Oberliga-Halbfinale: Der Norden schlägt zurückScorpions und Halle erzwingen vierte Serienpartie
Jubel bei den Saale Bulls: Die Hallenser sind zurück in der Serie. (Foto: dpa/picture alliance/Fotostand)Blue Devils Weiden – Saale Bulls Halle 2:5 (1:0, 1:2, 0:3)
Serienstand: 2:1
Der Showdown wurde verschoben. Schuld sind die Saale Bulls Halle, die mit einer aufstiegsreifen Leistung den Südmeister auswärts bezwangen und damit die Serie wieder offen gestalteten. Natürlich wird es jetzt nicht leichter, der Siegzwang besteht weiterhin für die Sachsen-Anhaltiner, aber die Motivation und vor allem das Selbstwertgefühl sollte sich deutlich gesteigert haben. Bereits im Spiel zeigte sich, dass den Weidenern nicht wieder so ein Spaziergang wie in der ersten Partie (8:3) erwartete. Weiden war zwar überlegen, konnte sich jedoch bei personeller Gleichheit nicht durchsetzen. Das änderte sich, als sich Halle zwei Strafzeiten, die einzigen im Spiel, im zweiten Drittel leistete. Weiden traf zweimal, konnte sich somit eine 100-Prozent-Erfolgsquote anschreiben lassen und schien auf dem sicheren Weg ins Finale. Schien, denn Halle gelang, angeblich schoss man nur viermal auf das Weidener Tor, gleich zwei Tore, darunter auch eines in Überzahl. Und wieder waren die „Finnish Wizards“ voll involviert. Matias Varttinen, der Schrecken für die Weidener Defensive, traf zum Anschluss und gab die Vorlage für Patrick Schmid. Mit dem 2:2 ging es in die zweite Pause vor 2.560 Zuschauern, ausverkauft. Das dritte Drittel hatte kaum begonnen, als sich Patrick Schmid bequemte, diesmal eine Vorlage von Becker aufzunehmen, Hübl im Weidener Tor zu überlisten und erstmals die Gäste in Front zu bringen. Eine Situation, die die Weidener, bis auf das 0:1 im ersten Spiel nicht kannten und sie fanden darauf keine Antwort. Den jetzt cool defensiv spielenden Hallensern gelang sogar noch das 4:2 durch Demmler und jetzt mussten die Blue Devils reagieren. Sie stürmten zwar mit Mann und Maus, wurden jedoch von physisch starken Saale Bulls in Schach gehalten und als Hübl sein Heiligtum verlassen hatte, gelang Varttinen mit einem Empty-Netter die endgültige Entscheidung. Während bei Weiden kein Spieler sein Niveau der letzten Spiele brachte, überragte bei Halle neben Torhüter Timo Herden (92,6 Prozent Fangquote) natürlich Varttinen (3 Punkte), sowie Schmid und Vihavainen, die je zwei Punkte zum Erfolg dazu steuerten.
Tore: 1:0 (18:57) Martin Heinisch (Davis, Rubes 5-4), 2:0 (30:45) Fabian Voit (Davis 5-4), 2:1 (31:01) Matias Varttinen (Vihavainen), 2:2 (34:22) Patrick Schmid (Varttinen, Vihavainen 5-4), 2:3 (40:29) Patrick Schmid (Becker),2:4 (50:20) Marius Demmler (Kaplan, Valasek), 2:5 (58:04) Matias Varttinen (Walkowiak, Herden ENG)
Hannover Scorpions – Starbulls Rosenheim 2:1 (0:1, 1:0, 0:0, 0:0, 1:0) n.V.
Serienstand: 1:2
Die Scorpions sind wieder da. Allerdings benötigten sie rekordverdächtige 93 Spielminuten, um ihren bayrischen Widersacher zu besiegen. An die Topzeit des Lokalrivalen aus der letzten Saison mit 128 Spielminuten waren sie jedoch noch ein Stückchen entfernt. Der Krimi, der überraschend kein ausverkauftes Haus zustande brachte, startete intensiv, und in der 18. Spielminute gingen die leicht favorisierten Rosenheimer durch Erdfelder wieder in Führung. In der Folge, vor allem ab dem zweiten Drittel, berannten daraufhin die Scorpions das Gästetor, das wiederum hervorragend von Christopher Kolarz (96,4 Prozent Fangquote) gehütet wurde. Allerdings waren die Hausherren diesmal vorsichtiger, passten auf die gefährlichen gegnerischen Stürmer auf und diese Taktik hatte schließlich in der 33. Minute Erfolg. Erst musste Kolb (Rosenheim) eine kleine Strafe absitzen und neun Sekunden vor Ablauf der Strafe traf Christoph Kabitzky mit seinem dritten Play-Off-Tor zum verdienten Ausgleich für den Nordmeister. Jetzt hatten die Scorpions Oberwasser, waren im dritten Drittel hochüberlegen, vergaßen jedoch das Toreschießen, beließen es bis zum Spielende beim 1:1, was die Verlängerung bedeutete. Jetzt wandelte sich, von der Strafzeit von McPherson in der 64. Minute abgesehen, die Partie zu Eisschach. Kein Team wollte den entscheidenden Fehler machen und so blieb es beim dem Remis auch nach achtzig Spielminuten. In der zweiten Overtime kam es dann zur Entscheidung. Zuerst noch Aufregung, als sich gleichzeitig Airich (Scorpions) und Strodel (Rosenheim) Strafen abholten, diese aber ohne Konsequenz blieben. Erst in der 93. Minute dann die Entscheidung, als Reimer und Reiß Altmeister Christoph Koziol bedienten und der gebürtige Füssener für die Entscheidung zugunsten der Scorpions sorgte. Einen herausragenden Akteur hatten die Scorpions diesmal nicht zu bieten, aber die mannschaftliche Geschlossenheit plus die gezeigte Disziplin waren addiert zu hoch für die Rosenheimer, die jetzt jedoch am kommenden Freitag mit einem Heimsieg trotzdem das Finale erreichen können.
Tore: 0:1 (17:40) Manuel Erdfelder (Daxlberger), 1:1 (32:05) Christoph Kabitzky (Airich, Just 5-4), 2:1 (92:32) Christoph Koziol (Reimer, Reiß)