Langenhagen für die Hannover Indians keine Reise wertScorpions gewinnen das Derby mit 2:1

Die Indians dagegen können von Glück reden, dass die direkten Konkurrenten Erfurt und Rostock (1:4 gegen Timmendorf) völlig überraschend punktlos blieben und somit der Vorsprung von acht Punkten erhalten blieb.
Bereits im ersten Drittel zeigte sich wiederum, wie schon seit Wochen, eine gewissene Befangenheit der Indians. Auch wenn die Begegnung mit einem krachenden Check von Defender Peleikis begann und auch die erste Torchance den Gästen gehörte, Grass scheiterte an Mathis, zeigte sich bereits jetzt, dass es wieder ein nervenkostender Abend werden würde. Da auch die Scorpions sich durchaus offensiv zeigten, wurde es im ersten Drittel auch ein Spiel der Keeper. Mathis, wie gewohnt seit Wochen stark, gegen die Indians regelmäßig zum Hexer mutierend und auf der anderen Seite die Kasseler Leihgabe Marco Pantkowski, ebenfalls mit starken Reflexen. Daher stand es nach zwanzig Minuten immer noch 0:0, ein 2:2 wäre durch korrekt gewesen.
In der 23. Minute dann das durchaus verdiente 1:0 für die Indians. Chaos vor dem Scorpions-Gehäuse und Branislav Pohanka checkte als erster die Situation und jagt die Scheibe unter die Latte. Eine Vorentscheidung? Nein, denn die Gastgeber wuchsen trotz des Rückstandes über sich hinaus, zeigten das erwartete Kampfspiel und erspielten sich auch Chancen, die nicht genutzt werden konnten. Auf der anderen Seite hätten Grass mit Pfostenschuss, Pohanka und Schwab alleine für eine beruhigende Führung sorgen können.
Wer seine Chancen nicht nutzen kann und um den Ausgleich bettelt, muss damit rechnen, bestraft zu werden. Ein einziger Blick in die Statistik hätte vor dem Spiel genügt, um den Indians klar zu machen, dass die erste Reihe der Gastgeber auch regelmäßig im Powerplay am Werk ist und mit über 22 Prozent Erfolgsquote auch zu den Besseren in der Oberliga gehört. Genau dies wurde wohl verpasst, denn die beiden Top-Spezialisten, Chad Niddery und Kyle DeCoste sorgten in Personalunion bei zwei Überzahlspielen für ein gedrehtes Ergebnis. Erst nutzte DeCoste (41.) den verlorenen Überblick der ECH-Defender bei einem Dreifach-Versuch, erst waren Blank und Niddery an Pantkowski gescheitert und dann bestrafte Chad Niddery (44.) eine Peleikis-Strafe mit einem Blueliner. Das 2:1 war vom Kampf verdient, bei der erspielten Chancenauswahl nicht. Diese Doppelrückschlage kennen die Indians schon, passieren eigentlich bei jeder Begegnung in Langenhagen, ein Rezept, aus diesem Schlamassel zu kommen, gibt es nicht. Oder vielleicht doch, wenn man Spieler hätte, die wissen, wo das gegnerische Tor steht und wie man auch eine Defensive zu nehmen weiß, die einen Keeper in Hochform hinter sich stehen hat. So passierte das, was, aus Pferdeturm-Sicht zu erwarten war. Die Hannover Scorpions können in ihrer Halle vom Lokalrivalen einfach nicht besiegt werden.
Tore: 0:1 (23:22) Branislav Pohanka (Baier, Schwab), 1:1 (40:51) Kyle deCoste (Blank, Niddery/5-4), 2:1 (43:18) Chad Niddery (Strakhov, Blank/5-4). Strafen: Hannover Scorpion: 6 + 10 (Goller), Hannover Indians 10 + 10 (Bovenschen). Zuschauer: 1232.
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