Knappes Play-off-Aus nach AufholjagdHerne unterliegt Halle

Nach einem 0:4-Rückstand nach zwei Dritteln bewiesen die Herner einen großen Kampfgeist und arbeiteten sich im letzten Drittel noch einmal mit so viel Spielfreude auf einen Treffer an die Hallenser heran, dass der Ausgleich verdient gewesen wäre. So geht es für den HEV in die Sommerpause, nachdem man das ausgegebene Saisonziel übertreffen und die Fans die gesamte Saison über mit starken Leistungen begeistern konnte.
Das Spiel begann gestern mit der bereits bekannten Schnelligkeit aus den ersten drei Begegnungen beider Teams, doch sollte Trainer Frank Petrozza in der anschließenden Pressekonferenz sagen, dass seine Jungs für das erste Drittel noch nicht bereit gewesen seien. In diesem ersten Drittel wirkten die Gäste aus Halle spritziger und schneller, so gehörten auch den Saale Bulls die ersten größeren Chancen zu Beginn der Partie. Nichtsdestotrotz kamen auch die Herner immer wieder vor das gegnerische Tor, wie beispielsweise Thomas Dreischer direkt in den Anfangsminuten des Spieles. Dennoch sahen 1718 Fans am Gysenberg anfangs eine Herner Defensive, die nicht mit der letzten Konsequenz verteidigte, sodass ein starker Wendler im Tor des HEV in der achten Minute nur mit einiger Mühe einen Schuss von Abercrombie abwehren konnte, der plötzlich alleine vor dem Tor auftauchte. Die fehlende Konsequenz machte sich dann auch direkt in der folgenden Situation bemerkbar, als ein bereits eroberter Puck wieder hergeschenkt wurde und es so für Johannes Ehemann von den Bulls ein Leichtes war, die Scheibe zum 1:0 im Tor des HEV unterzubringen. Den Hallensern gelang es daraufhin, die Gysenberger in der Verteidigungszone einzuschnüren und so machte es die Herner Abwehr den Bulls zu leicht, sich durch zwei einfache Pässe vor das Tor von Wendler zu kombinieren und in der 14. Minute den Treffer zum 2:0 zu erzielen.
Frank Petrozza schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Herner kamen mit viel mehr Elan aus der Kabine und drängten, auch wenn sie 15 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels durch das 3:0 von Abercrombie überrumpelt wurden, mit aller Macht auf den Anschlusstreffer. Dem Herner EV gelang es, sich im Angriffsdrittel festzusetzen, doch scheiterten sie immer wieder am Goalie der Bulls. Die Mannschaft vom Gysenberg war nun viel besser im Spiel und machte es durch gute Möglichkeiten, wie beispielsweise von Turcotte und Luft, immer wieder spannend. Umso ärgerlicher aus Sicht der Gastgeber war es dann, als die Gäste in der 35. Minute aus dem Nichts zu ihrem vierten Treffer kamen. Als die Herner zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels zu ihrer ersten Überzahl kamen, gab es noch eine gute Möglichkeit für Kapitän Stephan Kreuzmann von der blauen Linie, die der Hallenser Goalie Albrecht allerdings abwehren konnte.
Viele hatten das Spiel zu Beginn des letzten Drittels bereits abgeschrieben, doch rechneten sie offenbar nicht mit dem Kampfgeist und dem, wie Trainer Frank Petrozza es auf der Pressekonferenz nannte, „großen Charakter“ seiner Truppe. Wie verwandelt spielte die Herner Mannschaft im letzten Drittel und so war es nach einigen Chancen durch Damian Schneider oder Thomas Dreischer, die Albrecht im Tor der Hallenser noch abwehren konnte, der Verteidiger Jan-Niklas Pietsch, der die Hoffnung der Fans noch einmal belebte. Der HEV zeigte sein bekanntes gutes Überzahlspiel während der zweiten kleinen Strafe der Bulls und so zog Pietsch aus dem Rückraum ab und der Puck landete in der 44. Minute zum 1:4 im Tor von Halle. Motiviert durch diesem Treffer und angepeitscht von den eigenen Fans kamen die Herner nun immer wieder zu hochkarätigen Chancen, und so war es drei Minuten später in Überzahl erneut Jan-Niklas Pietsch, der die Scheibe zum 2:4 im gegnerischen Kasten unterbringen kann. Während dieser Schlussoffensive, als die Stimmung auf den Tribünen kaum mehr zu steigern ist, gelang dann dem grade genesenen Michel Ackers das Unglaubliche. In den Torjubel zum gerade erst gefallenen Tor haute er die Scheibe zum dritten Mal ins Tor der Hallenser. Damit stand es zwölf Minuten vor Schluss nur noch 3:4 und Herne drängte weiter auf den Ausgleich. Völlig verunsicherten Hallensern gelang es nicht mehr, sich zu befreien, doch trotz eines Offensivfeuerwerkes in den letzten Minuten, eines ausgewechselten Wendlers und einer tollen Stimmung auf den Rängen, fehlte dem HEV schließlich das letzte Quäntchen Glück, um das Spiel noch einmal zu drehen.
So zeigten sich dann nach Ende der Partie nicht nur die Fans begeistert von der grandiosen Leistung ihres Teams, auch Trainer Frank Petrozza und der Geschäftsführer Jürgen Schubert gaben sich auf der Pressekonferenz in höchstem Maße zufrieden mit der gesamten Saison. Nachdem Frank Petrozza seinen Jungs noch einmal ein großes Lob aussprach und für die kommende Saison eine erneute Leistungssteigerung versprach, dankte Jürgen Schubert der Mannschaft, den Fans und Sponsoren, sowie allen Beteiligten für diese Saison.