Kampf um Platz vier der Oberliga Nord weiterhin in vollem GangeRostock schockt Leipzig – Scorpions verlieren in Herne

Tabellenführer Tilburg verlor in Hamburg, kassierte seine zweite Niederlage in Folge und brauchte zwischenzeitlich 100 Spielminuten, um ein Tor zu erzielen. Die Formschwäche kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Herne gewann gegen die Scorpions und auch Hamburg blieb siegreich. Dahinter kam es jedoch zum Paukenschlag. Die Indians standen in Essen vor einem Sieg, konnten am Ende gerade noch einen Punkt ergattern. Leipzig hätte davonsprinten können, ließ sich aber von Rostock einwickeln und die Scorpions haben, trotz der Niederlage in Herne, immer noch die Chance auf Platz vier. So etwas nennt man Spannungserhalt. Auf den Plätzen sieben bis zwölf passiert nichts mehr.
Somit treffen in den Pre-Play-Offs beim Auftakt in Halle die Saale Bulls auf die Essener Moskitos und in Duisburg sind die im Augenblick formstarken Rostocker zu Gast.
Füchse Duisburg – Krefelder EV U23 6:5 (1:1, 0:1, 4:3, 1:0) n.P.
Neuer Minusrekord an der Wedau und die wenigen, es waren genau 509, die sich für die Partie interessierten, sahen zwar vom Niveau eine sehr mäßige Partie, aber sie war wenigstens bis zum Ende spannend. Und es gab am Ende noch eine Zugabe, sprich Verlängerung, denn nach sechzig Minuten hatte sich der Tabellenletzte beim Nachbarn immerhin ein 5:5 und somit einen Punkt erkämpft. Eigentlich hätten es drei Punkte werden müssen, aber die Füchse kamen mit viel Druck zurück und konnten kurz vor Schluss mit dem Ausgleichstor noch die Karre aus dem Dreck ziehen. Maximilian Schaludek (6.), Robin Slanina (42.), Tim Krüger (50.), Kyle Gibbons (55.) und Matt Abercrombie (60.) trafen für die Duisburger, für den KEV waren Tom Bappert (18.), Jeremiah Luedtke (27.), Tom Schmitz (46.) und Adam Kiedewicz (48., 52.) erfolgreich. Weil die Krefelder in der Verlängerung zwar tonangebend waren, aber das Tor verfehlten, ging es ins Penaltyschießen und hier war Kyle Gibbons der entscheidende Torschütze für die Hausherren.
Moskitos Essen – Hannover Indians 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 1:0) n.P.
In einer ausgeglichenen Partie, die zunächst in Rekordtempo startete, gingen am Ende die Punkte an die Essener, die sich vor 900 Zuschauern, davon eine Busladung aus Hannover, das letzte Vorrundenheimspiel mit Niveau beendeten. Bereits der erste Angriff nach 19 Sekunden saß. Enrico Saccomani brachte die Moskitos in Führung. Die Indians antworteten schnell. Auch ihr erster Angriff landete im schwarzen. Thore Weyrauch jagte eine Vorlage von Beally und dem wiedergenesenen Niddery in die Maschen. Danach war Schluss mit dem fröhlichen Torereigen und erst in der 51. Minute fiel das dritte Tor des Tages. Wieder ging Essen in Führung, als Aaron MacLeod in Überzahl das 2:1 markierte. Danach warf Hannover alles nach vorne und knapp 96 Sekunden vor Ende traf Aaron Beally zum Ausgleich. In der Verlängerung passierte nichts mehr und im Penaltyschießen war der Essener Niklas Hildebrand der einzige Torschütze.
Herner EV – Hannover Scorpions 4:3 (3:1, 0:0, 1:2)
Ein schwer erkämpfter Sieg der Herner, weil die Scorpions optisch etwas besser waren und auch beim Torschussverhältnis mit 30:27 die Nase vorn hatten. Die Entscheidung fiel bereits im ersten Drittel, als vor 1230 Zuschauern der HEV mit 2:0 nach Toren von Dennis Thielsch (6.) und Marcus Marsall (11.) in Führung ging. Julian Airich (11.) besorgte schnell den Anschluss, aber Dennis Thielsch (14.) schaffte schon drei Minuten später den Zwei-Tore-Vorsprung. Nach einem torlosen zweiten Drittel traf Dennis Arnold zum 2:3 in der 43. Minute und machte es wieder spannend. In der 47. Minute traf Dominik Piskor zum 4:2 und wieder reichte es nicht. Der Scorpions-Kanadier Julien Pelletier (54.) verkürzte in der 54. Minute erneut, aber das erhoffte 4:4 fiel in den restlichen sechs Minuten dann doch nicht für die Gäste.
Saale Bulls Halle – Black Dragons Erfurt 5:6 (3:1, 2:3, 0:1, 0:1) n.P.
Das war am Ende ein Schock für die Bulls und deren Anhänger. Der Favorit hatte den Tabellenvorletzten klar beherrscht, führte hoch und die drei Punkte schienen im Sack. Wie gesagt, schienen, denn auf einmal drehte Erfurt hoch, glich noch aus und hatte dann im Penaltyschießen das Glück des Tüchtigen. Bereits nach 15 Minuten schien das Spiel durch. Victor Knaub (9.), Nicholas Miglio (13.) und Kyle Helms (14.) hatten Halle mit 3:0 in Führung geschossen und auch die anschließenden zwei Tore der Gäste weckten die Bulls nicht. Zunächst hatte Sean Fischer (18.) in Überzahl das erste Erfurter Tor erzielt, danach traf Maurice Keil (29.) zum 2:3. Als Nicholas Miglio seinem ersten Tor zwei weitere anfügte, in der 31. Minute das 4:2 erzielte und in der 38. Minute sogar das 5:2, da schienen die dringend benötigten drei Punkte sicher aber die Erfurter Gäste schlugen sofort zurück und schickten danach eine verunsicherte Hallenser Mannschaft in die zweite Drittelpause. Erst traf Joonas Toivanen (39.) zum 3:5, dann verkürzte der neue Erfurter Kontingentspeiler Chase Clayton (40.) auf 4:5. Der gleiche Akteur traf in der 47. Minute zum Ausgleich und bei diesem Spielstand blieb es bis zum Ende der Verlängerung. Im anschließenden Penaltyschießen besorgte Marcel Weise den zweiten Punkt für die Black Dragons.
Icefighters Leipzig – Rostock Piranhas 0:3 (0:1, 0:1, 0:1)
Eine schmerzhafte Niederlage kassierten die Leipziger im Duell mit Rostock. Über die gesamte Spielzeit zeigten sich die Ostseestädter agiler, waren präsenter in der Defensive und trafen vorne immer zum richtigen Zeitpunkt. Sebastian Brockelt (1., 59.) und Roman Tomanek (32.) schossen für die Piranhas die drei Tore, die auch Pre-Play-off-Gegner Duisburg eindeutig zeigten, dass sie im Augenblick in bestechender Form spielen.
Crocodiles Hamburg – Tilburg Trappers 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
Fast 2000 Zuschauer, blendende Stimmung und am Ende ein Erfolg über den aktuellen niederländischen Oberligameister, der scheinbar am Vorrundenende seine Form verloren hat. Auf jeden Fall brauchten die Tilburger fast 100 Spielminuten, um mal wieder ein Tor zu erzielen. Bartek Bison (40.) beendete die Durststrecke, die Niederlage verhindern konnte er nicht. Für die stark aufspielenden Hamburger war zuvor Dominik Lascheit (5., 26.) erfolgreich gewesen. Nach dem Anschluss von Bison wurde es noch einmal spannend und obwohl die Trappers das Hamburger Tor berannten und Keeper Kai Kristian ins Schwitzen brachten, ein weiteres Tor gelang ihnen nicht. Das erzielte auf der anderen Seite Yannis Walch (50.). Wie hart der Fight an der Elbe war, zeigte die 36. Minute, als Hamburgs Tom Kübler und die Tilburger Kilian van Gorp aufeinandertrafen. Kübler kassierte neben vier Strafminuten eine Disziplinarstrafe, van Gorp nahm auch vier Strafminuten an, dazu eine Diszi plus eine Spieldauer, so dass er am Sonntag gesperrt sein wird.