Play-off-Paarungen stehen festOberliga Nord kompakt
Zum Abschluss der Meisterrunde traf der EV Duisburg auf die Hannover Indians. David Cespiva (links) war eine der Torschützen der Füchse. (Foto: Roland Christ)
Die Tilburg Trappers treffen jetzt auf den Süd-Achten, die Blue Devils Weiden. Auch der zweite Platz ist hochverdient, denn die Saale Bulls Halle stürmten von Platz sieben auf zwei, kamen in den 18 Spielen auf starke 36 Punkte. Sie spielen nun gegen die Eisbären Regensburg. In einem Herzschlagfinale konnten sich die Icefighters Leipzig auf Platz drei einordnen, kamen in der finalen Runde allerdings nur auf 17 Punkte. Sie spielen nun gegen den ERC Sonthofen. Auf Platz vier liegen die Hannover Scorpions. Die Vorstadt-Hannoveraner erzielten in der Endrunde, die mit dem Ausschluss von Michael Budd einen traurigen Höhepunkt hatte, immerhin 24 Punkte. Die heute spielfreien Scorpions müssen sich mit dem EC Peiting messen. Der Strich war zu hoch. Die Essener Moskitos mussten das letzte Wochenende mit zwei Niederlagen abschließen, erzielten aber immerhin wie die Scorpions 24 Punkte und müssen nun gegen den Landshuter Altmeister spielen. Auf Platz sechs und damit knapp an der totalen Blamage vorbei kamen die Duisburger Füchse. Der selbst ernannte Topfavorit erzielte in der Endrunde für seine Verhältnisse desaströse 17 Punkte und muss nun mit den Selber Wölfen um den Einzug in das Viertelfinale kämpfen. Eine Enttäuschung für den Zuschauermagneten Hannover Indians ist das Endergebnis mit Platz sieben. Obwohl die Endrunde mit durchaus nicht schlechten 23 Punkten abgeschlossen wurde, kam am Ende nur der siebte Platz raus. Jetzt treffen die Jungs vom Pferdeturm auf den DEL2-Absteiger aus Rosenheim. Da sind drei heiße Partys programmiert.
In der Qualifikationsrunde auf den ersten Platz ist der Herner EV festgetackert. In 18 Spielen holten sie 49 Punkten von maximal 54 und haben sich den letzten Play-off-Platz redlich verdient. Jetzt kommt endlich, die schwächeren Vereine mögen die Formulierung verzeihen, wieder ein richtiger Gegner und das ist gleich der Südmeister aus Deggendorf. Endlich sind die Grün-Weiß-Roten kein Favorit und sie sollten sich an das letzte Jahr erinnern, als der HEV gegen den Achten Hannover Indians kapitulieren musste. Auf Platz zwei die Crocodiles Hamburg. Nach einer Schwächephase am Anfang der Runde kamen sie am Ende immer besser in Schwung und holten schließlich hervorragende 33 Punkte. Dritter wurden die Black Dragons Erfurt. Sie erkämpften sich 28 Punkte und zeigten bis zum Ende absoluten Kampfgeist. Hauchdünn von Erfurt auf Platz vier verwiesen, die Rostock Piranhas. Die Raubfische holten ebenfalls 28 Punkte, ließen also in der Vorrunde zwei Punkte liegen. Auf Platz fünf kamen die Berliner Preussen durch das Ziel. Nach dem Zittervorjahr holten sie diesmal 26 und 19 Punkte und das war eine gute Leistung. Wenn die Timmendorfer bedenken, wie lange sie in der Vorrunde ohne Sieg waren, dann können sie über die erzielten 15 plus 15 Punkte sehr zufrieden sein. Am Ende stand der mühevolle Klassenerhalt. Das Ziel in der kommenden Saison sollte schon etwas höher angesiedelt sein. Traurig werden die Harzer Falken aus Braunlage sein. Nach extrem schwachen acht Punkten in der Vorrunde kamen in der Qualifikationsrunde immerhin 17 Punkte zusammen, aber es hätten mindestens 23 sein müssen. Also blieb die rote Laterne und der sportliche Abstieg. Ob es soweit kommt, wird man im Sommer sehen. Auf jeden Fall wäre es für die Oberliga Nord schade, wenn die Braunlager in der nächsten Saison nicht mehr auflaufen würden.
Meisterrunde:
Tilburg Trappers – Saale Bulls Halle 3:1 (1:0, 2:1, 0:0)
Beide Teams, davon konnten sich die anwesenden 2575 Zuschauer in der Tilburger Stappegoor-Arena überzeugen, sind fit für die Play-offs. In einem spannenden Spiel zeigte sich der Tabellenführer und Titelverteidiger einen Hauch effizienter als die Saale Bulls, die sich über die redlich verdiente Vizemeisterschaft freuen können. Mitch Bruijsten (4.) brachte die Tilburger früh in Führung, Patrik Rypar (26.) glich aus, allerdings erst im zweiten Drittel. Exakt 96 Sekunden nach dem Ausgleich führten die Trappers wieder durch ein Tor von Ivy van den Heuvel (28.). Den endgültigen Schlussstrich vollzog Ryan Collier in der 40. Minute. Vielleicht wäre es noch in der 30. Minute richtig spannend geworden, aber die Hallenser vergaben einen Penalty bzw. scheiterten an Keeper Ian Meijerdres.
Icefighters Leipzig – Moskitos Essen 7:3 (3:1, 2:2, 2:0)
Die zuletzt so stark auftretenden Moskitos mussten diesmal eine eindeutige Niederlage in Leipzig hinnehmen. Entscheidend war bereits eine schneller Zwischenspurt der Leipziger, die nach Toren von Velecky (11., 15.) und Eichelkraut (12.) schnell mit 3:0 in Führung lagen. Zwar konnte Lautenschlager (16.) noch vor der ersten Pause auf 1:3 verkürzen aber Paavilainen (23.) brachte, kurz nach Drittelbeginn wieder den Drei-Tore-Vorsprung zurück. Zwei Tore von deCoste (24.) und Bires (37.) liessen die Essener Hoffnungen wieder wachsen, aber ganze vier Sekunden vor der zweiten Drittelpause traf Eichelkraut zum 5:3. Im letzten Drittel erhöhte Hildebrand (44., 58.) zum Endstand 7:3.
Füchse Duisburg – Hannover Indians 4:1 (0:1, 1:0, 3:0)
Eine ersatzgeschwächte Mannschaft der Indians, nur 15 Spieler standen auf dem Spielberichtsbogen, kämpfte in Duisburg umsonst um Platz fünf oder sechs. Nach zwei Dritteln hatte es noch gut für die Niedersachsen ausgesehen. Dem 1:0 für die Indians durch Stefan Goller (20.) folgte zwar der Ausgleich in der 27. Minute durch Mike Schmitz, aber eine große kämpferische und stellenweise auch spielerische Leistung ließ sie das 1:1 bis zur zweiten Pause halten. Danach fehlten die Kräfte und die immer stärker werdenden Duisburger schossen noch einen standesgemäßen, am Ende vielleicht ein Tor zu hohen, aber verdienten Erfolg heraus. Armands Berzins (42.), David Cespiva (45.) und Pavel Pisarik (54.) trafen noch für den Favoriten, der durch den Sieg am Ende der Meisterrunde noch Platz sechs einnahm und nun auf die Selber Wölfe trifft.
Qualifikationsrunde:
ECC Preussen Berlin – Harzer Falken 6:1 (2:1,2:0,2:0)
Immerhin kamen zum Saisonabschluss noch einmal 220 zahlende Fans und die sahen einen verdienten 6:1-Erfolg gegen den sportlichen Absteiger aus dem Harz. Die Tore für die hoch überlegenen Berliner erzielten Matthäs (2.,58.), Lijdsman (8.), Schimming (22.), Stocker (30.) und Rabbani (53.) bei einem Gegentor von Dzemla in der 16. Spielminute.
Black Dragons Erfurt – Herner EV 3:4 (1:2, 1:0, 1:1, 0:1) n.P.
Eine starke Leistung der schwarzen Drachen in einem extrem fairen Spiel. Schiedsrichter Naust musste nur insgesamt vier Strafminuten aussprechen, was den Charakter des Spieles gut beschreibt. Den Torreigen eröffnete der erst 19-jährige Valentin Pfeifer, eine Leihgabe des DEL-Clubs Krefeld Pinguine. Der gebürtige Duisburger schoss sein erstes Oberliga-Tor in der sechsten Spielminute. Der Ausgleich fiel prompt. Felix Schümann traf in der siebten Minute, also nur 80 Sekunden später zum 1:1 Ausgleich. Thomas Richter traf in der elften Minute wieder für den Favoriten aus dem Westen aber die motivierten Erfurter schlugen eine Viertelstunde später wieder zurück. Defender Oliver Kämmerer war in der 26. Minute erfolgreich. Als Reto Schüpping vor der Erfurter Rekordkulisse von 777 Zuschauern in der 55. Minute gar das 3:2 markierte, schien eine Sensation möglich aber das ließ der Favorit dann doch nicht zu. Sebastian Eickmann erzielte in der 58. Minute noch den Ausgleich. Nachdem die Verlängerung keinen Sieger hervorbrachte, war schließlich im Penaltyschießen Danny Albrecht der entscheidende Spieler, in diesem Fall für den Herner Gast.
Rostock Piranhas – EHC Timmendorfer Strand 8:1 (3:1, 4:0, 1:0)
Die Timmendorfer scheinen froh zu sein, dass die Qualifikationsrunde endlich zu Ende ist. In Rostock gab es jedenfalls für sie nichts zu erben und am Ende stand ein deutliches 1:8. Die 1041 Zuschauer sahen von Anfang an stürmisch angreifende Piranhas, deren Tore von Anton Lemmer (36., 40., 42.) mit einem echten Hattrick, Tomas Kurka (16.,32.), Constantin Koopmann (7.), Michal Bezouska (14., 36.) erzielt wurden. Für die kraftlosen Gäste war Kevin Schnabel mit einem Alleingang in der 19. Minute erfolgreich.