Matchstrafe und Anzeige gegen Dreifach-Torschützen Jasieniak

Mit zehn Feldspielern und einem Torwart konnte der ECW diesmal wenigstens antreten. Am Ende stand aber eine 3:8 (0:2, 2:4, 1:2)-Niederlage im Rahmen der Oberliga-Nord-Pokalrunde.
Das Team wehrte sich wie gewohnt tapfer gegen den gut besetzten Gegner, auch wenn nach nur 13 Sekunden das 0:1 fiel. Adendorf war im ersten Abschnitt drückend überlegen, es gelang dem AEC aber nicht, die unzähligen Chancen zu verwandeln. Nur einmal kurz vor Drittelende klingelte es noch im Wedemärker Gehäuse, so dass es mit einem für Wedemark schmeichelhaften 0:2 in die Drittelpause ging.
Im zweiten Drittel sorgte Adendorf für allgemeines Stirnrunzeln, denn nachdem David Jasieniak auf 1:2 (29.) verkürzen konnte, nahm der numerisch und spielerisch hoch überlegene AEC prompt eine Auszeit. Es schien fast so, als hätte der AEC-Coach Angst vor einer Blamage gehabt. Die Auszeit hatte dem Team des AEC aber tatsächlich etwas genutzt, denn danach machte Adendorf drei Tore innerhalb von zwei Minuten bei eigener Unterzahl. Damit waren die Weichen gestellt, daran konnten auch die beiden nächsten Treffer von David Jasieniak nichts mehr ändern. Jasieniak wurde vier Minuten vor dem Ende der Partie noch vom Helden zur tragischen Figur, als er Adendorfs Torsten Heideck mit einem Stockstich bedachte und dafür eine Matchstrafe erhielt. Wedemark überstand die letzten Minuten in Unterzahl aber ohne Gegentreffer, da Adendorf nach wie vor zu unfähig war, die drückende Überlegenheit in Tore umzumünzen, wodurch die Gäste sich nicht gerade mit Ruhm bekleckerten. Die Kuriosität des Abends ereignete sich aber nach dem Spiel, als Torsten Heideck, dessen Zahn durch Jasieniaks Foul in Mitleidenschaft gezogen wurde, die Polizei anrief, um David Jasieniak wegen Körperverletzung anzuzeigen. „Die Polizisten nahmen die Sache auf, wirkten aber auch eher verblüfft, wegen so etwas gerufen worden zu sein“, so der ECW in seiner Meldung.
„Wenn jeder Eishockeyspieler jedesmal, wenn er einen Zahn verliert oder sich sonstige Verletzungen vom Gegner zuzieht, eine Strafanzeige stellen würde, hätte die Polizei viel zu tun. Unser Brent Griffin hatte sich in diesem Spiel im ersten Drittel die Schulter ausgekugelt, aber nachdem er vom Sanitäter behandelt und die Schulter wieder eingerenkt war, kehrte er im zweiten Drittel aufs Eis zurück. Er kam aber nicht auf den Gedanken, jemanden für seine Verletzung anzuzeigen. Man erlebt doch immer wieder kuriose Dinge beim Eishockey“, so ECW-Präsident Günter Wentzek.
Am kommenden Wochenende stehen für den EC Wedemark wieder zwei Auswärtsspiele an. Am Freitag geht es zum Nachholspiel nach Braunlage und am Sonntag zum Hamburger SV.