Nie gefährdeter Sieg gegen Preussen BerlinEssen gewinnt mit 6:1
Minus acht, plus drei – so lautete die Formel des Abends. Gemeint ist weder Zuschauerzahl noch hat das irgendetwas mit dem Endergebnis der Partie der Wohnbau Moskitos Essen gegen die Berliner Preussen zu tun. Mit 6:1 (3:0, 2:1, 1:0) gewannen die Hausherren. Das hatte am Abend damit zu tun, dass Trainer Frank Gentges auf insgesamt acht Spieler aus seinem Kader verzichten musste, dafür aber drei Spieler aus dem DNL-Kader der Kölner Haie aufbieten konnte. Zu den beiden Langzeitverletzten Michael Hrstka und Dominik Patocka gesellte sich der gesperrte Cornelius Krämer. Tobias Brazda und Justin Schrörs fielen krankheitsbedingt aus, ebenso wie Patrick Raaf-Effertz, der zwar unter der Woche trainiert hatte, letztlich aber doch nicht auflaufen konnte. Jakob Weber laboriert immer noch an seiner Schulterverletzung und Alexander Schneider bekam einen Schuss gegen den Schlittschuh und musste mit gebrochener Kufe passen. Doch von den Haien waren Goalie Hannibal Weitzmann, Verteidiger Oliver Granz sowie Stürmer Nico Kolb für die Essener dabei. Zwar bekam Benedict Roßberg im Spiel den Vorzug, aber Weitzmann konnte zumindest als Ersatz auf der Bank Platz nehmen. Und seine beiden Kollegen aus Köln machten ein mehr als ordentliches Spiel im Dress der Wohnbau Moskitos.
Die Essener starteten vor 552 Zuschauern ganz ordentlich und mit Druck ins Spiel und nach kurzem Abtasten sorgten die beiden Essener Kontingentspieler für eine beruhigende 2:0-Führung. Zunächst traf Michal Velecky in der siebten Spielminute, in der elften Minute war es dann Andrej Bires, der ein Zuspiel von Artem Klein im von Patrick Hoffmann gehüteten Tor unter. Die Moskitos machten weiter Druck, doch Hoffmann zeigte einige gute Reaktionen im Berliner Gehäuse, bis kurz vor Drittelende. Die Wohnbau Moskitos in Überzahl, die Scheibe lief flüssig durch die Reihen und letztendlich war es der Kapitän, der in der Überzahlformation an der blauen Linie spielte und einen Pass von Michal Velecky in die Maschen drosch.
Gleich zu Beginn des zweiten Drittels dann die Chance direkt auf 4:0 zu erhöhen, allerdings scheiterte Andrej Bires mit seinem Penalty an Patrick Hoffmann. Das besorgt dann Michal Velecky, ein kluges Zuspiel von Jan Barta musste der Essener Stürmer nur noch ins Tor schieben. Dass Benedict Roßberg keinen Shutout erreichen konnte, daran war er selbst nicht ganz unschuldig. In Berliner Überzahl gerieten die Wohnbau Moskitos kurz unter Druck und Kapitän Max Janke hämmerte Roßberg die Scheibe aus kurzer halbrechter Distanz durch die Schoner. Ein klein wenig verflachte die Partie, doch die Essener hatten das Spiel jederzeit im Griff, in der 36. Spielminute scheiterte Andrej Bires zunächst mit einer schönen Aktion am Berliner Keeper, doch Artem Klein konnte den Abpraller aus der Drehung zum 5:1 versenken.
Der letzte Abschnitt war gerade 73 Sekunden alt, da fuhren die Moskitos den nächsten Angriff auf das Berliner Tor, der scharfe Pass von Nico Kolb segelte nicht nur an Niklas Hildebrand vorbei, auch die Berliner Verteidiger bekamen keinen Zugriff auf die Scheibe und so sagte Andrej Bires am langen Pfosten danke. Das sollte es dann aber an diesem Abend mit den Toren gewesen sein, Reto Schüpping landete noch im Berliner Gehäuse, doch die kleine schwarze Scheibe wollte weder hüben wie drüben ins Tor. Die Wohnbau Moskitos hatten an diesem Abend so gut gezielt, dass allein vier bis fünf Mal der Pfosten herhalten musste.
Die Trainer hatten einen verdienten Sieg der Wohnbau Moskitos gesehen. Marco Rentzsch nahm die Rolle als Aufsteiger und Underdog an, hatte auch nicht Punkte in Essen im Visier, sondern will sein Team gegen seine Konkurrenten aus der unteren Tabellenregion holen. Allerdings sagte er auch: „Von Berlin nach Essen zu fahren, ist eine zu lange Fahrt für drei Minuspunkte.“
Frank Gentges, der Essener Trainer, war natürlich auch wenig begeistert über den Ausfall so vieler Spieler, vor allem die ständig wechselnde Reihenzusammenstellung freute ihn nicht. Doch er war sehr erfreut über seine Mannschaft: „Wir haben das trotzdem sehr gut gelöst, trotz der ständig wechselnden Reihen haben wir das Spiel sicher im Griff gehabt. Wir hatten außerdem noch vier bis fünf Pfostenschüsse. Ich war sehr zufrieden mit den beiden Spielern aus Köln, von Granz bin ich schon so ein kleiner Fan geworden und Nico Kolb hätte heute zwei Tore machen müssen. Auch der Schiedsrichter Lasse Kopitz war stark, da merkt man, dass er DEL gespielt hat. Am Sonntag in Hamburg wird es wieder schwer, ich hoffe Schneider und Krämer sind dann wieder dabei.“
Tore: 1:0 (6:43) Velecky (Barta, Klein), 2:0 (10:03) Bires (Klein, Tim Brazda), 3:0 (18:49) Barta (Velecky, Saccomani, 5-4), 4:0 (22:08) Velecky (Barta, Klingsporn), 4:1 (29:21) Janke (Vymazal, Braun, 5-4), 5:1 (35:29) Klein, 6:1 (41:13) Bires (Hildebrand, Kolb). Strafen: Essen 4 + 10 (Kolb), Berlin 12. Zuschauer: 552.