Kellerderby geht mit 8:5 verdient an ScorpionsErfolg gegen Timmendorf

Entscheidend für die heutige Torflut aber auch dem Erfolg der Gastgeber war, dass die Hannover Scorpions im Powerplay die seltene Quote von 100 Prozent erreichten. Gegner Timmendorf kam auch auf exzellente 60 Prozent, aber dies reichte nicht, um Punkte aus Langenhagen mit nach Schleswig-Holstein zu nehmen.
Bereits der Beginn hatte es in sich. Schiedsrichter Patrick Meier musste von Anfang an auf Nickligkeiten aufpassen, war gezwungen, bereits in den ersten Minuten Strafzeiten zu verteilen. Aber ausgerechnet die frühere Führung der Langenhagener wurde nicht im Powerplay erzielt, aber von „Mann des Tages“ Kyle DeCoste, der das Toreschießen wieder entdeckte und überhaupt auch für weitere Sondereinlagen, nicht immer zur Freude seines Trainers, sorgte. In der siebten Minute jedenfalls überwand er Timmendorfs Keeper Leon Hungerecker zum 1:0. Die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Tim May, nur 120 Sekunden später, und Dominic Steck in der 14. Minute mit dem ersten Überzahltor ließen zunächst die Gesichter auf der Scorpions-Bank länger werden.
Vermutlich hätte dieser Zustand noch länger angehalten, hätten sich die Beach-Boys nicht selbst ein Bein gestellt. Kurz vor Ende des ersten Drittels musste Saggau vom Eis, kurz nach Wiederanpfiff Blank und ein doppeltes Überzahlspiel ist natürlich Wasser auf den Mühlen der heimischen Powerplay-Spezialisten. Kyle DeCoste und Justin Spenke nutzten diese Chance rigoros aus und es stand blitzschnell 3:2. Und weil Toreschießen durchaus Freude bereiten kann, ließ sich deCoste in der 23. Minute erneut von Niddery bedienen und erzielte das 4:2. Da war es kein Wunder, dass sich die Gäste erst einmal sortieren mussten, das Ganze, aus ihrer Sicht, etwas defensiver gestalteten und erst einmal versuchten, den Scorpions ihre neue Spiellust zu zerstören. Das gelang auch ganz gut und als der beste Timmendorfer des heutigen Tages, Dominik Steck, das Anschlusstor in der 33. Minute markierte, wurde es wieder, zum Leidwesen der Fans, die sich mal wieder einen überlegenen Sieg wünschten, spannend.
Die Vorentscheidung in Drittel drei fiel bereits nach drei Minuten. Kyle DeCoste erhöhte schnell auf 5:3 und erstmals nach langer Zeit konnten die Scorpions es sich etwas bequem machen, die Abwehr verdichten und auf Fehler des Gegners warten. Diese ließen sieben Minuten auf sich warten, dann ging es mit einem Doppelschlag in der 50. Minute schnell. Zuvor hatte sich allerdings Patrick Saggau eine Fünfer plus Spieldauer eingefangen und die Scorpions, wie bereits erwähnt im Überzahlspiel heute bärenstark, erhöhten innerhalb von 51 Sekunden durch Vojtech Suchomer und Christoph Koziol auf 7:3. Die Partie schien entschieden, bis zur 54. Minute. Kyle DeCoste, bis dahin als eiskalter Schütze aufgetreten, entschied sich für eine Sondereinlage, die seinem Trainer Tomas Martinec die Sorgenfalten auf die Stirn trieb. Auch er kassierte nach einer harten Einlage eine Fünfer plus Spieldauer und die Timmendorfer demonstrierten ihr Können im Powerplay. Kenneth Schnabel, schon seit Jahren eine feste Größe der Schleswiger, versenkte zweimal hintereinander die Scheibe hinter der Linie von Scorpions-Keeper Christoph Mathis und es stand nur noch 7:5. Sollte es doch noch eine Sensation seitens der Timmendorfer geben? Diese Frage konnte schnell mit nein beantwortet werden, denn die restliche Zeit reichte einfach nicht mehr dafür aus und als Schiedsrichter Patrick Meier in der letzten Spielminute auch noch eine Strafe für die Gäste anzeigte, schickte Scorpions-Trainer Martinec einen sechsten Mann auf die Eisfläche und Daniel Lupzig beendete mit seinem Tor zum 8:5 jeglichen Widerstand der Gäste.
Tore: 1:0 (6:29) DeCoste (Niddery, Dreschmann), 1:1 (8:40) May, 1:2 (13:03) Steck (Henry, Mayer/5-4), 2:2 (21:01) DeCoste (Niddery/5-3), 3:2 (21:18) Spenke (Suchomer, Strakhov/5-4), 4:2 (23:21) DeCoste (Niddery, Goller), 4:3 (32:06) Steck (Zobel, Möbius), 5:3 (42:40) DeCoste (Niddery, Goller), 6:3 (49:07) Suchomer (Strakhov, Lupzig/5-4), 7:3 (49:58) Koziol (DeCoste, Suchomer/5-4), 7:4 (55:34) Schnabel (Meyer/5-4), 7:5 (56:38) Schnabel (Möbius, May/5-4), 8:5 (59:14) Lupzig (Strakhov, Niddery/6-5). Strafen: Hannover 8 + 5 + Spieldauer (DeCoste), Timmendorf 6 + 5 + Spieldauer (Saggau). Zuschauer: 663.