Leipzig und Halle gewinnen die ToppartienRostock überrascht Hamm – Torspektakel in Duisburg

Rostock drehte im letzten Drittel ein 4:6 und gewann noch 8:6, und die Füchse und die Crocodiles schossen in den letzten zehn Spielminuten sechs Tore. Dagegen verblassten schon fast die anderen Ergebnisse. Auch Leipzig zeigte fantastische Moral, bezwang die mit einem neuen Trainer angereisten Herner in der Overtime und Halle gewann überraschend klar gegen den direkten Rivalen vom Pferdeturm.
Aber auch in Herford ging es hoch her. Elf Tore sprechen von guten Emotionen und Tilburg wird sich gewundert haben, wie stark Diez im Augenblick spielt. Tabellenführer Hannover Scorpions musste dem schweren Spiel vom Freitag vermutlich Tribut zollen, holte sich gegen tapfere Essener einen Arbeitssieg ab. Zum Glück ist diese Woche kein Nachholspiel angesetzt und alle Mannschaften können mal durchatmen. Weiter geht es am Freitag unter anderem mit dem Topspiel Halle gegen Scorpions (20 Uhr) und dem Kellerduell Rostock gegen Duisburg, ebenfalls ab 20 Uhr.
Icefighters Leipzig – Herner EV Miners 4:3 (0:1, 2:1, 1:1, 1:0) n.V.
Ein dramatisches Spiel mit einem Happy End für die Gastgeber. Diese lagen schon 0:2 zurück, um den Ausgleich fast mit der Schlusssirene des zweites Spielabschnitts zu erzielen. Nach dem 3:2 schien der Leipziger Weg zu drei Punkten frei, aber die kampfstarken Herner, erstmals mit Trainer-Neuzugang Tobias Stolikowski an der Bande, schlugen 80 Sekunden vor Ende zurück, sicherten sich so einen wichtigen Zusatzpunkt. Den zweiten Zähler für Leipzig sicherte schließlich Victor Östling, der sich damit in der Torjägerliste von Rang 69 auf 51 hocharbeitete. Überragend auf Leipziger Seite das Trio Jonas Wolter, Michael Burns und Tim Heyter, dem jeweils drei Scorerpunkte gelangen.
Tore: 0:1 (11:21) Elvis Biezaijs (Swinnen), 0:2 (25:17) Leon Köhler (Elten, Peleikis), 1:2 (33:32) Michael Burns (Wolter, Riekkinen), 2:2 (39:58) Jonas Wolter (Burns, Heyter 5-4), 3:2 (47:24) Tim Heyter (Virch, Burns), 3:3 (58:40) Denis Fominych (Liesegang, Kunz), 4:3 (60:17) Victor Östling (Heyter, Wolter)
Saale Bulls Halle – Hannover Indians 4:1 (3:0, 1:0, 0:1)
Im letzten Jahr noch Lieblingsgegner, jetzt Angstgegner. Für die Hannover Indians gab es auch in der zweiten Auseinandersetzung mit Titelverteidiger Halle eine Niederlage mit drei Toren Differenz. Entscheidend für den Erfolg war die Anfangsphase, als Varttinen die schnelle Führung für die Bulls gelang und der Doppelschlag in der 14. Spielminute, als die Gastgeber ein doppeltes Überzahlspiel auch doppelt ausnutzten. Danach bekamen die Hannoveraner zwar einen besseren Zugriff auf das Spiel, waren stellenweise optisch auch tonangebend, konnten diese Stärke jedoch nicht im Entferntesten umsetzen. Selbst in der Schlussphase des zweiten Drittels, als Ex-Indian Thore Weyrauch sich eine Fünfer plus Spieldauer leistete, konnten dies nicht genutzt werden. Wenigstens gelang am Ende durch Schubert noch der verdiente Ehrentreffer. Überragend auf Hallenser Seite Matias Varttinen, sowie sein Landsmann Tatu Vihavainen, Marius-Luca Demmler, denen jeweils zwei Scorerpunkte gelangen und natürlich Torhüter Tim Heyter, der mit 96,3 Prozent Fangquote seinen Gegenüber David Böttcher-Miserotti klar ausstach. Interessante Information für die Indians: Ihr Topspieler der letzten Saison, Parker Bowles, wurde von seinem aktuellen Verein, dem norwegischen Erstligisten Manglerud Star Oslo, zusammen mit vier weiteren Kanadiern auf die Transferliste gesetzt.
Tore: 1:0 (01:33) Matias Varttinen (Vihavainen, Tousignant), 2:0 (13:45) Matias Varttinen (Vihavainen, Schmid 5-3), 3:0 (14:39) Thomas Gauch (Weyrauch, Demmler 5-4), 4:0 (26:55) Marius-Lucas Demmler (Varttinen, Valasek), 4:1 (47:34) Jayden Schubert (Pistilli, Selan)
Füchse Duisburg – Crocodiles Hamburg 5:6 (1:1, 0:0, 4:4, 0:1) n.P.
Es gibt Spiele, deren Ablauf man kaum glauben kann. Eines dieser Spezies fand in Duisburg statt. Die Füchse trafen dabei auf die favorisierten Hamburger, immerhin Tabellenzweiter, und hielten sich zunächst wacker. Nach dem 1:1 im ersten Drittel blieb dieses Ergebnis bis zur 42. Spielminute bestehen. Erwähnenswert. Duisburgs Neuzugang Rasmus Lundh Hahnebeck traf in Überzahl zur Führung, erzielte dabei sein erstes Oberligator. Es fiel in Überzahl, und es sollte nicht das letzte gewesen sein. Es gab noch eine weitere Besonderheit. Beide Teams kassierten zusammen acht Strafen, beide vier und beide Vertretungen nutzten sieben der acht Möglichkeiten aus. Doch zurück zum Spiel. Mit einem 2:2 ging es in die letzten zehn Spielminuten und dann holten die Hamburger mit Hilfe ihres Topduos Domogalla/Moberg den Hammer raus, trafen innerhalb von vier Minuten dreimal, gingen somit 5:2 in Führung und alles schien klar. Schien, denn Duisburg gab nicht auf und schaffte Unglaubliches. Auch sie brauchten für drei Tore nur vier Minuten und als die Schlusssirene erklang, stand es 5:5 und es musste die Verlängerung ran. In dieser passierte nicht viel Aufregendes und so musste das Penaltyschießen entscheiden, wo Jussi Rajala für die Hamburger den zweiten Punkt sicherte.
Tore: 1:0 (02:47) Rasmus Lundh Hahnebeck (Uski, Neumann 5-4), 1:1 (14:35) Adam Domogalla (Tramm, Schaludek), 2:1 (41:40) Tobias Fischer (Nedved, Schmitz 5-4), 2:2 (48:24) Sebastian Moberg (Rajala, Lascheit), 2:3 (50:34) Dominik Lascheit (Walch, Moberg), 2:4 (53:46) Jussi Rajala (Domogalla, Moberg 5-4), 2:5 (54:34) Maximilian Schaludek (Domogalla, Moberg 5-4), 3:5 (55:42) Linus Wernerson Libäck (P. Wernerson Libäck, Neumann 5-4), 4:5 (58:08) Pontus Wernerson Libäck (Grosse, Nedved), 5:5 (59:16) Cornelius Krämer (Neumann 5-4), 5:6 (65:00) Jussi Rajala (PEN)
Hannover Scorpions – Moskitos Essen 5:3 (2:2, 1:0, 2:1)
Mit einer überraschend starken Leistung beeindruckten die Essener Moskitos ihre Gastgeber und die anwesenden 811 Fans. Bis in die Mitte des dritten Drittels hielten sie den Anschluss, ließen erst nach einem Doppelschlag der Gastgeber nach. Für die Scorpions, denen man die Anstrengung vom Freitag beim Lokalrivalen anmerkte, war Christoph Kabitzky mit drei Punkten der beste Scorer. Danach folgten gleich fünf Akteure mit zwei Punkten, wobei auffiel, dass Brandon Alderson diesmal leer ausging, Allan McPherson sogar gänzlichst fehlte. Bei den Scorpions stand mit Ennio Albrecht der Back-up von Brett Jaeger im Tor, erledigte aber seine Aufgabe mit 90,3 Prozent Fangquote gut. Bei Essen gefiel die Mannschaftsleistung, Mitch Bruijsten mit zwei Punkten sowie Torhüter Fabian Hegmann, der 48 von 53 Torschüssen entschärfte und mit 90,6 Prozent Fangquote sogar einen Hauch besser war als sein Gegenüber.
Tore: 0:1 (04:54) Robin Slanina (Zajic, Kreuzmann), 1:1 (11:18) Pascal Aquin (Trattner, Reiß), 2:1 (12:32) Christoph Kabitzky (Just, Heinrich), 2:2 (13:05) Mitch Bruijsten (Frick, Behrens), 3:2 (29:46) Pascal Aquin (Reiß, Kabitzky), 3:3 (40:33) Kevin Bruijsten (M. Bruijsten, Schmitz), 4:3 (45:50) Robin Just (Thomson, Supis), 5:3 (46:22) Alexander Heinrich (Thomson, Kabitzky)
EG Diez-Limburg – Tilburg Trappers 2:5 (1:1, 1:1, 0:3)
Ein knapper Erfolg der favorisierten Gäste, die sich äußerst schwer in Diez taten und den Erfolg erst in den letzten acht Spielminuten sichern konnten. Bis dahin waren die Niederländer zwar optisch überlegen, konnten sich aber gegen die Hausherren kaum richtig durchsetzen und auch Diez Torhüter Tommi Steffen hatte einen exzellenten Tag erwischt. Bei Diez gefiel der Kampfgeist und die Moral, bei Tilburg hatten Brett Bulmer, Diego Hofland und Keeper Ruud Leeuwesteijn ihren besten Tag.
Tore: 1:0 (12:49) Niko Lehtonen (Kardas, Gutjahr), 1:1 (18:57) Reno de Hondt (Verkiel), 1:2 (21:06) Diego Hofland (Hermens, Richards), 2:2 (32:19) Egils Kalns (Lademann, Bajaruns), 2:3 (53:24) Brett Bulmer (van Soest), 2:4 (54:30) Diego Hofland (van der Schuit), 2:5 (55:46) Jordy van Oorschot (Bulmer)
Herforder EV – Black Dragons Erfurt 6:5 (2:2, 2:1, 2:2)
Ein hochspannendes Spiel bekamen die 463 Zuschauer in Herford geboten. Schon der Start hatte es in sich. Die Stadionuhr hatte ihre erste Umdrehung noch nicht vollständig geschafft, da waren schon zwei Tore gefallen, für jede Mannschaft eines. Danach gingen die Erfurter noch einmal, beim 2:1, in Führung, dann konterten die Herforder, drehten das Ergebnis und führten bis zehn Minuten vor Schluss mit 5:3. Die Schlussphase hatte wieder Klasse a la Hitchcock zu bieten. Erfurt gelang zweimal der jeweilige Anschluss, zum 4:5 und 5:6, aber am Ende hatten die Ostwestfalen, knapp, aber nicht unverdient die Nase vorn.
Tore: 0:1 (00:19) Reto Schüpping (Bosas, Mannes), 1:1 (00:51) Marius Garten (Patocka), 1:2 (09:44) Alexandre Ranger (Keil, Kälble), 2:2 (14:30) Andre Gerartz (Denoble, Begovs), 3:2 (31:32) Rustams Begovs, 3:3 (35:47) Alexandre Ranger (Schüpping, Bosas), 4:3 (36:21) Nicklas Müller (Krocker, Droick), 5:3 (45:20) Stefan Dreyer (Garten 5-4), 5:4 (56:33) Arnoldas Bosas (Bezouska, Redler), 6:4 (57:29) Ulib Berezowskij, 6:5 (58:45) Jannis Kälble (Mannes, Keil)
Hammer Eisbären – Rostock Piranhas 6:8 (2:3, 4:1, 0:4)
Die Spielqualität in dieser Partie war sicherlich nicht hochwertig, aber viel spannender geht es kaum. Dabei lagen die Rostocker zweimal mit zwei Toren zurück, kämpften sich jedoch im Abschlussdrittel zurück und gewannen letztlich verdient. Herausragend dabei das Gästequartett Matthew Barry, Dante Hahn, Keegan Dansereau und Mark Ledlin, das sich 16 der zu vergebenden 23 Punkte sicherte. Bei Hamm holte zwar wie üblich Chris Schutz die meisten Punkte (3), aber sein Block kassierte im Gesamtergebnis eine Minus-eins-Wertung, während die zweite Formation der Hammer auch auf sieben Punkte kam, aber mit einer Plus-drei-Wertung über die Ziellinie.
Tore: 0:1 (06:12) Keegan Dansereau (Hahn, Seifert), 1:1 (06:33) Luis Reuß (Lavallee, Gretz), 2:1 (07:37) Kyle Brothers (Ribnitzky, Dotter), 2:2 (15:54) Matthew Barry (Ledlin, Hahn 5-4), 2:3 (16:53) Thomas Voronow (Steinmann), 3:3 (25:29) Kevin Lavallee (Tegkaev), 4:3 (27:29) Giovanni Balla (Brothers, Schutz 5-4), 5:3 (32:30) Chris Schutz (Lichnovsky, Marek), 5:4 (38:04) Mark Ledlin (Pauker, Döring), 6:4 (38:31) Artur Tegkaev (Lavallee, Reuß), 6:5 (46:22) Matthew Barry (Hahn, Pöpel),6:6 (51:48) Keegan Dansereau (Barry, Hahn), 6:7 (52:59) Matthew Barry (Ledlin, Dansereau 5-4), 6:8 (58:36) Mathieu Henderson (Barry, Dansereau ENG)