Indianer quälen sich zum ErfolgEC Hannover Indians
Indianer quälen sich zum ErfolgEs war ein Abend der Überraschungen. Für beide Vereine. Die Indians hatten sich den Spaziergang gegen die Nordhorner Ritter erheblich leichter vorgestellt und die stark aufspielenden Gäste mussten den Abschied ihres Trainers Paul Synowiec hinnehmen. Synowiec hatte vor der Partie seinen Vorstand von seinem Schritt informiert. Paul Synowiec: „Es ist sehr schade, aber leider, leider war das heute mein letztes Spiel als Cheftrainer. Aus persönlichen Gründen trete ich von meinem Amt zurück.“
Doch zurück zum Spiel. Die Indians versuchten schnell die Entscheidung zu erzwingen, aber sie hatten nicht mit der Kampfkraft der Gäste gerechnet. Zwar schien das 1:0 nur eine Frage der Zeit, aber als es nach zwanzig Minuten immer noch 0:0 stand, da war klar, dass die Entscheidung eine enge Kiste werden wird. Bereits die erste Aktion der Ritter im zweiten Drittel zeigte den Mut und Entschlossenheit, mit der die konditionsstarken Gäste in diesen Spielabschnitt gingen. Lukas Lang zimmerte den Puck an den Pfosten des Indians-Gehäuses und brachte das Blut von Indians-Coach Piwi Willmann und den Fans in Wallung. Von nun an war es ein ausgeglichenes Spiel, wobei der GEC äußerst geschickt agierte und die Gastgeber in Aktionsnot brachte. Die zahlreich erschienenen Indians-Fans und auch die Angereisten aus Nordhorn machten aus ihrer Situation, der Tore-Deflation geschuldet, das Beste und skandierten: „Wir wollen die Teddys sehen“ und später „Denkt an die Kinder“. Der Grund: Extra verkaufte Teddys sollten beim ersten hannoverschen Tor auf das Eis geworfen werden und schließlich in den Armen von kleinen Patienten der Medizinischen Hochschule Hannover landen. Aber auch diese Extra-Portion Motivation half nicht, es blieb beim 0:0.
Und es kam für die Indians noch schlimmer. Die Nordhorner Ritter, mittlerweile auf neun Akteure nach einer Verletzung von Adrian Matula und Daniel Hollmann geschrumpft, brachten es sogar noch fertig, durch Sascha Schophuis (43.) in Führung zu gehen. Jetzt waren die Nerven des ECH besonders gefragt und als sich sechs Minuten vor Schluss gleich zwei ECH-Cracks (Vaillancourt und Richardt) auf die Strafbank setzten, da schien das Spiel auf ein unfassbares 0:1 hinauszulaufen. Doch zum Glück haben die Hannoveraner einen Artur Grass in ihren Reihen. Der gebürtige Kasache, dessen aktuelle Scorerleistungen auf einen persönlichen Rekord hinauslaufen, schaffte es schließlich, mit seinem Ausgleichstreffer in der 58. Minute nicht nur jede Menge Stoffteddys fliegen, sondern auch bei allen hannoverschen Anhängern einen großen Stein vom Herzen fallen zu lassen. Würden die Ritter auch die Verlängerung überleben? Jetzt waren die Gäste an ihre physischen Grenzen gelangt. Die Indians übernahmen die physische Kontrolle und letztendlich kam das siegbringende 2:1, wiederum von Artur Grass markiert, rechtzeitig vor dem Lottospiel „Penaltyschießen“.