Indians machen es beim 3:2 gegen HSV spannend3720 Zuschauer am Pferdeturm
(Foto: Imago)Vor der Topkulisse von 3720 Zuschauern bezwangen die Hannover Indians nach einem Krimi den Hamburger SV mit 3:2 (0:0, 0:2, 3:0) und bleiben weiter auf Play-off-Kurs in der Oberliga Nord mit einem Punkt Vorsprung vor Essen und deren drei vor Neuwied.
Bereits im ersten Drittel zeigte sich, dass die Hamburger, die an der Bande mit ihrem neuen Trainer Jaczek Darowski angetreten waren, sich nicht verstecken würden. Mit einer verstärkten Defensive und einem sehr starken Keeper, Maximilian Franzreb stand zwischen den Pfosten, wurde den Angriffsbemühungen der Kleefelder begegnet und das am Ende ein 0:0 stand, war überraschend. Dazu Indians-Coach Fred Carroll: „Wir wussten, dass die Hamburger mit dem neuen Trainer verstärkt in der Defensive stehen würden. Wir haben jedoch nicht genug vor dem Keeper gearbeitet, so dass dieser alle Schüsse sehen und abräumen konnte.“ Da auch Hannovers Keeper Ansgar Preuss eine gute Figur machte, war das torlose Remis nach zwanzig Minuten erklärbar. Für etwas zusätzliche Stimmung sorgten noch Werner Hartmann (Indians) und Nico Krämer (HSV), die sich in die Haare bekamen und nach einer kleinen Kampfeinlage von Schiri Jörg Edler jeweils mit einer Fünfer plus Spieldauer in die Kabine verabschieden durften.
Auch im zweiten Drittel zeigten sich die Hamburger giftig, versuchten mitzuspielen und hatten das Glück, dass die Indians bei der Kabinenansprache vom Cheftrainer wohl nicht richtig zugehört hatten. Sie spielten jedenfalls so weiter wie bisher und die Hamburger durften in der 29. Minute demonstrieren, dass sie im Powerplay in dieser Saison zu den Besten der Oberliga Nord gehören. Die 27 Prozent hatten sich vermutlich noch nicht bis nach Hannover rumgesprochen und so konnte Marcel Schlode in der 29. Minute das 0:1 erzielen. Die Indians waren geschockt und ausgerechnet einer der jüngsten Hamburger, der erst 17-jährige Chris Rapprich, durfte in der 35. Minute sein erstes Oberligator bejubeln. Das 0:2 entsprach nicht den optischen Anteilen des Spieles, war jedoch für die äußerst effizient auftretenden Hamburger durchaus verdient.
Wie zu erwarten war, kamen die Hannoveraner, nun endgültig wachgerüttelt aus der Kabine. Die Hamburger, schon immer mit einer guten Kondition ausgestattet, nahmen den Kampf an und hatten den zeitlichen Vorteil auf ihrer Seite. Die Spieluhr zeigte bereits die 54. Minute an, als Robby Hein ein Zuspiel von McGowan im Tor von Franzreb (HSV) versenken konnte und endlich auch die Flut von Teddybären auslösen durfte. Über 100 von den braven Gesellen landeten auf dem Eis und werden kleinen Patienten in hannoverschen Krankenhäuser sicherlich helfen, ihre Leiden etwas zu verringern.
Mit dem Schwung des Anschlusstores belagerten die Indians sofort wieder das gegnerische Tor und hatten Glück. Nur 82 Sekunden nach dem ersten Treffer markierte Mannschaftskapitän Sebastian Lehmann (55.) den Ausgleich. Damit hatte der Gastgeber sein Glück herausgefordert und ein 2:2 wäre auch durchaus verdient gewesen, aber Glücksgöttin Fortuna leerte ihr Horn im Abschlussdrittel komplett bei den Indians aus. 90 Sekunden vor Schluss musste Steck (HSV) auf die berühmte Bank und ganze zwei Sekunden vor Schluss gelang den Indians das siegreiche 3:2, markiert vom heute starken Bradley McGowan (60.).
HSV-Coach Jaczek Darowski: „Eine unglückliche Niederlage. Wir haben, mit einem starken Keeper im Rücken, gut mitgehalten.
Indians-Coach Fred Carroll: „Wir haben zu wenig für den Sieg gearbeitet, obwohl wir wussten, wie läuferisch stark die Hamburger sein werden. Am Ende hat es zu einem 3:2 gereicht obwohl der Sieg schon glücklich war.“
Tore: 0:1 (28:49) Marcel Schlode (Steck, Richter/5-4), 0:2 (34:34) Chris Rapprich (Balla, Schier), 1:2 (53:32) Robby Hein (McGowan, Lehmann), 2:2 (54:54) Sebastian Lehmann (Hein, Schütt), 3:2 (59:58) Bradley McGowan (Schütt, Lehmann/5-4). Strafen: Hannover 6 + 5 + Spieldauer (Hartmann), Hamburg 12 + 5 + Spieldauer (Krämer). Zuschauer: 3720.