Indians beim 3:0 zurück in die ErfolgsspurFred Carroll besuchte das Team in der Kabine
(Foto: Manfred Schneider)Die beste Nachricht kam nach dem Spiel. Indians-Coach Fred Carroll, seit vielen Monaten aus Krankheitsgründen nicht anwesend, zeigte sich in überraschend guter Verfassung. Dazu der aktuelle Indians-Coach Tobias Stolikowski: „Wir sind froh, Fred wieder zu sehen. Er hat die Mannschaft in der Kabine besucht und das ganze Team hat aus dem Besuch eine besondere Motivation gezogen.“
Diese angesprochene besondere Motivation zeigte sich im ersten Drittel recht schnell. Nach nervösem Beginn beider Vertretungen wurde bereits das erste Überzahlspiel der Indians erfolgreich beendet. Neuzugang Tobias Schwab (Indians-Coach Stolikowski: „Schwab kam am Freitag eine halbe Stunde vor der Abfahrt nach Timmendorf an und fuhr gleich mit. Heute ein erzieltes Tor ist sehr gut. Wir denken, dass er uns enorm helfen kann aber er hat natürlich auch noch Luft nach oben.“) bekam im Powerplay die Scheibe von Gibbons und zog aus halbrechter Position ab. Der bis dahin schon starke und im Laufe des Spieles zu besten Berliner avancierende Olafr Schmidt im Preussen-Kasten rutschte die Scheibe durch die Hosenträger und landete im Kasten. Eigentlich unglücklich aber durch die Überlegenheit der schnellen und spritzigen Hannoveraner auch wieder verdient. Es schien, als wenn sie Preussen nach dem 0:1 erst einmal finden müssten, konnten eine weitere Strafzeit zwar überstehen, mussten aber das 2:0 hinnehmen, als Carsten Gosdeck mit Wucht die Führung ausbaute. Überhaupt schien das 7:3 von Timmendorf und auch die schnelle 2:0 Führung die Spielfreude zurückgebracht zu haben. Natürlich haben die Mannschaften der Abstiegsrunde nicht die Qualität wie die Top Acht aber die Fans nahmen die wieder gefundene Freude an und feuerten ihr Team wie (fast) immer bedingungslos an.
Leider war es mit der Spielfreude im zweiten Drittel, wie so häufig in den letzten Wochen, vorbei. Die Indians verzettelten sich in Einzelaktionen, die Passqualität der ersten 20 Minuten war spurlos verschwunden und vorne regierte die Hektik. Kaum ein Angriff der abgeschlossen wurde. Die beste Chance hatte noch Schwab, dessen Alleingang vom rechten Schoner von Preussen-Keeper Schmidt abgewehrt wurde. Die Preussen ihrerseits bekamen zwar von Coach Lenny Soccio, der überaus freundlich am Pferdeturm empfangen wurde, taktische Veränderungen mit auf das Eis, aber es half nichts. Die Gäste waren schlicht harmlos und hatten ihren wenigen Möglichkeiten Abwehr- und Abstimmungsproblemen der hannoverschen Defensive zu verdanken. Der spielerische Höhepunkt des zweiten Drittels war ein Drehschuss im Fallen von Carsten Gosdeck, der jedoch von Schmidt pariert wurde.
Tor Nummer drei, in der 44. Minute von Turnwald erzielt, war vermeidbar, aber mit Keeper Schmidt haderte von Berlin niemand, denn der Zerberus griff schlicht und einfach daneben. Preussen-Coach Soccio: „In der letzten Woche mussten wir wegen Verletzungen gar zwei 16-Jährige ins Tor stellen. Ich bin froh, dass Schmidt wieder im Tor stand. Er war mit der beste Berliner und wir wissen, was wir an ihm haben.“ Das 3:0 schien die endgültige Entscheidung und so war es im Endeffekt auch, denn die bis dahin offensivschwachen Berliner verstärkten zwar aber der 50. Minute ihre Bemühungen, hatte auch zahlreiche Chancen (Jentzsch, Prytikin, Blume, Rabbani) aber auch Hannovers Keeper Niklas Deske zeigte sich in Hochform. Er verdiente sich absolut diesen Shut-Out, denn ohne ihn hätte es in den letzten zehn Minuten noch einmal eng ausgehen können.
Preussen-Coach Lenny Soccio: „Ich bin enttäuscht. Wir haben die ganze Woche auf dieses Spiel hintrainiert und umgesetzt wurde von meinem Team fast nichts. Wir waren harmlos und somit war der Sieg von den Indians mehr als verdient.“
Indians-Coach Tobias Stolikowski: „Wir sind froh, dass wir erste das erste Wochenende in der Runde mit sechs Punkten abschließen konnten. Jetzt gilt unser ganzes Augenmerk den beiden Partien gegen Braunlage. Ob dabei Tobias Schwab eingesetzt wird, wird sich in der Woche zeigen.“
Tore: 1:0 (06:56) Tobias Schwab (Gibbons, Peleikis/5-4), 2:0 (13:48) Carsten Gosdeck (Finkel, Gibbons), 3:0 (43:24) Nicolas Turnwald (Noack, Lilik). Strafen: Hannover 2, Berlin 6. Zuschauer: 1730.