Personalveränderungen bei den Hannover IndiansFünf Spieler im Fokus

Zunächst konnten sich die Anhänger der Indians über die Nachricht freuen, dass zwei besonders verlässliche Spieler ihre Verträge verlängert haben.
Der „Tough Guy“ in der Verteidigung, Maximilian Pohl, ließ es sich trotz Quarantäne-Maßnahme nicht nehmen, den Fans persönlich per Videobotschaft mitzuteilen, dass er seinen Vertrag um ein Jahr verlängert habe. Pohl gehört dabei zu den Akteuren, die höchstens auffallen, wenn es mal wieder besonders hart zur Sache ging. Ein Vorurteil, denn „Maxi“ kommt regelmäßig auf fast zwanzig Punkte und das ist für einen Spieler, der einen absoluten Defensivpart übernehmen muss, keine schlechte Leistung. Wie wichtig Pohl für seinen Coach Lenny Soccio ist, zeigt auch, dass er neben 58 Regionalliga-Spielen und einem Zweitligaspiel bisher 409 Oberligabegegnungen Erfahrung hat.
Der zweite Akteur ist der Kanadier Chad Niddery. Der 29-Jährige aus der kanadischen Provinz British Columbia kam nach drei Jahren Mellendorf vor dieser Saison als Ersatz für den glücklosen Italo-Kanadier Nick Buonassisi und überzeugte sofort. 46 Punkte in der vergangenen Spielzeit waren Grund genug für die ECH-Verantwortlichen, dem Kontingentspieler ein Angebot zu machen, das dieser gerne annahm.
Ende der letzten Woche wurde dann bekannt, dass sich die Indians kurz vor dem selbst ernannten Transferstopp noch auf dem westdeutschen DNL-Markt bedienen konnten. Nach den sehr guten Erfahrungen mit Philipp Hertel, der im Januar 2019 vom Krefelder U20-Team an den Pferdeturm wechselte und mittlerweile zum Stammspieler geworden ist. Der Neue ist der Kapitän der letztjährigen Kölner DNL-Mannschaft, Nick Aichinger. Der 19-jährige frühere Jugend-Nationalspieler ist läuferisch und technisch bestens ausgebildet und möchte in Hannover seine ersten Erfahrungen im Erwachsenenbereich sammeln. Dazu Lenny Soccio: „Er ist ein sehr guter, junger Spieler mit viel Potenzial. Er hat zwei Tage bei uns trainiert und hat mich sofort überzeugt! Er kann sofort eine gute Rolle bei uns spielen, er ist so weit. Ich bin glücklich, dass es mit ihm geklappt hat.“
Allerdings gab es auch auf der anderen Seite Meldungen, die man am Pferdeturm mit Bedauern aufgenommen hat. So gab der Verein bekannt, dass sich Philip Lehr nach nur einer Saison wieder verabschieden wird. Der gebürtige Berliner, der am Turm nach seiner Saison 2012/13 bei FASS Berlin (2,15) mit nur 2,69 Gegentoren pro Spiel seine zweitbeste Oberligasaison absolvierte, hat anscheinend ein gutes Angebot aus dem Süden erhalten.
Der zweite Abgang überraschte. Roman Pfennings, in den letzten Jahren einer der Aktivposten im Sturm wird sich nach 143 Spielen bei den Indians verabschieden und zu einem anderen Nord-Oberligisten wechseln. Dies geschah in den letzten Tagen, so dass somit zu vermuten ist, dass einer der Oberligisten aus dem Kreis jener, die mit ihrem Verhandlungsstopp die Vereinskonsolidierung vorantreiben wollten, ausgetreten ist.
Der dritte Spieler, um den es geht, hat allerdings keine Intentionen mit anderen Vereinen. Stefan Goller, 27-jähriger Augsburger, wird seine Karriere nach vier Jahren Pferdeturm, 29 Zweitligaspielen, 298 Oberligaspielen und 200 Begegnungen im Jugendbereich endgültig beenden, da er nach eigenen Angaben ein unschlagbares Jobangebot erhalten hat. Goller kam nach zwei Jahren Scorpions 2017 an den Pferdeturm, wo er mit seiner Leistung absolut überzeugte. Er war dabei nicht der Topscorer, sondern mehr der Mann für alles. Indians-Coach Lenny Soccio konnte dabei Goller nicht nur im Sturm einsetzen, sondern auch in der Abwehr, wo er sich in den hart umkämpften Ecken austobte und trotzdem unglaublich fair blieb. Goller kam auf, und diese Zahl lässt aufhorchen, in 127 Spielen auf 33 Scorerpunkte und vor allem auf nur 56 Strafminuten.