HEV beendet erneut eine Essener Serie4:2-Erfolg für Herne am Westbahnhof

Nach einer sehr umkämpften Partie waren sich beide Trainer einig, dass die Zuschauer wie schon dreimal zuvor in dieser Spielzeit ein tolles Eishockey-Fest erlebt hatten und bedankten sich bei den Fans für die tolle Kulisse. HEV-Coach Frank Petrozza: „Die Partie hat wieder Spaß gemacht. Essen war im 1. Abschnitt schneller, da hat uns Michel Weidekamp vor einem möglichen Rückstand bewahrt. Im zweiten Drittel waren wir dann schneller und aggressiver und konnten drei Tore vorlegen. Wir wussten aber, dass Essen im Schlussabschnitt noch kommen würde. Wie immer bin ich stolz auf mein Team, dass alles gegeben hat.“ Moskitos-Coach Frank Gentges schloss sich dieser Analyse an: „Uns fehlte vor allem in den ersten 20 Minuten die Finalität beim Abschluss. Herne hatte die bessere Basishärte.“ Der HEV konnte mit diesem Auswärtserfolg den Vorsprung an der Tabellenspitze der Oberliga Nord festigen, jetzt fehlt nur noch ein Sieg, um auch am Ende der Meisterrunde ganz oben zu stehen.
Auch wenn der erste Spielabschnitt torlos blieb, so war die Partie dennoch von Beginn sehenswert. Die beiden Fanlager lieferten sich lautstarke Anfeuerungsduelle und auf dem Eis wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Die Moskitos hatten anfangs mehr Spielanteile und dementsprechend ein Chancenplus, aber der HEV hielt mit konzentrierter Defensivleistung stand. In den letzten fünf Minuten dieses Auftaktdrittels kamen die Gysenberger dann aber auch zu guten Möglichkeiten.
Im zweiten Abschnitt drehte sich das Blatt dann aber deutlich, denn ab der 22. Spielminute folgte eine ganz starke Herner Phase. Zuerst zeigte Bradley Snetsinger seine Super-Show. Erst erkämpfte er sich den Puck in der neutralen Zone, dann bekam er die kleine schwarze Hartgummischeibe auf der linken Seite wieder zugespielt, fuhr aufs Essener Tor zu und düpierte alle Gegenspieler inklusive Torhüter sehr gekonnt. Das 0:1 konnte aus Herner Sicht gebührend gefeiert werden. Knapp sechs später leistete der HEV-Topscorer dann die ebenso gekonnte Vorarbeit zum 0:2. Dominik Luft brauchte vor dem Moskitos-Gehäuse nur noch den Schläger hin zu halten. Und es ging weiter, denn eine gute Minute später brachte HEV-Kapitän Stephan Kreuzmann mit einem satten Schlagschuss den Herner Jubel auf Orkanstärke. Der 3:0-Spielstand wirkte beruhigend, aber entschieden war noch lange nichts. Frank Gentges nahm in der 29. Minute eine Auszeit für die Moskitos und startete damit die Aufholjagd. Zwei gute Chancen in den letzten 70 Sekunden dieses Spielabschnitts verdeutlichten, dass der Essener Wille noch nicht gebrochen war. Vor allem der Schuss von Veit Holzmann ging nur wenige Zentimeter am Herner Gehäuse vorbei.
In den letzten 20 Minuten ging die Aufholjagd der Gastgeber weiter und so bekam Michel Weidekamp im Herner Gehäuse viel Arbeit. In der 46. Minute war er dann machtlos, als Julian Lautenschlager plötzlich am linken Pfosten frei stand und zum 1:3 einschieben konnte. Der HEV blieb zwar mit Kontern weiterhin gefährlich, aber nach dem 2:3 in der 53. Minute durch Oliver Granz nach guter Vorarbeit von Christoph Ziolkowski wurde es noch einmal richtig spannend und die Stimmung auf den Rängen nahm noch einmal an Lautstärke zu. Gerade noch gab es eine Herner Konterchance, dann waren die Essener wieder gefährlich vor dem Herner Tor. Mit noch 56 Sekunden auf der Uhr nahmen die Moskitos ihren Torhüter vom Eis und hatten 20 Sekunden später eine große Ausgleichschance, aber dann schoss Michel Ackers, der zwischendurch mit einer Fußverletzung ein paar Minuten aussetzen musste, neun Sekunden vor der Schlusssirene den Puck aus der eigenen Abwehr nach vorne hinein ins leere Essener Tor.
Tore: 0:1 (21:07) Snetsinger (Verelst, Ackers), 0:2 (26:58) Luft (Snetsinger, Verelst), 0:3 (28:18) Kreuzmann (Dreschmann, Hauptig), 1:3 (45:25) Lautenschlager (Velecky, Holzmann), 2:3 (52:40) Granz (Ziolkowski, Hartmann), 2:4 (59:51) Ackers (Verelst/ENG). Strafen: Essen 6, Herne 8. Zuschauer: 3070.