Icefighters Leipzig starten mit 5:1 in die Play-offsHannover Scorpions

Die ohne ihren Topstar Andreas Morczinietz (Gehirnerschütterung; Soccio: „Eine gefährliche Verletzung. Er soll nicht zu früh auf das Eis zurück, so dass er vermutlich erst in der kommenden Saison wieder antreten kann.“) angetretenen Regions-Hannoveraner tat sich von Anfang an schwer gegen einen selbstbewussten Ostmeister. Wie stark die Sachsen anfingen, zeigte sich bereits in den ersten zehn Sekunden, als Lars Müller vor Scorpions-Keeper Jimmy Hertel auftauchte, aber noch knapp scheiterte. Dies holte eine Minute später Denis Fomynich (3.) nach, als er im Powerplay seinen Schläger in einen Ullmann-Schuss hielt und die Führung besorgte. Wäre im Gegenzug durch Jeffrey Keller der Ausgleich gefallen, wäre es sicherlich nochmal spannend geworden. Tatsächlich taten sich die Langenhagener gegen den Ostmeister immer schwer. Die technisch und in der Spielstruktur überlegenen Leipziger ließen sich jedoch von der Kurzoffensive nicht ins Bockshorn jagen. Scorpions-Coach Lenny Soccio: „Wir waren in den ersten zwanzig Minuten nicht bereit und hatten später auch unsere Probleme.“ Sie warteten nur auf die Fehler des Gegners und die ließen nicht lange auf sich warten. Auch in Powerplay zwei zeigte der Ostmeister seine Stärke. Ganze zwei Sekunden brauchte Florian Eichelkraut (9.), dann stand es 0:2. Die Scorpions zeigten sich in der Folgezeit trotz engagierter Leistung nicht auf der Höhe, versuchten sich in die erste Pause zu retten, um acht Sekunden vor Pausenbeginn den endgültigen Fangschuss von Hannes Albrecht (20.) zu bekommen, der mit einer sehr feinen Einzelleistung sich durch den Slot dribbelte und am Ende auch noch Hertel bezwang.
Damit war die Messe gelesen. Die Scorpions versuchten zwar weiterhin das Spiel offen zu halten, waren aber letztendlich chancenlos. Die Icefighters spielten ihren Part emotionslos herunter, zeigten sich meistens einen Tick schneller als der Gegner und wussten um ihre heutige Stärke im Powerplay, die außerirdisch war. Auch Tor Nr. 4 wurde in Überzahl erzielt. Thomas Vrba (37.) war der Torschütze und es verwundert sicherlich nicht, dass auch Lars Müller (50.) sein Tor in numerischer Überzahl erzielte. Am Ende stand für die Leipziger eine Powerplay-Quote von 66,7 Prozent (Icefighters-Coach Mannix Wolf: „Wir haben normal Powerplay und Penaltykilling trainiert. Das wir so erfolgreich sein würden, hatte ich nicht erwartet“) zu Buche, während die Scorpions alle acht Powerplays (Lenny Soccio: „Es gibt Tage, da klappt nichts. In der Vorrunde hatten wir 28 Prozent, heute kam kein Pass richtig an“) nicht zu ihrem Vorteil nutzen konnten.
Was die Scorpions wirklich für sich verbuchen konnten, war der Wille zu einer Resultatsverbesserung. 54 Minuten rannten sie immer wieder an, dann klappte es. Endlich und auch verdient. Sebastian Lehmann (55.) versuchte einen Torschuss, nahm den Abpraller, versuchte es auf der anderen Seite und überraschte den starken und extrem ruhigen Staudt.
Jetzt wird es für die Hannover Scorpions sehr schwer, denn bereits am Sonntag steht das Rückspiel in Leipzig an. Nach dem heutigen Spielverlauf zu urteilen, wäre alles andere als ein Erfolg der Leipziger eine Überraschung. Die Reaktion von Lenny Soccio: „Die Titelverteidigung war das erklärte Ziel. Trotzdem wollen wir die Wende schaffen und die Runde ist noch nicht verloren.“
Tore: 0:1 (1:34) Denis Fomynch (Rau, Müller/5-4), 0:2 (8:27) Florian Eichelkraut (Striepecke/5-4), 0:3 (19:52) Hannes Albrecht (Hofverberg, Staudt), 0:4 (36:04) Thomas Vrba (Müller, Fomynch/5-4), 0:5 (50:00) Lars Müller (Ullmann, Fomynch/5-4), 1:5 (54:24) Sebastian Lehmann (Reiss). Strafen: Hannover 14, Leipzig 18. Zuschauer: 1078.
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