Oberliga Nord: Der Titelverteidiger ist der große FavoritHannover Scorpions wollen erneut mit aller Macht nach oben
Torhüter Kevin Reich wechselt von den Iserlohn Roosters zu den Hannover Scorpions. (Foto: dpa/picture alliance/Eibner-Pressefoto)Hannover Scorpions
Der Titelverteidiger ist gleichzeitig der große Favorit. Im Tor konnte der Abgang von Jerry Kuhn mit einem Königstransfer ausgeglichen werden. Torhüter Kevin Reich kam vom DEL-Club Iserlohn Roosters. Sicherlich tat der Abgang von Raabe nach Krefeld weh, konnte aber mit Markus Eberhardt gut ausgeglichen werden. Im Sturm wurden die Kneib-Brüder wieder vereint und dazu mit Jordan Knackstedt und Brett Cameron Top-Leute geholt. Zudem blieben Dylan Wruck und Allan McPherson den Wedemärkern erhalten.
Hannover Indians
Das Grundgerüst blieb zusammen, konnte an einzelnen Stellen sogar noch verstärkt werden. Für Keeper Miserotti-Böttcher konnte mit Timo Herden einer der besten Oberligatorhüter an den Pferdeturm gelotst werden. Für den offensivstarken, aber defensiv eher schwächeren Christian Hausinger wurde auf die deutsche Karte gesetzt und der dritte Kontingentspieler lieber mit einem Stürmer besetzt. Zu den Zugängen Ryker Killins und Fabian Belendir gesellen sich „Mr. Indians“ Maxi Pohl sowie der neue Kapitän Philip Messing. Im Sturm wird der „Capitano“ Pohanka fehlen, aber dafür kamen mit Gunars Skvorcovs und Tino Metsävainio Offensivpower der Extraklasse. Laut dem neuen Trainer Raphael Joly sind Jussi Petersen und Justin Salamin Rohdiamanten, sollen Tim Krüger, Justin Salamin und Tom Stumpe zünden.
Icefighters Leipzig
Die Rundumerneuerung könnte schon in dieser Saison Früchte tragen. Immerhin kam mit elf Spielern eine beinahe komplette neue Mannschaft. Im Tor stehen mit Eric Hoffmann und Konstantin Kessler zwei Torhüter mit DEL2-Erfahrung. Die Abwehr ist mit oberligaerfahrenen Spielern ausgestattet. Die Nachverpflichtung des Schweden Alasaari könnte entscheidend sein. Im Sturm war wichtig, dass Leitwolf Andre Schietzold noch eine Saison dranhängt. Die beiden Schweden Aronsson und Eriksson sind international erfahren und nicht zu unterschätzen. Dazu konnte mit Dennis Reimer ein Spieler mit viel Verdrängung geholt werden.
Black Dragons Erfurt
Die Thüringer, die mit ihrem neuen Cheftrainer Robert Hoffmann für Raphael Joly in die Oberliga starten, können als Wundertüte angesehen werden. Der Kader ist relativ knapp bemessen, vor allem erst fünf Verteidiger könnten sich als Problem herausstellen. Im Tor wurde vom Nordmeister Patrick Glatzel verpflichtet. Zwar verloren die Erfurter ihren Top-Verteidiger Dillon Eichstadt, konnten aber mit Rene Kramer einen Verteidiger mit 413 DEL-Spielen verpflichten. Im Sturm beendeten Arnoldas Bosas seine Karriere, für ihn kam der erfahrenste Spieler der Oberliga Nord, der Lette Andrins Dzerins (u.a. 397 KHL-Spiele). Zweiter Leitwolf für Harrison Reed sein und dahinter wird man sehen, wie der Rest einschlägt.
Tilburg Trappers
Die wichtigste Neuerung gab es bei den Trappers auf dem Cheftrainerposten. Für Doug Mason, der nur noch die Nationalmannschaft der Niederlande betreut, wurde vom Pferdeturm Todd Warriner geholt. Im Tor blieb das Duo Andree/Leeuwesteijn bestehen und in der Defensive verließen nur zwei Spieler (Hessels, Schults) den Verein. Dafür kam mit Mike Dalhuisen jedoch auch ein Schwergewicht (13 Länderspiele, NCAA, RUS2). Im Sturm verließen durchaus ein paar stärkere Akteure die Trappers, darunter die drei Kontingentspieler Branden Gracel, Kaid Oliver und Mikko Virtanen. Sie wurden ersetzt durch Ruth Kobe (USA) und den Kanadiern Anthony Rinaldi und Phil Marinaccio. Dazu kam aus der Lausitz der talentierte Justin van der Ven.
Saale Bulls Halle
In Halle wurde im Sommer versucht, den Etat zu verkleinern und trotzdem mindestens die gleiche Qualität wie im Vorjahr zu bekommen, vielleicht sogar mehr. Gleich 14 Spieler verließen die Bulls, nur acht neue kamen. Im Tor ist das frühere Hamburger Duo Nils Kapteinat/Kai Kristian wieder beisammen. In der Defensive konnte mit Erik Gollenbeck ein erfahrener Defender geholt werden und mit Bryan Heinicke ein Talent aus dem Eisbären-Juniorenstall. Im Sturm regiert weiterhin die finnische Seite in Halle. Tomi Willenius zeigte bereits in Herne und bei den Scorpions seine Stärke, Eetu Elo kam bereits vor dem letzten Saisonende aus Bayreuth und schlug sofort ein. Eppu Karuvaara will in seiner ersten europäischen Auslandsstation zeigen, was er drauf hat. Wichtig: Die drei deutschen Toptorjäger Thomas Merl, Patrick Schmid und Timo Gams blieben beisammen.
Rostock Piranhas
An der Ostsee wurde genauestens drauf geachtet, dass die Mischung aus Erfahrung und Jugend stimmt. Klare Nummer 1 im Tor ist Sebastian Albrecht mit 129-facher DEL2-Erfahrung. Dahinter rangeln Timo Bätge und David Kubik um den Back-up-Posten. Mit Connor Hannon konnte aus Leipzig ein starker Verteidiger geholt werden, der Jan Tramm und Marius Pöpel unterstützen und vor allem auch in den Überzahlspielen eingesetzt werden soll. Als das Transferzeitfenster sich schon fast gesenkt hatte, kam in letzter Sekunde mit Patrick Pohl von den Scorpions ein Crack, der in DEL und DEL2 um 750 Spiele absolviert hatte und dementsprechend die Stimmung anheizte. Zusammen mit den Schweden Oscar Bejmo und Jesper Öhrvall soll er dafür sorgen, dass es in dieser Saison bis in die Play-offs geht. Des Weiteren kam mit Filip Stopinski ein solider Stürmer und mit Ilja Fleischmann aus der Lausitz ein quirliger Stürmer.
Moskitos Essen
Bei den Moskitos ist man gespannt, wie auf der Torhüterposition die Nachfolger von Stammtorhüter Flott-Kucis, Ennio Albrecht, Justus Roth, Marko Brlic und Leon Hümer einschlagen. Gute Chancen hat dabei wohl Albrecht, der vom Wolfsburger DEL-Team kommt. Die Abwehr wieder angeführt vom torgefährlichen Edmunds Augstkalns. Mit Leon Fern und Lukas Mannes kehrten zwei Spieler zurück, die zuletzt in Halle und Erfurt tätig waren. Im Sturm blieb das magische Duo Sandis Zolmanis und Elvijs Biezais zusammen, wurde noch mit dem Deutsch-Letten Ralf Rinke, der von den Scorpions kam, verstärkt. Absoluter Leader ist Alexej Dmitriew mit über 1000 Spielen in den drei höchsten deutschen Ligen.
Füchse Duisburg
Für Duisburgs Trainer Risto Kurkinen tat sich im Juli eine Riesen-Baustelle auf. Die eingeplante Nummer 1 Fabian Hegmann verabschiedete sich in Richtung Freiburg und die sogenannte Nummer 2 Linus Schwarte wurde nun als Stammtorhüter eingeplant. Ihn stehen nun per Krefelder Förderlizenz Matthias Bittner und Julius Schulte zur Seite. Kapitän Manuel Neumann blieb bei den Füchsen. Zusätzlich sollen die Neuzugänge Pascal Grosse und Nicklas Mannes der Abwehr Halt geben. Mit David Lebek und Aaron Krebietke (aktuell verletzt) kamen zusätzlich zwei Verteidigungstalente. Im Sturm überraschte der Vorjahrsvorletzte mit der Verpflichtung des kongenialen Sturm-Brüderduo Pontus und Linus Wernerson-Libäck. Lediglich Oula Uski folgte nicht nach Duisburg. Dafür kam Janne Seppänen. Der 29-Jährige hat in der zweiten und dritten finnischen Liga über 400 Spiele absolviert. Nicht zu unterschätzen ist auch Nardo Nagtzaam vom Oberligameister Weiden und natürlich Leithammel Martin Schymainski mit aktuell 1002 Spielen in den drei höchsten deutschen Ligen.
Hammer Eisbären
Die Eisbären, zuvor jahrelang im Tabellenkeller, waren in der letzten Saison eine der Überraschungen. Diese wollen sie jetzt wiederholen, am besten noch besser abschneiden, aber das dürfte schwer werden. Im Tor musste Filimonow ersetzt werden. Mit Maximilian Meier aus Bad Nauheim und Sebastian Wieber sollte das eigene Gehäuse gut gehütet sein. Gleich sieben Verteidiger gingen, dafür kamen drei neue. Mit Spencer Berry und Philip Kuschel gibt es zwei Antreiber und mit Jonas Burghardt, ein Talent aus Bayreuth, konnte ein 1,92-Meter-Mann gewonnen werden. Nur vier Angreifer gingen, aber alles gestandene Stammspieler. Für Chris Schutz kam der Finne Joonas Alanne mit 233-facher Erfahrung aus der ersten finnischen Liga. Dazu kam mit Julian Airich (Scorpions) ein physisch starker Akteur. Und last but not least wurde mit Dominik Lascheit ein erwiesener Torjäger aus Bietigheim zurückgeholt.
Herforder EV Ice Dragons
Die Ostwestfalen wollen den letzten Platz der Vorsaison vergessen machen. Dazu haben sie sich ein paar gute Verstärkungen geholt. In erster Linie ist die Rede von Jakob Urbisch, der für Justin Schrörs das Tor hüten soll. Fast komplett neu ist die Abwehr. Von den Abängen tat nur Gerstung weh. Dafür kamen mit Nick Walters aus Halle und Yannis Walch aus Duisburg sehr erfahrene Leute. Dazu als Importzugang Brett Humberstone, für den Herford die erste europäische Station ist. Auch im Sturm musste geknüppelt werden. Begovs und DeNoble fallen weg und auch Denis Gulda. Mit Brandon Schultz aus Indianapolis (ECHL) und Ryley Lindgren aus Sosnowiec kommen zwei 28-Jährige, die wissen, wo das gegnerische Tor steht. Dazu konnte Emil Lessard Aydin gehalten werden, wie auch Niklas Hildebrand. Nils Wegner war Toptorjäger bei Diez-Limburg in der Bene-Liga und möchte sich in der Oberliga beweisen.
Herner EV Miners
Der Vorrundenmeister der Jahre 2017 und 2018 wird es sehr schwer haben. Da ist es wichtig, im Tor einen Garanten zu haben und den hat der HEV mit David Miserotti-Böttcher vom Ligakonkurrenten Hannover Indians bekommen. Mit Finn Becker steht ein sehr talentierter Back-up zur Verfügung. Nedved verließ in der Defensive den HEV, zur Kompensation opferten die Ruhrstädter einen Kontingentposten. Der Schwede Hugo Enock, 130 Spiele Erfahrung in den beiden höchsten schwedischen Ligen, soll zusammen mit Michel Ackers die junge Defensive führen. Im Sturm verließ „Mr. Herne“, Nils Liesegang, seinen Verein und auch der Abgang von Jan Dalecky hinterlässt Spuren. Wenigstens konnten Dennis Swinnen und Erik Keresztury gehalten werden. Der dritte Anführer wird der Finne Niko Ahoniemi sein. Samuel Eriksson war vorwiegend in der dritten schwedischen Liga aktiv, wird sich erst eingewöhnen müssen.