Nach 5:3 im Spitzenspiel: Tilburg Trappers kurz vor dem TitelgewinnFüchse Duisburg gewinnen Ruhrderby in Essen

Entschieden knapper der Kampf um Platz zwei. Ausgerechnet die beiden hannoverschen Regionsrivalen Scorpions und Indians rangeln um die Vizemeisterschaft und bei zwei Punkten Differenz ist noch jede Menge Pfeffer im Spiel. 15 Punkte (!) dahinter auf Platz vier Halle, dass sich eine Heimniederlage gegen Herne leistete und nur den Platz behielt, weil auch Essen seinen Gegner aus Duisburg scheinbar nicht ernst genug nahm. Einziges Glück für die zwei: Herne brauchte in Halle die Verlängerung, nahm nur zwei Punkte mit. Die zuletzt aus verständlichen Gründen leicht schwächelnden Hamburger brauchten schon den Sieg in Berlin, um die aufmüpfigen Rostocker niederzuhalten. Diese konnten mit dem Sieg gegen Leipzig etwas Abstand herstellen, was selbstredend sehr wichtig ist. Die Icefighters dagegen hatten einen gebrauchten Abend. Erst in Rostock verloren und dann gewann Konkurrent Duisburg auch noch in Essen. Die Wedauer hatten dagegen endlich einmal einen vergnüglichen Abend, sehen Platz acht noch als Ziel an.
Tilburg Trappers – Hannover Scorpions 5:3 (2:1, 1:0, 2:2)
Die Spitzenpartie des Tages hielt, was sie versprach. Es kommt sicherlich nicht häufig vor, aber zum ersten Mal seit langer Zeit hatte der Gast ein besseres Schussverhältnis (32:29) aufzuweisen als die Niederländer und das sprach sicherlich für die Gäste. Dazu gab es vor fast 3000 Zuschauern nur 24 Strafminuten, so dass am Ende von einer Eishockey-Delikatesse gesprochen werden konnte. Als es nach neun Minuten durch Tore von Ivy van den Heuvel (7.) und Danny Stempher (9.) 2:0 hieß, da schien eine Vorentscheidung gefallen, aber die Hannoveraner dachten nicht daran, klein beizugeben. Scorpions-Torjäger Patrick Schmid verkürzte mit seinem 32. Saisontor in der elften Minute auf 1:2 und machte das Spiel wieder spannend. Nach verteiltem Spielverlauf erhöhte Max Hermens in der 35. Minute auf 3:1 und wieder waren die Gäste nicht geschlagen. Eine kurze Schwächephase der Gastgeber nutzten sie zum Ausgleich. Björn Bombis (49.) sogar mit einem Shorthander und Patrick Schmid (50.) glichen zum 3:3 aus. Die Entscheidung brachte schließlich Danny Stempher. Der erst 23-jährige niederländische Nationalspieler erzielte die beiden letzten Tore für sein Team (56., 58.) und brachte die Trappers dem Ziel Hauptrundenmeisterschaft ein gehöriges Stück näher.
Preussen Berlin – Crocodiles Hamburg 4:5 (1:2, 2:3, 1:0)
Auch wenn andere nur müde lächeln können, bei den Preussen freute man sich über 248 Zuschauer. Immerhin 25 Prozent mehr als zuletzt und auch diese werden sicherlich wiederkommen, denn die Preussen zeigten eine beherzte Partie und belegten dabei deutlich, dass die letzten Erfolge ihnen gutgetan hatten. Aber auch die Hamburger freuten sich, kamen sie doch nach zwei Stunden torlosen Eishockeys endlich wieder zu erspielten Toren und dazu noch, praktisch als Zugabe, zu drei Punkten. In der ausgeglichenen Partie spielten sich zwei Hamburger in den Vordergrund und bewiesen mit zwei Toren ihre Leistungsstärke. Dominik Lascheit (14.,24.) und Gianluca Balla (18.,21.) erzielten vier der fünf Gästetore, das fünfte steuerte Brian Bölke (36.) bei. Für die kampfeslustigen und nie aufgebenden Berliner schossen Ludwig Wild (9.), Marvin Krüger (27.), Kyle Piwowarczyk (33.) und Jakub Rumpel (46.) die Tore.
Rostock Piranhas – Icefighters Leipzig 5:3 (0:1, 2:0, 3:2)
Beide Mannschaften wussten um die Wichtigkeit dieser Partie und gingen dementsprechend motiviert in die Zweikämpfe. Aber trotz des leidenschaftlichen Kampfs musste Schiedsrichter Gavrilas gesamt nur zwölf Strafminuten aussprechen, was für ihn aber auch für die aufeinandertreffenden Mannschaften sprach. Für das erste Ausrufezeichen sorgte Antti Paavilainen (11.) mit dem 1:0 für Leipzig. Erst zu Anfang der zweiten 20 Minuten glich der Rostocker Kevin Piehler (22.) aus. REC-Torjäger Michal Bezouska brachte seine Farben in der 38. Minute im Powerplay mit 2:1 in Führung und mit diesem Resultat ging es auch in die zweite Pause. Für Entsetzen bei den 945 Zuschauern sorgten die Leipziger Damian Schneider (44.) und Patrick Fischer (46.), die das Ergebnis zugunsten der Gäste drehten. Aber was wären die Piranhas ohne ihren Torjäger Bezouska? Dieser glich mit seinem 29. Saisontor in der 51. Minute aus und Constantin Koopmann (55.) brachte seinerseits seine Rostocker wieder in Führung. Bei diesem Spielstand blieb es bis kurz vor dem Ende und als Leipzigs Trainer Gerike seinen Keeper Roßberg vom Eis nehmen wollte, leistete sich dieser eine Strafe und Viktor Beck besiegelte mit dem 5:3 in der 60. Minute den Sieg der Piranhas.
Moskitos Essen – Füchse Duisburg 3:5 (0:0, 0:2, 3:3)
Neue Besen kehren gut. Mit diesem Sprichwort im Gepäck fuhren die Duisburger mit der S-Bahn ins benachbarte Essen und am Ende konnte sich der neue Füchse-Dompteur Dirk Schmitz die ersten drei Punkte in sein Trainer-Stammbuch schreiben. Zu verdanken hatte er es seiner Mannschaft, die bereits in der letzten Woche beim 3:5 am hannoverschen Pferdeturm stark gespielt hatte und diesmal konzentriert zu Werke ging und erst spät im dritten Drittel, als langsam die Kraft nachließ, sich zu Schwächen hinreißen ließ. Besonders toll, die Moskitos werden sich zu Tode ärgern, die ersten beiden Gästetore. Bei beiden saß jeweils ein Fuchs auf der Strafbank, aber das hinderte Diego Hofland nicht, seine Saisontore sieben und acht per Shorthander zu erzielen. Als dann Artur Tegkaev im dritten Drittel ebenfalls seine persönliche Show mit zwei Toren (42., 44.) zum 4:0 für die Gäste abzog, da musste man Angst um das Kreislaufsystem von Moskito-Trainer Frank Gentges haben. Erst ein Powerplaytor von Veit Holzmann, diesmal ohne Gegentor, in der 51. Minute machte es kurzfristig noch einmal spannend, aber Ricco Ratajczyk (58.) beendete die Hoffnungen humorlos mit dem 5:1 für die Gäste. Diese zeigten sich auf Grund der hohen Führung konzentrationslos, was die Essener noch mit einem Doppelschlag innerhalb von 48 Sekunden bestraften, als Aaron McLeod (59.) und Julian Airich (59.) verkürzten.
Black Dragons Erfurt – EC Hannover Indians 1:2 (0:0, 1:1, 0:1)
Auch wenn sie Favorit auf dem Papier waren, die letzte Niederlage hatten die Indians zu Hause ausgerechnet gegen die Erfurter im Januar beim 3:6 eingefangen. Seitdem hatten sie sich am Riemen gerissen, einige personelle und taktische Änderungen ergaben den Rest und im Augenblick sind die Pferdeturm-Hannoveraner die heißeste Mannschaft der gesamten Oberliga. Auch die Erfurter, die eine starke Leistung ablieferten, konnten die Indians nicht stoppen, so dass diese ihren elften Sieg in Folge einfuhren. Dabei war es zu für die Gäste ein Kampf gegen Schiedsrichter Ratz, der den Indians von den ersten zehn Strafen gleich neun auferlegte. So war es dann auch kein Wunder, dass das 1:0 in Überzahl für die schwarzen Drachen fiel, als Marcel Weise in der 34. Minute einlochte. Die Reaktion der Hannoveraner kam prompt. 80 Sekunden später glich Brent Norris aus und als sich Enrico Manske in der 57. Minute die letzte Strafe des Spieles leistete, nutzte dies der Alt-Internationale der Gäste, Andreas Morczinietz mit seinem 23. Saisontor zum 2:1 für die Indians aus.
Saale Bulls Halle – Herner EV 1:2 (1:0, 0:1, 0:0, 0:1) n.V.
Wie in Erfurt war es auch in Halle superspannend und auch hier gingen die Gäste mit einem 2:1 vom Eis, nur nach Verlängerung. Dazu brauchte Schiri Votla nur acht Strafminuten verteilen, was ebenfalls für die Qualität des Spiels sprach. Die Bulls zeigten sich im ersten Drittel etwas bissiger, gingen bereits nach vier Minuten durch Maximilian Schaludek in Führung. Die Herner, mit einem starken Björn Linda im Rücken, zeigten sich ebenbürtig, mussten jedoch bis zur 32. Minute mit dem Ausgleich warten. Erst in der Verlängerung gelang ihnen durch Nico Kolb (62.) der Siegestreffer.
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