Oberliga Nord: Führendes Trio gibt sich (fast) keine BlößeScorpions demontieren Leipzig – Herne braucht Overtime in Essen

Allerdings ist die Tabelle etwas schief, denn die Tilburg Trappers haben noch zwei Spiele nachzuholen, könnten bei maximalem Erfolg mit den Scorpions gleichziehen. Dahinter klafft schon eine kleine Lücke. Die Indians, die zum zweiten Mal hintereinander in Duisburg 4:2 gewannen, holten bei ihrer Aufholjagd den sechsten Sieg in Folge und wurden mit Platz fünf belohnt, nachdem sich die konkurrierenden Leipziger in Mellendorf vom Tabellenführer ab der 30. Spielminute vorführen ließen. Nicht glaubhaft sind die Zuschauerzahlen in Diez-Limburg, obwohl die Mannschaft hervorragende Leistungen bietet und in dieser Saison voll konkurrenzfähig auftritt. Halle überholte Essen, befindet sich jetzt, mit vollem Kader, ähnlich wie die Indians in Aufholstimmung. Hinter Halle steht Essen, das einen Zweitorevorsprung gegen Herne nur bedingt über die Ziellinie retten konnte und da alle Teams hinter Essen ihre Spiele verloren oder nicht antreten konnten, hat sich in diesen Tabellensphären auch nichts getan.
Hannover Scorpions – Icefighters Leipzig 7:0 (0:0, 3:0, 4:0)
Das sogenannte Spitzenspiel verkam zu einer Machtdemonstration des Tabellenführers. Die Leipziger, vor knapp drei Wochen noch an gleicher Stelle knapp mit 1:3 unterlegen, zeigten dabei im ersten Drittel eine ansprechende Leistung. Sie spielten strikt defensiv, versuchten Konter und hatten auch Pech, hätten durchaus nach einem Pfostentreffer in Führung gehen können.
Den Scorpions fiel nicht soviel ein, zumal auch die Topakteure wie McPherson und Aquin ziemlich abgemeldet waren. Dieser Zustand änderte sich schlagartig ab der 30. Spielminute. Altmeister Christoph Koziol beendete die Torflaute mit einem Treffer aus dem Slot, weil er die trudelnde Scheibe am besten unter Kontrolle bekam und Eric Hoffmann im Leipziger Tor keine Chance ließ. Keine vier Minuten später erhöhte Brandon Alderson und als Koziol mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck sogar auf 3:0 erhöht hatte, brachen bei den Icefighters alle Dämme. Ein Doppelschlag in der 46. Minute erbrachte das 5:0 und die demoralisierten Leipziger mussten sogar noch zwei weitere Gegentore hinnehmen, konnten selbst aber im Angriff keinerlei Akzente mehr setzen. Überragend bei den Scorpions Pascal Aquin mit vier Punkten sowie die drei dreifachen Scorersammler Allan McPherson, Thomas Supis, Christoph Koziol und natürlich Torhüter Brett Jaeger, der sich seinen dritten Saison-Shutout redlich verdiente und aktuell zusammen mit Hamburgs Kai Kristian mit 1,55 Gegentoren/Spiel auch an der Spitze steht. Bei Leipzig verdiente sich lediglich Torhüter Eric Hoffmann die Bestnote, weil er den Icefightern eine zweistellige Niederlage ersparte.
Tore: 1:0 (30:12) Christoph Koziol (Kabitzky, Klöpper), 2:0 (33:50) Brandon Alderson (Aquin, Supis), 3:0 (38:09) Christoph Koziol (Götz, Just), 4:0 (45:44) Christoph Kabitzky (Koziol, Heinrich), 5:0 (46:09) Allan McPherson (Aquin, Supis), 6:0 (51:12) Pascal Aquin (McPherson, Supis), 7:0 (55:28) Brandon Alderson (McPherson, Aquin)
Moskitos Essen – Herner EV Miners 2:3 (0:0, 2:0, 0:2, 0:1) n.P.
Das zweite Spitzenspiel des Abends in der Oberliga Nord brachte deutlich mehr Spannung als die Partie in Mellendorf. Vor immerhin 1.641 Zuschauern spielten die Essener eine taktisch beeindruckende Partie und brachten die favorisierten Herner immer wieder in Verlegenheit. Herne, dass wie schon in Krefeld erst spät die Lust am Toreschießen entdeckte, konnte am Ende froh sein, dass neben Torhüter Björn Linda (95,7 Prozent Fangquote) auch Chris Seto wieder einen guten Tag hatte und mit seinen zwei Toren das Spiel entschied. In einem guten Essener Team stachen Enrico Saccomani und Torhüter Fabian Hegmann (93,5 Prozent Fangquote) heraus.
Tore: 1:0 (21:37) Enrico Saccomani (M. Bruijsten, Dmitriew), 2:0 (22:13) Dominik Luft (Saccomani, Schneider), 2:1 (45:48) Chris Seto (Ackers, Liesegang), 2:2 (55:28) Denis Fominych (Liesegang, Ackers), 2:3 (65:00) Chris Seto (PEN)
Crocodiles Hamburg – Rostock Piranhas 7:2 (0:2, 5:0, 2:0)
Ein weiterer, nach dem Ergebnis, deutlicher Sieg der Hansestädter, die somit weiterhin erster Verfolger von Tabellenführer Hannover Scorpions sind. Allerdings mussten sie im ersten Drittel ziemlich bangen, denn die Rostocker zeigten eine beherzte Partie und gingen durch ihren besten Mann, Dante Hahn, sogar mit 2:0 in Führung. Kurz vor dem 2:0 passierte jedoch jenes, was letzten Endes den Piranhas das Genick brach. Tom Pauker kassierte eine Fünfer plus Spieldauer und weil mitten in der Strafe sich auch noch Parnham und Dansereau Strafen leisteten, hatten die Hamburger fast fünf Minuten durchgehend ein doppeltes Überzahlspiel, welches sie auch prompt zum Ausgleich nutzten. Danach waren die Piranhas derart konfus, so dass ein weiterer Doppelschlag den Crocodiles gar eine 4:2 Führung brachte. In der Folgezeit beherrschten die Hamburger das Spiel und trafen sogar noch dreimal zu einem standesgemäßen Ergebnis.
Tore: 0:1 (01:40) Dante Hahn (Henderson 5-4), 0:2 (18:53) Dante Hahn (Ledlin), 1:2 (20:46) Harrison Reed (Lascheit, Moberg 5-3), 2:2 (22:01) Harrison Reed (Rajala, Moberg 5-3), 3:2 (24:07) Dominik Lascheit (Kuschel, Reimer), 4:2 (24:36) Niklas Jentsch (Schaludek, Domogalla), 5:2 (36:39) Dominik Lascheit (Bruns, Reimer), 6:2 (45:42) Harrison Reed (Habel, Jentsch), 7:2 (55:56) Yannick Walch (Reimer, Bruns)
Füchse Duisburg – Hannover Indians 2:4 (0:1, 1:1, 1:2)
Ein etwas glücklicher, aber nicht unverdienter Erfolg der Indians, die auch schon vor einigen Wochen an gleicher Stelle 4:2 erfolgreich gewesen waren. Diesmal war der Unterschied das Powerplay, in dem die Füchse zwar auf 20 Prozent Erfolgsquote kamen, die Indians jedoch auf 50 Prozent. Beide Tore erbrachten eine 2:0-Führung, die die abwehrstarken Niedersachsen bis weit ins dritte Drittel erfolgreich verteidigten. Nachdem das Toptrio der Füchse, die Brüder Wernerson Libäck sowie Uski für den Ausgleich gesorgt hatten, schlugen die Hannoveraner zurück. Mit einem Doppelschlag gelang ihnen erneut eine Zweitoreführung, die diesmal bis zum Ende Bestand hatte. Bei den Indians glänzten Igor Bacek und Nicolas Turnwald und erneut Keeper David Böttcher-Miserotti, dem im zweiten Spiel in Folge ein Scorerpunkt gelang.
Tore: 0:1 (09:07) Sebastian Christmann (Bacek, Turnwald 5-4), 0:2 (21:01) Nicolas Turnwald (Bacek, Pistilli 5-4), 1:2 (31:05) Linus Wernerson Libäck (P. Wernerson Libäck, Uski 5-4), 2:2 (52:26) Linus Wernerson Libäck (P. Wernerson Libäck, Uski), 2:3 (54:58) Jayden Schubert (R. Palka, Miserotti-Böttcher), 2:4 (55:33) Maks Selan (D. Palka, Esposito-Selivanov
EG Diez-Limburg – Herforder EV 6:2 (1:0, 3:2, 2:0)
Wieder kamen nur ganze 184 Interessierte, und wahrscheinlich werden sich die Diezer Verantwortlichen fragen, was sie noch tun können um mehr Zuschauer ins Stadion zu locken. Diese Fans sahen eine Begegnung, in der die Gäste zwar optisch ab dem zweiten Drittel besser waren, die Hausherren jedoch, auch dank der drei starken Letten, wesentlich effektiver. Außerdem konnten die Limburger zwei von vier Überzahlspielen nutzen, was eine Erfolgsquote von 50 Prozent bedeutete. Beste Akteure bei Diez-Limburg waren die drei Letten mit zusammen neun Scorerpunkten. Bei Herford konnten der Kampfgeist gefallen sowie Rustams Begovs und Logan Denoble, die an beiden Toren beteiligt waren.
Tore: 1:0 (13:42) Lauris Bajaruns (Kalns, Brunner), 2:0 (25:55) Noam Sherf (König, Kolupaylo 5-4), 2:1 (27:23) Logan Denoble (Begovs, Gerstung), 3:1 (28:10) Paul König (Kurth, Brunner), 4:1 (30:24) David Lademann (Zolmanis, Bajaruns), 4:2 (32:29) Logan Denoble (Begovs, Hutt), 5:2 (56:12) Lauris Bajaruns (Zolmanis, Fleischer), 6:2 (58:39) Lauris Bajaruns (Zolmanis, Kalns)
Hammer Eisbären – Saale Bulls Halle 2:4 (1:3, 0:0, 1:1)
Ein schweres Stück Arbeit für die Saale Bulls, die endlich wieder mit 16 Feldspielern mit einer halbwegs normalen personellen Stärke auflaufen konnten. Hamm, das ausnahmsweise nicht mit Stammkeeper Filimonow antrat, stand Back-up Sebastian Wieber, eine DEL2-Leihgabe aus Kassel, im Tor und er machte seine Sache trotz der vier Gegentore gut, kam auf 90,2 Prozent Fangquote. Bei Halle beeindruckte Patrick Schmid mit drei Scorerpunkten und einem Sprung in der Wertung von Platz 187 auf 118.
Tore: 0:1 (04:48) Dennis Schütt (Hoffmann, Schmid), 0:2 (09:15) Mathieu Tousignant (Vihavainen, Schmid 5-3), 1:2 (11:23) Kyle Brothers (Schutz, Reichert), 1:3 (19:53) Niklas Hildebrand (Sturm), 2:3 (40:21) Kevin Lavallee (Tegkaev, Balla), 2:4 (48:30) Patrick Schmid (Pfennings, Tousignant)
Ausgefallen:
Krefelder EV U23 – Black Dragons Erfurt