Indians rücken Rostock auf die PelleEC Hannover Indians

„Angriff ist die beste Verteidigung“. Dieser altgediente, bewährte Satz aus der Klamottenkiste der taktischen Einstellungen wurde vom Gast der Hannover Indians, dem Adendorfer EC, aus der Versenkung geholt und wäre fast erfolgreich angewendet worden. Es gab jedoch einen Mann, der etwas dagegen hatte und seine Mannen im Spiel hielt. Jimmy Hertel, der an diesem Wochenende seine Feuertaufe in Form zweiter Einsätze erhielt, musste gleich am Anfang hellwach sein, um das 0:1 zu verhindern. Indians-Coach Piwi Willmann: „Der Jimmy hat ein starkes Spiel geliefert und hat sehr sicher gefangen.“ Dazu hatte er jede Menge Glück, denn Markus Schneider und Markus Kankaanranta trafen zu genau, visierten den Pfosten an und vergaben ein schnelles 0:2. Wäre dieses Ergebnis Wirklichkeit geworden, wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre. Wer mehr Zielwasser zu sich genommen hatte, war eindeutig Hannovers Darcy Vaillancourt (6., 15.). Erst brachte er eine schnelle Kombination mit seinem Zwilling Sanders und Grass zum erfolgreichen Abschluss, dann knallte er dem bedauernswerten, obwohl letztendlich einen guten Job machenden, AEC-Keeper Dennis Korff bei einem 4:3-Überzahlspiel per Schlagschuss das Spielgerät derart in die Maschen, dass man um die Beschaffenheit des Netzes Angst haben musste. Die Adendorfer zeigten sich jedoch keineswegs geschockt, spielten weiterhin ihr defensives System, standen eigentlich recht sicher, hatten aber in der Offensive nicht viel zu melden.
Das war im zweiten Drittel nicht viel anders. Im Gegensatz zum Nordhorn-Spiel führten zum Glück die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt, denn sonst hätte ein ähnliches Spiel gedroht. Die Indians fanden immer weniger Anspielmöglichkeiten, vor allem im Mitteldrittel, und mit jedem Fehlpass wurden die Adendorfer aufgebaut. Sie wagten sich nun wieder häufiger nach vorne und da die Gastgeber ihre Aggressivität verloren hatten, stand der Anschlusstreffer zum 2:1 mehrfach im Raum. Man muss es wohl nicht extra erwähnen, dass auch in dieser Phase Jimmy Hertel mit seiner stoischen Ruhe den Angreifern den Zahn zog und das 2:0 sicherte. Wenn der erste Block nicht trifft, dann muss halt der zweite seinen Job machen. Christoph Koziol, nach dem verletzungsbedingten Aus von Danny Reiss Kapitän, markierte schließlich das 3:0 und der äußerst starke Brendan Sanders (38.) nutzte ein weiteres Überzahlspiel zum vorentscheidenden 4:0.
Die letzten zwanzig Minuten waren noch keine zwei Minuten alt, als der starke AEC-Keeper Dennis Korff seinen einzigen echten Fehler beging und einen Schüsschen von Maurice Keller (42.) durch die Schoner gleiten ließ. Die Führung der Indians war natürlich verdient, eine 0:5-Niederlage für die Adendorfer nicht. So musste Glücksgöttin Fortuna wenigstens einmal eingreifen und sie ließ den zweiten Finnen im Team der Lüneburger diesmal exakt zielen. Kim Wikström (54.) traf von der blauen Linie genau neben den rechten Pfosten und verdarb dem ECH-Zerberus Hertel den Shutout.
Ein verdienter Erfolg, der bei einem Schussverhältnis von 38:27 auch verdient war. Die Indians zeigen sich stark formverbessert und sollten Rang Zwei direkt angreifen, wobei das nächste Heimspiel am Freitag (20 Uhr) gegen Timmendorf sicherlich richtungsweisend werden wird. Die Adendorfer sollten, wenn sie einen ähnlichen Auftritt hinlegen, gegen die Ritter am Freitag (20 Uhr) eine echte Siegchance haben und auch am Sonntag in Timmendorf evtl. für eine Überraschung sorgen.