Keine Veränderung an der Spitze der Oberliga NordLeipzig erster Verfolger, Tilburg auf Platz fünf zurückgefallen

Eine weiteres Füllhorn ging über Halle nieder, das eine Sekunde vor Spielende in Erfurt noch das entscheidende Tor erzielen konnte. Im Spitzenspiel des Tages besiegten, ohne besonderes Glück, die Scorpions die Tilburger, die im siebten Spiel die dritte Niederlage kassierten und im Augenblick nur auf Platz fünf stehen. Eine Position, die für die Niederländer neu ist. Halle überholte mit dem Erfolg in Erfurt die Black Dragons und auf Platz acht stehen die Crocodiles, die wiederum aus Pandemiegründen einen freien Arbeitstag hatten.
EC Hannover Indians – Rostock Piranhas 5:4 (2:1, 0:2, 2:1, 1:0) n.V.
Etwas ist merkwürdig an den Piranhas. Schon zum zweiten Male innerhalb weniger Wochen hatten sie die Indians am Pferdeturm am Haken und verloren trotzdem beide Spiele. Während die Indians sich weiterhin einen regionalen Zweikampf um die Nord-Spitze mit den Scorpions leisten, stehen die Piranhas am Tabellenende, lediglich einen Punkt besser als der Letzte Krefelder EV. Was läuft also an der Ostsee falsch? Vermutlich brauchen die Piranhas lediglich ein Erfolgserlebnis, wie sie zuletzt die Indians, aber auch Leipzig oder Herford hatten, um mit einem Siegeszug die Tabelle von hinten aufzurollen.
Und die Indians? Die fühlen sich scheinbar, auch ohne Zuschauer, auswärts wohler und sie müssen aufpassen, dass sie nicht zu sehr von ihren kanadischen Scorermaschinen abhängig werden. Wie so ein Spiel aussehen kann, zeigte sich bei der Partie am heutigen Sonntag, in der im Gegensatz zum Freitag in Hamm die beiden Kanadier Bulmer und Bowles fast neutralisiert wurden. Bulmer konnte nur zwei Assists anbringen, Bowles lediglich einen und nur der dritte im Bunde, Kapitän Branislav Pohanka, rettete mit seinen zwei Toren die Bilanz der erste Indians-Reihe. Auf der anderen Seite brillierten die Rostocker Kanadier, allen voran Jayden Schubert, dessen zwei Tore im zweiten Drittel (26., 37.) die Indians am Ende fast verzweifeln ließen. Aber auch John Dunbar (8.) und August von Ungern-Sternberg (46.) trafen und schafften eine 4:2-Führung, die normalerweise bis zum Ende hätte gehalten werden müssen. Wichtig der schnelle Anschluss zum 3:4 durch Thore Weyrauch (48.), der den Indians wieder Aufschwung gab. Zuvor hatte Branislav Pohanka schon in der zweiten Minute zur 1:0-Führung getroffen und Nicolas Turnwald (16.) den zwischenzeitlichen Ausgleich wieder vergessen lassen. Nach dem 3:4 versuchten die Indians Druck aufzubauen, stellten sich aber immer wieder unglücklich an, so dass Trainer Lenny Soccio gezwungen war, bereits 113 Sekunden vor dem Ende seinen Keeper David Zabolotny aus dem Kasten zu nehmen. Die Maßnahme brachte den gewünschten Erfolg als Pohanka 45 Sekunden vor Ende den zuvor gut spielenden Leon Meder überwand. Und es kam noch schlimmer für die Piranhas. In der 64. Minute bediente Igor Bacek Steven Raabe und die Wolfsburger Leihgabe besorgte das 5:4 und die kurzfristige Tabellenführung für die Gastgeber.
Black Dragons Erfurt – Saale Bulls Halle 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)
Wenn die Erfurter bis heute nicht wussten, was man unter „absolutes Pech“ oder „dumm gelaufen“ versteht, jetzt wissen sie es. In einer taktisch, kämpferisch hochwertigen Partie setzten sich die Hallenser mühevoll durch, wobei sie am Ende ihre Glückssträhne voll ausnutzten. Eine Sekunde vor dem Spielende traf Tatu Vihavainen nach einer Einzelleistung zum 1:0 für die Bulls und bescherte dem Favoriten drei, zu diesem Zeitpunkt, nicht mehr erwartete Punkte. Die Erfurter dagegen, die zwei Drittel mit ihrer vollen Leistungskraft die Bulls in Schach hielten und im letzten Drittel durch den enormen Kraftaufwand zurückgedrängt wurden, hätten einen Punkt verdient gehabt, sind nun gezwungen, diesen am kommenden Wochenende zu holen, wobei die Gegner mit Leipzig und Hamburg auch nicht gerade von der leichteren Sorte sind.
Icefighters Leipzig – Krefelder EV U23 6:2 (1:0, 2:2, 3:0)
Eines konnte man den Krefeldern nicht vorwerfen: Es den Leipzigern leichtzumachen. Im Gegenteil, sie taten alles, um es den Leipzigern schwerzumachen und diese hatten bei dem Spiel zwei Trümpfe in der Hand, gegen die die Krefelder nicht ankamen. Der eine Trumpf war ein deutsches Duo, das mit seinen fünf Punkten schon fast alleine für die drei Punkte sorgte. Hannes Albrecht gab drei Assists und Maximilian Spöttel, eigentlich mehr als Zuarbeiter im dritten Block tätig, überraschte mit zwei Toren zum Ende der Begegnung. Zuvor hatten Michael Fomin (25.) und Adrian Grygiel (36.) die zweimalige Leipziger Führung durch Esbjörn Hofverberg (9.) und Connor Hannon (29.) ausgeglichen. Wichtig für die Icefighters war dann das 3:2 von Topscorer Robin Slanina, der nur 72 Sekunden nach dem 2:2-Ausgleich seine Farben erneut in Führung brachte. Hubert Berger (47.) erhöhte schließlich auf 4:2, ehe dann Spöttel noch seinen Star-Auftritt hatte.
Hannover Scorpions – Tilburg Trappers 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)
Die Trappers haben ihren persönlichen Nachfolger für die Essener Moskitos gefunden. Gegen die Westdeutschen sahen die Niederländer nie gut aus und jetzt passiert das gleiche mit den Scorpions. Gab es im Februar die erste Heimniederlage ohne eigenen Torerfolg seit die Trappers in der Oberliga Nord spielen, so setzte es in der diesjährigen Saison bereits die zweite Niederlage und was für die Niederländer am schlimmsten ist: Sie trafen in 120 Minuten nur einmal. Und für den heutigen Erfolg war einmal die gesamte Mannschaft erfolgreich, die die gewählte Defensivtaktik ihres Trainers Tobias Stolikowski perfekt übernahm. Der zweite Grund waren drei Spieler, die der Partie ihren Stempel aufdrückten. Zum einen Keeper Brett Jaeger, den auch 38 Torschüsse nicht zu überwinden vermochten, Abwehrspieler Robert Peleikis, der zwei Assists gab und schließlich Altmeister Christoph Koziol, der mit seinen zwei Treffern in der 27. und 45. Spielminute die Trappers fast im Alleingang erledigte. Für die Statistik: Die weiteren Assists besorgten Fedor Kolupaylo und Andy Reiß.
Herner EV – EG Diez-Limburg 6:3 (1:1,2:2,3:0)
Auf dem Weg nach oben hatten die Herner mit den Diezern einen schweren Gegner aus dem Weg zu räumen, an dem sie bereits beim ersten Versuch vor drei Wochen gescheitert waren. Einer der Gründe war, dass die EGDL wie schon beim ersten Spiel in Herne äußerst diszipliniert spielte und sich wiederum erfolgreich von der Strafbank fern hielt. Der zweite Grund stand zwischen den Pfosten und vermittelte Trainer Arno Lörsch die Gewissheit, dass der Back-up von Keeper Jan Guryca immer eingesetzt werden kann. Der von den Hannover Indians geholte Louis Busch ließ die Herner im ersten Drittel verzweifeln, als es trotz eines Schussverhältnisses von 17:3 für die Gastgeber nach Toren von Colton Kehler (2.) und Tim Marek (17.) 1:1 stand. Im zweiten Drittel kam Diez besser ins Spiel und war prompt erfolgreich. Cheyne Matheson (25.) und Niklas Hildebrand (38.) trafen zum 2:1 und 3:2, während der Herner Patrick Asselin (31.) ein Powerplay erfolgreich abschließen konnte. Zum Glück für Herne traf der zuletzt stärker gewordenen Colton Kehler (39.) zum 3:3. Auch als Richard Mueller (51.) Herne in Führung brachte, was die Begegnung noch nicht entschieden. Erst ein Empty-Netter durch Denis Fominych (59.) und ein Shorthander von Richard Mueller (60.) entschieden das Spiel zugunsten des HEV.