Icefighters Leipzig nehmen auch die Hürde in Mellendorf3:1-Erfolg bei den Hannover Scorpions

Jubel bei den Icefighters Leipzig. (Foto: Manfred Schneider)Jubel bei den Icefighters Leipzig. (Foto: Manfred Schneider)
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Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Spitzenspiel der Oberliga Nord hielt sein Versprechen. Es war ein schwer umkämpftes, hartes, aber (fast) nie unfaires Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, die verdient um die Krone ihrer Liga spielen.

Den besseren Start hatten zunächst die Scorpions, die mit einem prominenten Neuzugang an den Start gingen. Der in den letzten Jahren für den Vorgängerverein der Scorpions spielende Robin Thomson hatte sich entschlossen, für die jetzt in Mellendorf spielenden Scorpions wieder anzutreten und unterschrieb vor dem Wochenende einen Zwei-Jahres-Vertrag, der ihn bis zum Sommer 2019 an die Mellendorfer bindet. Thomson zeigte jedenfalls im Spiel eine durchschnittliche Leistung, was jedoch auch auf Grund des wenigen Trainings mit der Mannschaft kein Wunder war. Allerdings konnte er auch seinen ersten Scorerpunkt verbuchen, als er in der fünften Minute einen Schuss abgab, dieser geblockt wurde und die Scheibe zum völlig frei stehenden Michael Budd rutschte. Dieser nutzte gedankenschnell die Situation und traf aus wenigen Metern zum 1:0. Roßberg im Kasten der Leipziger war chancenlos. In der Folgezeit brachten die Icefighters erst einmal Ordnung in ihr Spiel, verstärkten die Defensive, versuchten sich in Konter, die jedoch zu diesem Zeitpunkt wirkungslos blieben.

Das änderte sich schlagartig im zweiten Drittel. Die Leipziger zeigten sich geduldig, änderten ihre Roadmap nicht und wussten um ihre Stärke. Sie ließen die Hannoveraner anrennen und warteten mit drei bis vier Mann im Mitteldrittel. Ein Durchkommen gab es nicht und gleichzeitig versuchten die Gäste, mit schnellen Kontern Nadelstiche zu setzen. Allerdings mussten auch diese scheitern, denn die Scorpions zeigten eine sehr starke Abwehrleistung mit einem hervorragenden Keeper. Linda zeigte ein paar Reflexe die nationalmannschaftswürdig waren und die die Scorpions am Leben hielten. Diese defensive Grundhaltung brachte allerdings einen Nachteil für die Gastgeber zum Vorschein. Das schnelle Umschalten klappte nicht mehr. Die Pässe kamen unpräzise und die gefürchtete Offensivpower der Scorpions blieb im Sande stecken. So war es kein Wunder, als Damian Martin in der 31. Minute den durchaus verdienten Ausgleich erzielten konnte. Es folgte ein Kampfspiel par excellence, dem auch ein paar persönliche Auseinandersetzungen beigemischt wurden. So kam es zum Beispiel zu einem Privatduell zwischen Michael Budd (Scorpions) und Damian Schneider (Leipzig), dass Budd im direkten Fight im dritten Drittel zwar knapp gewann aber ihn auch für 2+2+10 Strafminuten verbannte, Schneider durfte sich die Diszi ersparen.

Im dritten Drittel sah es zunächst so aus, als ob sich die Scorpions aus der defensiven Umklammerung befreien könnten aber das war ein Trugschluss. Die Icefighters, die als Team eine starke Leistung boten, verstärkten die Konter und hatten zunächst sogar Pech, als der bärenstarke Weber mit einem Pfostenschuss scheiterte. Da war es dann auch kein Wunder, dass in der 50. Minute Eichelkraut die Gäste durchaus verdient per Rückhand nach toller Vorarbeit von Albrecht und Raaf-Effertz in Führung schoss. Jetzt waren die Scorpions gefordert und es schien in der 56. Minute, als könnten sie in die Spur zurückkommen, als der eigentlich recht sichere Schiedsrichter Fynn-Marek Falten zwei Strafen gegen die Gäste aussprach und den Scorpions für 66 Sekunden ein doppeltes Überzahlspiel ermöglichte. In den folgenden sechzig Sekunden spielten sich unglaubliche Szenen vor dem Heiligtum von Leipzigs exzellentem Keeper Roßberg statt, aber die geballte Penaltykillingpower (Leipzigs Coach Gerike: „Unser Unterzahlspiel war heute perfekt“) der Leipziger überstand die sechzig Sekunden, dann tat ihnen Scorpions-Angreifer Lehmann den Gefallen eines Fouls und auf einmal hatten die Leipziger ein Powerplay. Wie es geht, zeigte dann Dominik Patocka mit dem 3:1. Kurz zuvor gab es allerdings noch eine schlimme Szene zu sehen, der allerdings kein Foul vorausgegangen war. Scorpions-Angreifer Chad Niddery verletzte sich schwer an der Bande, als er ohne Gegenwehr auf das Eis stürzte und sich dabei evtl. einen Armbruch zuzog. Die beiden Headcoaches, Sven Gericke (Leipzig) wie auch Dieter Reiß (Scorpions) waren sich einig, dass niemand bei dieser unglücklichen Aktion Schuld hatte und vor allem natürlich Dieter Reiß wünschte seinem Kontingentspieler, dass er möglichst unbeschadet schnell wieder zum Team stoßen kann.

Icefighters-Coach Sven Gericke: „Ein schwer erkämpfter Sieg meiner Mannschaft. Nach dem Offensivspektakel vom ersten Spiel mit dem 7:6 wollten wir defensiv besser auftreten was uns auch gelungen ist. Die Scorpions haben eine starke Mannschaft, die sehr schwer unter Kontrolle zu bekommen ist. Wir haben mehrfach Glück gehabt, unser Keeper hat super gehalten und die Unterzahlreihen, die sonst nie erwähnt werden, haben eine hervorragende Arbeit abgeliefert.“

Scorpions-Coach Dieter Reiß: „Eine blöde Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Im Gegensatz zu Leipzig war wir nicht bereit genug und das hat man gesehen. Die Niederlage ist zu verschmerzen, schlimmer sieht es mit Niddery aus, wo ich nur hoffen kann, dass es nicht auch noch ein doppelter Bruch ist.“

Tore: 1:0 (5:19) Fischer (Thomson), 1:1 (30:43) Martin (Eichelkraut, Schneider/5-4), 1:2 (49:42) Eichelkraut (Albrecht, Raaf-Effertz), 1:3 (57:48) Patocka (Farrell, Valecky/5-4). Strafen: Hannover 14 + 10 (Budd), Leipzig 12. Zuschauer: 1201.


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