Oberliga Nord: Halle wird Vizemeister, wehrt letzten Angriff von Tilburg abHerne zieht ins Achtelfinale ein – Essen noch auf Platz zwölf

Die Plätze vier und fünf waren mit den Indians und Hamburg auch schon länger vergeben. Unglaubliches passierte im Kampf um Platz sechs. Herne verlor, wie zu erwarten war, zuhause gegen die Scorpions und Leipzig hätte ein Punkt in Essen gereicht, aber wenn am Ende auf der Anzeigetafel nur eine „Null“ bei Torerfolgen angezeigt wird, dann hat man selbst schuld. Während Herne sich ab sofort eingehend mit Deggendorf auseinandersetzen kann, muss Leipzig in die Pre-Play-Offs, in denen die Erfurter warten. Die zweite Zwischenrundenpartie wird zwischen Duisburg und Hamm ausgefochten, wobei die Eisbären mit ihrem Erfolg den Füchsen klar machten, dass der nächste Stepp kein Selbstläufer wird.
Während Herford mit Platz elf auch sportlich den Klassenerhalt in trockenen Tüchern hat, überholten die Moskitos die Diezer Rockets am letzten Spieltag noch, beendeten die Saison mit Platz zwölf. Am Tabellenende holten die Krefelder ihren höchsten Saisonerfolg, aber Rostock war für einen Platztausch zu weit weg. Letztlich halb so wild, die Play-downs wurden vom DEB komplett abgesetzt, da es weder im Norden, Osten oder Westen einen aufstiegswilligen Regionalligisten gibt. Einziger (freiwilliger) Absteiger ist die EG Diez-Limburg.
Crocodiles Hamburg – Saale Bulls Halle 3:5 (2:0, 0:2, 1:3)
Mit diesem Sieg belohnten sich die Bulls als Titelverteidiger nicht nur mit der Vizemeisterschaft, sie demonstrierten auch, dass sie sich in Play-Off-Form befinden und es in der demnächst startenden finalen Runde weiterkommen können. Im ersten Drittel zeigten sie sich von den gut beginnenden Hamburgern beeindruckt, mussten zwei Gegentore hinnehmen, bis sie ins Spiel fanden. Vor der guten Kulisse von 1.474 Zuschauern war wohl Sergei Stas der Matchwinner, weil ihm mit dem Ausgleich zum 2:2 und dem 4:2 zwei wichtige Tore zum richtigen Zeitpunkt gelangen. Mit dem Anschluss von Jentsch wurde es noch einmal richtig spannend, aber Demmlers Tor zwei Minuten vor Schluss beendete die Frage nach dem Sieger. Bester Hamburger war Adam Domogalla mit zwei Punkten, bei Halle kassierten mit Vihavainen, Schütt, Demmler, Kaplan und Stas gleich fünf Spieler zwei Scorerpunkte. Witziges Detail am Rande: Beide Torhüter (Kristian und Herden) nahmen sich mit jeweils 87,5 Prozent Fangquote nichts.
Tore: 1:0 (02:11) Maximilian Schaludek (Spöttel, Domogalla), 2:0 (14:07) Luis Müller (Domogalla, Walch), 2:1 (20:49) Thomas Merl (Schütt, Vihavainen), 2:2 (37:30) Sergei Stas (Demmler, Kaplan), 2:3 (43:39) Matias Varttinen (Schütt, Vihavainen 5-4), 2:4 (48:40) Sergei Stas (Kaplan), 3:4 (49.53) Niklas Jentsch (Reed, Kupiainen), 3:5 (57:32) Marius-Lucas Demmler (Hoffmann, Schmid)
Herner EV Miners – Hannover Scorpions 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)
Wer zweimal in der Saison den Nordmeister in dessen Wohnzimmer besiegt, darf am Ende auch einmal etwas Glück einstreichen. Die Herner gaben gegen Scorpions, die zumindest mit drei Reihen die volle personelle Stärke aufwiesen, alles, mussten aber, vor der etwas schwachen Kulisse von 1142 Zuschauern am Ende mit Pech die Segel streichen. Den Spielentscheider spielte diesmal Scorpions-Neuzugang James Bettauer, dem zwei Tore gelangen. Herne prüfte zwar immer wieder die gegnerische Defensive und Torhüter Brett Jaeger, aber die Hintermannschaft des nagelneuen Nordmeisters bestand die Prüfung für die Play-Offs vorbildlich. Trotzdem war es Nils Liesegang vorbehalten, in seinem 372. Spiel für einen Herner Verein diesen auf 1:2 heranzubringen. Danach spielten sich einige heftige Szenen vor dem Heiligtum von Jaeger ab, aber die Niedersachsen verteidigten erfolgreich und Brandon Alderson besiegelte schließlich mit seinem 37. Saisontor die Heimniederlage des HEV.
Tore: 0:1 (11:13) James Bettauer (Reimer, Airich), 0:2 (25:55) James Bettauer (McPherson, Reiss), 1:2 (44:58) Nils Liesegang (Fominych, Gottwald), 1:3 (52:42) Brandon Alderson (McPherson)
Tilburg Trappers – Black Dragons Erfurt 6:1 (1:0, 4:1, 1:0)
Der Favorit wurde seiner Rolle gerecht, gewann klar, wurde aber für die nachlässige Haltung in der Vorrunde mit dem dritten Platz bestraft, da auch Fernrivale Halle seine Hamburger Aufgabe bravourös meisterte. Überragender Akteur der Niederländer war Max Hermens, dem drei Tore gelangen. Erfurt konnte vereinzelt sich bis zum Tor von Cedrick Andree vorspielen, war aber nur zu einem Tor, erzielt von Wunderlich im Mitteldrittel, in der Lage.
Tore: 1:0 (11;19) Raymond van der Schuit (Richards, de Hondt), 2:0 (23:34) Diego Hofland (van Gorp, Vogelaar), 3:0 (25:22) Reno de Hondt (Vogelaar, van der Schuit 5-4), 4:0 (31:25) Max Hermens, 4:1 (34.19) Erik Wunderlich (May, Ranger), 5:1 (37:45) Max Hermens (Bulmer, de Bonth), 6:1 (57:02) Max Hermens
Füchse Duisburg – Hammer Eisbären 5:6 (2:0, 2:1, 1:4, 0:1) n.V.
Eigentlich war der Hammer Sieg für die berühmte Katze. Der Rivale aus Erfurt verlor erwartungsgemäß in Tilburg und Duisburg war zu weit weg, um sie noch einholen zu können. Aber immerhin zeigten die Eisbären, über welche starke Moral sie verfügen. Duisburg ging zwar in Führung, konnten diesen Vorsprung sogar ausbauen, musste aber schnell den Anschluss hinnehmen. Im Mitteldrittel, das ausgeglichen ablief, konterten die Duisburger den Anschluss mit zwei Toren, gingen mit einem scheinbar sicheren 4:1 in die zweite Kabinenpause. Im Abschlussdrittel überschlugen sich dann die Ereignisse. Hamm kam auf 3:4 heran, Duisburg erhöhte auf 5:3, kassierte in den letzten vier Minuten aber zwei weitere Gegentore zum 5:5. In der Overtime kamen die Gäste zum Sieg. Beste Duisburger waren wieder einmal die Gebrüder Wernerson Libäck, bei Hamm gefielen Kevin Lavallee und Michal Spacek mit je drei Punkten.
Tore: 1:0 (09:17) Ondrej Nedved (Lundh Hahnebeck, Zirnow 5-4), 2:0 (13:29) Linus Wernerson Libäck (Neumann, P. Wernerson Libäck), 2:1 (23:30) Kyle Brothers (Reichert), 3:1 (36:35) Pontus Wernerson Libäck (L. Wernerson Libäck, Neumann), 4:1 (37:16) Cornelius Krämer (Schmitz, Pfeifer), 4:2 (47:43) Chris Schutz (Dotter, Balla), 4:3 (50:17) Kevin Lavallee (Spacek, Reichert 5-4), 5:3 (54:53) Oula Uski (P. Wernerson Libäck, L. Wernerson Libäck), 5:4 (56:21) Kevin Lavallee (Spacek, Ortwein 5-4), 5:5 (57:10) Artur Tegkaev (Dotter, Balla), 5:6 (63:11) Kevin Lavallee (Schutz, Spacek)
Rostock Piranhas – Hannover Indians 4:8 (2:3, 1:3, 1:2)
In einer Partie, die teilweise vogelwild ablief, zeigten die Indians noch einmal, dass sie durchaus mächtige Offensivpower abrufen können, dabei aber nicht auf ein paar Starspieler angewiesen sind. So schoss der erste Block lediglich ein Tor (Pohanka), der zweite zwei Tore (Christmann, Bräuner), der dritte drei (2x Kiss, Pohl) und der vierte auch zwei (Schubert). Damit sind die Indians, die Höchstadt als Gegner in zwei Wochen vor sich haben, äußerst schwer auszurechnen. Rostock gab sich alle Mühe, hätte bei seinen Offensivbemühungen mehr als nur die vier Tore erzielen können, scheiterte aber entweder an der eigenen Nervenschwäche oder an Keeper Böttcher-Miserotti. Bester Piranha war der Ex-Indian Mark Ledlin, der immerhin drei Assist verbuchen konnte. Aber auch Hahn und Pöpel konnten mit ihren zwei Punkten Akzente setzen. Bei den spielfreudigen Hannoveranern glänzten Christmann, Pistilli und Robin Palka mit je drei Punkten besonders. Zum Ende der Begegnung kam sogar noch der vierte Torhüter der Indians, Neuerwerbung Ondrej Kufa, Deutsch-Tscheche von der U20 von Slavia Prag, für fünf Minuten zum Einsatz, in denen er demonstrierte, dass er über gutes Stellungsspiel und über schnelle Reaktionen verfügt.
Tore: 0:1 (02:14) Maximilian Pohl (Christmann, Pistilli), 1:1 (06:25) Dante Hahn (Ledlin, Pöpel), 2:1 (07:44) Keegan Dansereau (Ledlin, Hahn), 2:2 (08:39) Sebastian Christmann (Messing, Pistilli), 2:3 (11:41) Joe Kiss (R. Palka, Möller), 2:4 (25:59) Sofiene Bräuner (Pistilli, Möller), 2:5 (27:15) Jayden Schubert (Esposito-Selivanov, R. Palka), 3:5 (27:37) Matthew Barry (Pöpel, Ledlin), 3:6 (28:40) Jayden Schubert (Christmann, R. Palka 5-4), 3:7 (41:33) Branislav Pohanka (Bacek, Tiainen), 3:8 (42:50) Joe Kiss (Messing, D. Palka), 4:8 (45:45) Tom Pauker (Döring, Voronow)
Moskitos Essen – Icefighters Leipzig 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)
Die Leipziger hatten alle Play-Off-Karten in ihrer Hand und verspielten sich leichtfertig. 37:21 Torschüsse reichten am Ende nicht, um sich für die erste Hauptrunde direkt zu qualifizieren. Statt direkt sich auf Deggendorf vorzubereiten, geht es erst einmal ins benachbarte Erfurt. Auf diese Weise konnten die Essener den nicht mehr für möglich gehaltenen 12. Tabellenplatz von Diez-Limburg übernehmen und für einen versöhnlichen Saisonabschluss sorgen. Torschütze des letzten Oberligatores in dieser Saison war Robin Slanina, der damit immerhin seinen 50. Scorerpunkt erreichte und am Ende auf Rang 53 in der Scorerliste landete. Neben Slanina war Fabian Hegmann mit seinem zweiten Saison-Shutout der Held des Tages.
Tor: 1:0 (55:02) Robin Slanina (Behrens, Saccomani)
Krefelder EV U23 – EG Diez-Limburg Rockets 7:1 (4:1, 2:0, 1:0)
Im letzten Heimspiel der Saison gelang dem Krefelder Nachwuchs der höchste Saisonheimsieg. Gegner Diez, mit einem Ausländer und nur zwei Reihen angetreten, spielte sportlich mit, war äußerst fair und verabschiedete sich aus der Oberliga mit einer, in der Höhe durchaus gerechtfertigten, Niederlage. Beste Krefelder Akteure am Saisonabschluss vor immerhin 200 Zuschauern waren Sandro Mayr und Martin Schymainski, bei Diez glänzte die gesamte Mannschaft mit ihrer Moral und am Ende durfte sogar Back-up-Keeper Janus Haseloff seine ersten vier Oberligaminuten seit vier Jahren im Tor verbringen.
Tore: 0:1 (04:55) Nick Kardas (Valenti, Lademann), 1:1 (10:37) Sandro Mayr (Grygiel, Fadieiev), 2:1 (13:44) Adrian Grygiel (Fadieiev, Schymainski), 3:1 (16:35) Martin Schymainski (Mayr, Bauermeister), 4:1 (19:35) Jay Luknovsky (McLlwain, Westerkamp), 5:1 (26:55) Aaron McLeod (Herzog, Onckels 4-5) 6:1 (36:48) Carter McLlwain (Stephens, Luknovsky), 7:1 (51:04) Martin Schymainski (Bauermeister, Mayr)
Pre-Play-Offs Nord
(8., 10., 12.3.)
Icefighters Leipzig – Black Dragons Erfurt
Füchse Duisburg – Hammer Eisbären
Pre-Play-Offs Süd
(8., 10., 12.3.)
Memmingen Indians – Tölzer Löwen
EV Füssen – Lindau Islanders
Play-Off-Achtelfinale
(Spiele 17., 19., 21., 24., 26.3.)
Hannover Scorpions – Füssen/Lindau/Tölz
Saale Bulls Halle – Memmingen/Füssen/Lindau
Tilburg Trappers – EC Peiting
Hannover Indians – Höchstadt Alligators
Blue Devils Weiden – Duisburg/Hamm/Erfurt
Starbulls Rosenheim – Leipzig/Duisburg/Hamm
Deggendorfer SC – Herne Miners
SC Riessersee – Crocodiles Hamburg
Play-downs Nord
Durch den DEB abgesetzt. Die EG Diez-Limburg ist freiwilliger Absteiger.
Play-downs Süd
(10., 12., 17., 19., 24., 26., 28.3.)
Landsberg Riverkings – EHC Klostersee