Indians besiegen zum Auftakt Leipzig deutlich4:0-Erfolg für den ECH

Die Vorbereitungsspiele sind wichtig, aber sie ersetzen niemals die Punktspiele. Das sah man ganz deutlich im Saisonauftaktdrittel am hannoverschen Pferdeturm. Beide Vertretungen hatten einen riesigen Respekt voreinander, fingen sehr nervös an. Leipzigs Coach Sven Gerike sagte: „Der übliche Start. Wir glaubten, dass wir einen Vorteil dadurch haben, aber leider agierten auch wir sehr nervös.“ Trotzdem muss einer das Spiel machen und das ist in diesem Fall meistens das heimische Team. Also griffen die Indians, die vorzüglich von Tobias Stolikowski und Edelhelfer Brad Bagu gecoacht wurden, da Cheftrainer Fred Carroll an einer Grippe erkrankt war, an und die Leipziger verteidigten massiv, griffen nur gelegentlich zum probaten Mittel der Konter. Das Schussverhältnis von 12:4 zeugt eindeutig von den spielerischen Anteilen. Echte Großchancen gab es jedoch nur wenige, genau genommen deren zwei und alle für die Indians, die in allen Fällen zu überrascht waren, um Kapital zu schlagen.
Bei den Indians, die ohne die Kasseler Fraktion antraten, zeigten sich deutlich, dass ein echter Goalgetter fehlt. Baier (8.) Minute und Gibbons (15.) standen direkt vor dem gutaufgelegten, wenn auch nicht sonderlich schwer geprüften Leipziger Goalie Kevin Beech, der wie üblich unaufgeregt seinen Job tat und, wie sein Gegenüber Boris Ackers, die erste Pause ohne Gegentor erreichte.
Die Frage nach dem ersten Saisontreffer wurde dann relativ schnell beantwortet. Grass bediente, links hinter dem gegnerischen Tor stehend, im Powerplay Gosdeck und der zog, ohne Nachzudenken, sofort ab und überwand Beech. Leipzig zeigte sich leicht geschockt, versuchte nun seinerseits erste stärkere Angriffe zu fahren, kam aber nicht wirklich an der Indians-Defensive vorbei. In der 27. Minute erhielten die Icefighters eine wirklich vermeidbare Strafe. Berger simulierte ein Foul und der nicht immer sichere Schiedsrichter Lasse Kopitz fiel nicht auf die schauspielerische Einlage rein und schickte Berger auf die Bank. Das wäre normalerweise nicht wichtig gewesen, aber zwanzig Sekunden vor Ablauf der Strafe versuchte Ziolkowski einen Schuss, den Hein geschickt ablenkte und es stand 2:0. Das sollte Sicherheit in die Aktionen der Indianer geben aber im Übermut der vermeintlich sicheren Führung schlich sich der Icefighter Komnik von rechts in die Nähe von Ackers, bekam die Scheibe und beförderte sich über die Fanghand von Ackers – aber auch über das Tor. Eine Schrecksekunde für die Hausherren, die ab sofort wieder eine Konzentrationsstufe hochschalteten und ab jetzt den Leipzigern bis zum Drittelende keine echte Chance mehr ließen. Das brachte den Frust der Leipziger hoch und als Gale Valasek vor den Augen von Schiri Kopitz ohne Grund per Kniecheck zu Boden streckte, musste man, vor allem, als Gale keine Strafe erhielt, mit dem schlimmsten rechnen. Indians-Coach Tobias Stolikowski: „Der Linesman hatte die gleiche Sicht wie ich und hat es nicht gesehen. Das war schon verwunderlich“.
Die Indians bestraften jedoch die Leipziger Unfairness mit dem 3:0, das mittlerweile wirklich verdient war. Pohanka setzte sich, ähnlich wie Grass beim 1:0, diesmal jedoch rechts von Beechs Gehäuse durch, bediente den völlig freien Peleikis und der zirkelte gekonnte die Scheibe ins rechte obere Eck. Leipzigs Gerike bedient: „Wir haben eine Strafzeit nach der anderen gefressen und alle waren verdient. So wird man im permanenten Unterzahlspiel nach hinten gedrängt und kann nicht wirklich reagieren.“
Aufgegeben hatten sich die Leipziger jedoch noch nicht. 60 Sekunden nach Spielbeginn im dritten Drittel tauchte Berger nach gekonntem Solo direkt vor Ackers auf, verzog aber wiederum. Auf der anderen Seite versuchte sich Arnold im Duell mit Beech, war ebenso erfolglos. Man konnte aber sehen, dass die Icefighters ihre letzte Chance nutzen wollten. Sie drängten die Indians in ihr Drittel. Die beste Chance hatte jedoch, komischerweise Lazorko in Unterzahl. Sein Schuss wurde von Ackers zwar geblockt, aber die Scheibe trudelte knapp am Pfosten vorbei. Damit hatte sich die Gefährlichkeit der Leipziger erledigt, denen man, man will es kaum glauben, kein Tor mehr bis Ende zutraute, was sich am Ende auch bewahrweitete. Nachzutragen wäre noch das 4:0 von Thomas ZIolkowski, als er wiederum im Powerplay, diesmal konnten die Indians eine Quote von 37 Prozent vorweisen, in einen Pass von Hein rauschte und die Scheibe unter die Latte von Beechs Gehäuse wuchtete.
Die Indians zeigten einen nervenstarken Saisonauftakt und bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Leipzig konnte sich eigentlich nur in der Defensive auszeichnen, enttäuschte mit stellenweise recht unsauberem Spiel und muss schleunigst die Kurve bekommen, um nicht erst einmal im Tabellenkeller festzusitzen.
Tore: 1:0 (22:45) Carsten Gosdeck (Grass, Pohanka/5-4), 2:0 (28:16) Robby Hein (Ziolkowski/5-4), 3:0 (35:41) Robert Peleikis (Pohanka,Gosdeck/5-4), 4:0 (52:05) Thomas Ziolkowski (Hein, Baier/5-4). Strafen: Hannover 6 + 10 (Max Wasser), Leipzig 24. Zuschauer: 2601.