auch ein weiterer Sieg beim Tabellenletzten keine wirklich große Überraschung.
Aber die Gastgeber hielten wie so oft schon vor eigenem Publikum im ersten Drittel gut mit, mussten aber dennoch in der 13. Minute den ersten Gegentreffer durch Nicholas Miglio auf Vorlage von Fern und McLeod schlucken. Auch die Ereignisse im zweiten Abschnitt ähnelten schon so vielen Heimspielen das ECC Preussen in der Vergangenheit, individuelle Fehler und Unachtsamkeiten führten zu zwei schnellen Toren für die Gäste aus Essen, Marcel Pfänder und Arthur Lemmer sorgten in der 27. Spielminute für die Vorentscheidung - nach den drei Treffern stellte in der 33. Minute Carsten Gosdeck mit seinem 4:0 den Endstand her und ließ das Team von Trainer Frank Gentges über die drei diesmal real erspielten Punkte in Berlin jubeln.
Trotzdem war das Spiel und die Geschichte zu dieser Begegnung noch nicht zu Ende erzählt, denn Preussen-Coach Uli Egen entschied sich endlich einmal für einen Torwart-Wechsel. Er gönnte Erik Reukauf eine Pause und gab Morten Braun die Gelegenheit, ab dem letzten Drittel seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Dieser nahm dann auch dankend die Einladung an und bewies zumindest in den Situationen, die sich noch boten, dass er auch eine Berechtigung für das Berliner Tor hat und wurde auch deshalb zum Spieler des Tages auf Seiten der Preussen gewählt. Im weiteren Verlauf der letzten 20 Minuten hatten nur die Fans beider Lager gemeinsam etwas zu feiern, nämlich sich selbst mit dem Lied „Wir sind alles Eishockey-Fans“.
Außerdem hatte ein Fan Grund zur Freude, dem der Berliner Club noch einen Gefallen schuldig war. So stand die Partie zwischen dem ECC Preussen Berlin und den ESC Wohnbau Moskitos Essen unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Toleranz und mehr Respekt“ und das wurde dann auch vorweihnachtlich in dem gebotenen Rahmen ausgelebt. Aber die vollen drei Punkte nahmen die Gäste aus Essen trotzdem mit, wollten nicht mit den Hausherren teilen – verdient, wie man auch am Shutout vom Moskitos-Torhüter Patrik Cerveny erkennen kann. Beide Trainer werden ihre Erkenntnisse zu diesem Spiel bei unterschiedlicher Sichtweise mit in die Feiertage nehmen, um vielleicht in den nächsten Spielen daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Essen muss am zweiten Weihnachtstag zu Hause gegen die Tilburg Trappers antreten, die Berliner Preussen haben frei und sehen am 28. Dezember die Piranhas in Rostock wieder.