Indians-Torhüter Jan Dalgic zeigt sich den Fans am PferdeturmSpitzenquartett gewinnt – Halle und Tilburg im Gleichschritt

Diese hatten zuvor einen klaren Erfolg gegen Diez-Limburg gesehen und noch ist in der Oberliga Nord im Kampf um Platz zwei alles möglich. Halle und Tilburg liefern sich einen extremen Zweikampf, haben nach 53 Spielen die gleiche Punktzahl und Verfolger Indians hat zwar fünf Zähler Rückstand aber auch ein Spiel weniger absolviert. Hier darf sich keiner der Protagonisten einen Ausrutscher erlauben. Recht alleine werden sich die Crocodiles vorkommen. Zehn Punkte Rückstand auf die Indians und elf Vorsprung auf Leipzig. Platz fünf ist so gut wie sicher und jetzt fragt man sich nur, ob die erste Play-off-Fahrt nach Garmisch, Deggendorf oder vielleicht doch Höchstadt geht.
Absolut spannend auch der Kampf um Platz sechs. Leipzig hat zwei Punkte Vorsprung und von drei Spielen zwei Heimspiele. Herne hat noch vier Spiele, davon drei Heimspiele. Beide treffen noch auf Teams aus dem Spitzenquartett. Auch um Platz acht ist die letzte Antwort noch nicht gegeben. Duisburg hat aktuell die besten Chancen und sogar noch fünf Spiele. Dahinter das Duell zwischen Hamm und Erfurt. Herford auf dem sicheren elften Platz hat nur noch theoretische Chancen auf Rang 10.
Saale Bulls Halle – Icefighters Leipzig 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)
Im Spitzenspiel der geografischen Nachbarn setzten sich die Bulls mühevoll durch, obwohl das Schussverhältnis von 34:20 deutlich war. Erst in der Mitte, als die Hallenser durch Kaplan in Führung, musste Leipzig die Marschroute etwas ändern. Am Ende schaffte es jedoch nur Bulls-Stürmer Patrick Schmid, den starken Leipziger Keeper Patrick Glatzel zu überwinden. Damit bleibt Halle im Kampf um Platz zwei voll im Rennen, Leipzig musste im Fernduell gegen Herne zwei Punkte abgeben.
Tore: 1:0 (28:49) Jordan Kaplan (Stas, Plauschin), 2:0 (51:44) Patrick Schmid (Hoffmann, Suchomer)
Herforder EV Ice Dragons – Hannover Scorpions 3:6 (2:3, 1:2, 0:1)
Letztendlich ein verdienter Sieg des Tabellenführers, der den Gastgebern eine Lehrstunde in Effizienz gab. Herford konnte sich immer zugutehalten, mit 35:30 Torschüssen eine Menge Gegenwehr gegeben zu haben, aber bei einer Schusseffizienz von knapp über acht Prozent sollte man sich gegen die Scorpions, die auf 20 Prozent kamen, nicht allzu viel Hoffnung machen. Überragend auf Hannovers Seite Dennis Reimer, der mit vier Assist alle anderen Akteure überragte. Bei den Scorpions, die in der 40. Minute einen Torhütertausch durchführten, Fabian Gensicke kam für Brett Jaeger, zeigten Christoph Kabitzky und Pascal Aquin eine starke Leistung. Herford zeigte sich am Ende mutig, nahm fünf Minuten vor Ende sogar Torhüter Kieren Vogel aus dem Tor, konnte diesen kleinen Vorteil jedoch nicht nutzen, musste einen Empty-Netter von Christoph Kabitzky zur endgültigen Entscheidung hinnehmen.
Tore: 0:1 (01:05) Christoph Kabitzky (Reimer, Airich), 1:1 (02:37) Marius Garten (Berezowskiy, Müller), 1:2 (03:52) Pascal Aquin (Kabitzky, Reimer), 1:3 (16:53) Steven Raabe (Reimer), 2:3 (18:37) Ulib Berezowskiy (Garten, Begovs), 2:4 (21:06) Christoph Kabitzky (Bettauer, Reimer), 3:4 (21:44) Jonas Gerstung (Hutt), 3:5 (39:56) Robin Just (Aquin, Raabe 5-4), 3:6 (57:29) Christoph Kabitzky (Aquin, Reimer)
Herner EV Miners – Füchse Duisburg 4:3 (1:0, 2:2, 0:1, 1:0) n.V.
Die Siegesserie des HEV mit neun Erfolgen gegen den Nachbarn aus Duisburg bleibt bestehen. Der letzte Füchse-Sieg in Herne datiert vom Februar 2016 (5:2). Am Sonntagabend war es knapp, aber die Herner kamen am Ende mit einem blauen Auge davon. Wieder einmal gingen sie mit 3:0 in Führung, hatten das Spiel nach einem schwachen ersten Drittel im Griff, um nach dem ersten Gegentor in Panik zu verfallen. Kein Wunder, dass es noch vor der zweiten Pause ein zweites Mal hinter Björn Linda klingelte und im letzten Abschnitt war es nur eine Frage der Zeit, wann der Ausgleich fällt. Für diesen sorgte Mark Heatley, der mit seinem zweiten Tagestor die Füchse in die Verlängerung brachte. Dann war es aber mit der Duisburger Herrlichkeit schlagartig vorbei. Gleich den ersten Angriff nutzte Chris Seto, um dem HEV seine Serie zu retten und den wichtigen zweiten Punkt zu holen.
Tore: 1:0 (12:28) Michel Ackers (Fominych), 2:0 (22:08) Braylon Shmyr (Komov, Hüfner), 3:0 (34:17) Braylon Shmyr (Nieleck, Komov), 3:1 (37:39) Ondrej Nedved (L. Wernerson Libäck, P. Wernerson Libäck), 3:2 (39:53) Mark Heatley (Beckers), 3:3 (54:34) Mark Heatley (P. Wernerson Libäck 5-4)
Hannover Indians – EG Diez-Limburg 7:1 (4:0, 1:0, 2:1)
Der Spieler des Abends war inkognito vor Ort, wurde natürlich erkannt und musste am Ende auf eine, abgekürzte, Ehrenrunde. Torhüter Jan Dalgic, vor zwei Monaten noch abwechselnd mit David Böttcher-Miserotti Stammtorhüter bei den Hannover Indians, und im Januar in den bundesweiten medialen Schlagzeilen, als bei ihm ein gefährlicher Hirntumor diagnostiziert und operativ erfolgreich entfernt wurde, war während seiner Genesungszeit in sein Eisstadion zu einer Stippvisite zurückgekehrt und natürlich von den anwesenden Fans zurecht mit minutenlagen Sprechchören gefeiert. Das war ein sehr schönes und emotionales Ereignis, denn zuvor standen die Zeichen auf Abschied. Und zwar vom Gegner. Die Diez-Limburger, die mit dem Ex-ECH-Verteidiger Arno Lörsch als Trainer nach Hannover gereist waren, verabschiedeten sich nach drei Jahren und sechs Auftritten am Turm und wurden ebenfalls, wie die siegreiche heimische Mannschaft, zur Ehrenrunde aufgerufen.
Das Spiel wurde entsprach der Erwartung. Nachdem die Gäste aus finanziellen Gründen alle Ausländer plus Fedor Kolupaylo ziehen ließen, kamen sie mit nur 12 Feldspielern zum Turm und sie zeigten das zu was sie in der Lage waren, kämpften mit allen Mitteln und standen den Indians häufiger im Wege als es diesen lieb war. Das Schussverhältnis von 52:10 für die Indians spricht hier Bände und die Gastgeber stilisierten Gäste-Torhüter Tommi Steffen, mit aktuell 2618 eingesetzten Minuten auf Platz 1 im Norden, zum Helden. Diesem hatten die spielerisch völlig überforderten Limburger es zu verdanken, dass es nicht zweistellig wurde. Aber auch mit Steffen hätte es zweistellig werden müssen und Björn Naujokat, Indians-Trainer sagte dann auch auf der PK, dass er trotz der klaren Führung nach dem ersten Drittel leicht gesäuert gewesen wäre. Beste Akteure auf Indians-Seite waren die Defender Maximilian Pohl und Tobias Möller sowie Sebastian Christmann und Sofiene Bräöuner aus der Attacke-Abteilung. Bei Diez zeigten die vielen neuen Gastspieler eine hervorragende kämpferische Leistung, die auch von Arno Lörsch zu recht gelobt wurde.
Tore: 1:0 (10:24) Niko Esposito-Selivanov (Besle, Aichinger), 2:0 (11:25) Maximilian Pohl (R. Palka), 3:0 (12:48) Sebastian Christmann (Schubert, Aichinger), 4:0 (14:11) Tobias Möller (Tiainen, Bacek), 5:0 (31:53) Maximilian Pohl (Kiss, R. Palka), 5:1 (46:42) Niko Lehtonen (Lademann, Firsanov 5-4), 6:1 (52:14) Jayden Schubert (Bräuner, Christmann), 7:1 (56:52) Sofiene Bräuner (Christmann, Pohl)
Krefelder EV U23 – Tilburg Trappers 3:7 (1:1, 1:3, 1:3)
Ein letztlich klarer Erfolg des Favoriten, der allerdings erst im letzten Drittel klar gemacht werden konnte. Davor zeigten sich die Krefelder als äußerst kampfkräftig mit guter Moral, erreichten bis zur 47. Minute ein hervorragendes 3:4. Danach fehlte die Kraft und die Tilburger entschieden die Begegnung mit drei weiteren Toren. Bester Akteur bei Krefeld war wieder einmal der frühere DEL-Akteur Adrian Grygiel, bei Tilburg tat sich Brett Bulmer als dreifacher Torschütze hervor.
Tore: 0:1 (15:14) Sean Richards (Stempher 4-5), 1:1 (17:12) Adrian Grygiel (Schitz, Bauermeister), 1:2 (22:53) Jordy Verkiel (Hessels), 2:2 (26:55) Edwin Schitz (McLlwain, Esch), 2:3 (27:19) Brett Bulmer (Sars, Vogelaar), 2:4 (37:59) Wouter Sars (de Bonth), 3:4 (46:50) Adrian Grygiel (Schymainski, Onckels), 3:5 (47:33) Brett Bulmer (van Oorschot, Virtanen 5-4), 3:6 (53:00) Diego Hofland (van der Schuit, Virtanen), 3:7 (58:38) Wouter Sars (van Soest)
Black Dragons Erfurt – Hammer Eisbären 4:3 (0:1, 0:1, 4:1)
Dank eines überragenden Arnoldas Bosas, der an allen Erfurter Toren beteiligt waren, konnten die gastgebenden Thüringer die drohende Heimniederlage gegen Hamm abwenden. Mit diesem Erfolg überholten die Thüringer ihre heutigen Gäste und holten sich Platz neun zurück. Dass es überhaupt eine Nervenschlacht wurde, lag vor allem an der Effizienz der Eisbären, die nach einem ausgeglichenen ersten Drittel sich über die restlichen vierzig Minuten einem Erfurter Sturmlauf erwehren mussten. Trotzdem lagen die Eisbären zehn Minuten vor Ende noch mit zwei Toren vorne, ehe die Black Dragons zum Endspurt ansetzten und mit Hilfe zweier Überzahlspiele erfolgreich waren.
Tore: 0:1 (04:04) Maximilian Otte (Dotter, Schutz 5-4), 0:2 (33:28) Lennart Esche (Spacek, Brothers), 1:2 (41:19) Arnj0ldas Bosas (Herrschaft, Banach 5-4), 1:3 (49:51) Gianluca Balla, 2:3 (54:22) Arnoldas Bosas (Herrschaft, Banach), 3:3 (57:28) D‘Artagnan Joly ( Bosas, Keil 5-4), 4:3 (58:08) Arnoldas Bosas (Schüpping, Keil 5-4)
Rostock Piranhas – Moskitos Essen 4:2 (0:0, 3:1, 1:1)
Es klingt überheblich, aber im Augenblick verleben die Piranhas eine für sie seltene Hochphase. Zwei Heimsiege hintereinander, für Topteams eine Selbstverständlichkeit, für die Piranhas eine Ausnahme und deshalb beachtenswert. Tatsächlich gelang des den Rostockern zuletzt im November 2021 gegen Herne (7:0) und Hamm (5:1). Das macht den Erfolg gegen Essen, der vermutlich aber zu spät kam, für die Moral um so wertvoller. Und wieder war es der überragende Keegan Dansereau, der von den Essenern nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte und mit vier Punkten fast schon alleine für die Entscheidung zugunsten der Piranhas sorgte. Zwei weitere Garanten waren Matthew Barry, der auch auf drei Scorerpunkte kam und Torhüter Luca di Berardo, der sich zuletzt in Topform zeigte und auch diesmal mit 95,2 Prozent Fangquote glänzte. Essen wurde dagegen, trotz einer optischen Überlegenheit, geschickt in Schach gehalten und wurde erst im dritten Drittel gefährlich. Der Anschlusstreffer von Robin Slanina kam letztendlich zu spät.
Tore: 1:0 (24:05) Keegan Dansereau (Barry, Hahn), 2:0 (26:48) Mathieu Henderson (Dansereau), 3:0 (38:27) Matthew Barry (Henderson, Dansereau), 3:1 (39:16) Henry Martens (K. Bruijsten, Daniels), 3:2 (58:51) Robin Slanina (M. Bruijsten), 4:2 (59:57) Matthew Barry (Dansereau, Seckel)
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