Junioren-Nationalspieler Marius Erk wechselt nach NeuwiedVon den Haien zu den Bären
Marius Erk, hier noch im Trikot der Löwen Frankfurt. (Foto: Imago)Der EHC Neuwied vermeldet die nächste Verstärkung für die Verteidigung: Mit Marius Erk wechselt der Kapitän der DNL-Mannschaft der Kölner Haie, Deutscher Vizemeister, aus der Domstadt in die Deichstadt. Der 18-jährige Junioren-Nationalspieler hat einen Ein-Jahres-Vertrag bei den Bären unterzeichnet, strebt neben seiner sportlichen Karriere auch ein Studium an der Hochschule in Koblenz an. „Neuwied bietet eine ideale Infrastruktur, um den Sprung aus dem Junioren- in den Seniorenbereich zu schaffen“, sagt Erk. Der Verteidiger, der aus dem Nachwuchs der Löwen Frankfurt stammt, hatte zuletzt zwei Jahre für Köln gespielt und war in der Vorsaison auch als Förderlizenzspieler bei den Füchsen Duisburg im Einsatz. „Ich kann mich noch sehr gut an unser Spiel in Neuwied erinnern“, sagt Erk. Die Stimmung war richtig stark. Das hat einen riesen Spaß gemacht.“ In den Genuss dieser Kulisse wird Erk, der von Neuwied auch mit einer Förderlizenz für den Kooperationspartner Bad Nauheim ausgestattet wird, jetzt öfters kommen.
Über Neuwied den Sprung in die DEL2 schaffen – so ist der Karriereplan von Marius Erk. Im August, also in der heißen Phase der Saisonvorbereitung, wird der Nationalspieler seinen 19. Geburtstag feiern. „Das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen ist schon ein Supergefühl“, sagt Erk mit Blick zurück auf ein Nationenturnier in Göteburg, bei dem er in der U18-Nationalmannschaft debütierte. „Wir haben damals gegen Finnland, die Schweiz und Tschechien gespielt. Alleine die Nominierung hat mich echt stolz gemacht. Das nächste Ziel ist die U20-Weltmeisterschaft nächstes Jahr in Wien. Ich möchte mich mit starken Leistungen in Neuwied für die U20 empfehlen.“
Vor seinem Wechsel in die Deichstadt hatte sich Erk nicht nur von seinem Berater Tipps geholt, sondern auch von ehemaligen Weggefährten. „Ich habe schon mit Moritz Schug zusammengespielt. Und Kiian Aaltonen kenne ich aus dem Frankfurter Nachwuchs.“ Den durchlief Erk von der U14 bis zur Jugend-Bundesliga. In der sammelte er in der Saison 2012/13 satte 45 Punkte (19 Tore, 26 Assist) in 37 Spielen. In der gleichen Saison debütierte er als 16-Jähriger bei der Frankfurter 1b in der Regionalliga – und machte auf Anhieb sieben Tore und sechs Assist in 20 Spielen. Es folgte der Wechsel nach Köln zu den Haien. „Ich wollte Schule und Sport ideal verbinden, mich sportlich weiterentwickeln, aber auch mein Abitur erfolgreich abschließen.“ Erk wechselte ins Internat an die NRW-Sportschule nach Köln, machte sportlich als Kapitän der DNL-Mannschaft die nächsten Schritte und hat nun auch sein Abitur in der Tasche. „Es hat mir riesig Spaß gemacht, als Kapitän in Köln Verantwortung zu übernehmen. Und auch die Trainingseinheiten und Spiele mit Duisburg haben sehr viel Spaß gemacht. Jetzt möchte ich in Neuwied gerne den nächsten Schritt machen.“
„Nach einem langen Telefonat mit Matthias Roos, ehemaliger Trainer und Sportlicher Leiter der Füchse Duisburg und jetzt Geschäftsstellenleiter unseres Kooperationspartners Bad Nauheim, in dem wir uns über jung talentierte Spieler unterhalten haben, stand Marius Erk für die Position des jungen, talentierten Verteidigers bei uns sofort auf Platz eins“, sagt EHC-Teammanager Carsten Billigmann. „Ich habe ihn leider nie persönlich bewusst spielen sehen. Jedoch liest sich sein Werdegang sowie seine Statistiken sehr gut. Und nach dem Telefonat mit Matthias Roos, von dem ich eine sehr hohe Meinung habe, war für uns klar, dass wir Marius ein Angebot unterbreiten werden. Gerade auch in Verbindung mit Bad Nauheim, wo er eine Förderlizenz erhält und damit die Chance, auch mal DEL2-Luft zu schnuppern. Des Weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass Marius es zur U20-WM schafft. Das wäre natürlich für uns als Verein ein starkes Statement.“
Billigmann äußerst sich in diesem Zusammenhang auch zur Situation rund um die Förderlizenzen mit den Roten Teufeln: „Die Kooperation mit Bad Nauheim basiert auf einem sehr freundschaftlichen Verhältnis. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass es ein Geben und Nehmen zwischen den Vereinen gibt. Wir bekommen also nicht nur junge Spieler aus Bad Nauheim zur Verstärkung nach Neuwied, sondern geben auch junge Talente an Bad Nauheim ab, damit sich die Spieler auch dort weiterentwickeln können. Wir würden uns freuen, wenn der EHC für junge Spieler zum Sprungbrett werden kann. So stelle ich mir eine für beide Seiten wertvolle Kooperation vor. Wir sprechen viel miteinander und tätigen auch die eine oder andere Verpflichtung gemeinsam ab. Etwa bei Dominik Lascheit, der uns hoffentlich oft weiterhelfen kann.“