Herner Ausrutscher bringt Hannover Indians wieder auf Platz zweiHalle und Hamburg halten Kontakt zur Spitzengruppe

An der Spitze thronen einsam die Hannover Scorpions, die zu ihren zehn Punkten Vorsprung noch einen weiteren Punkt darauf setzen konnten. Verantwortlich waren dafür die Herner, die sich, kaum auf Platz zwei angekommen, in dieser Woche zwei Niederlagen am Stück leisteten. Auch die Indians scheinen im Augenblick einen kleinen Durchhänger zu haben, konnten aber mit Glück und Können die wiedererstarkten Hammer abwehren. Auf Platz vier stehen weiterhin die Leipziger und Fünfter sind jetzt die Tilburger, die mit Neuling Herford mehr zu kämpfen hatten, als ihnen lieb war. Auf sechs und sieben folgen die Hallenser und Hamburger, die beide ihre Spiele gewinnen konnten. Die Teams auf den hinteren Rängen (Krefeld, Herford, Rostock und Hamm) verloren ihre Spiele, allerdings sehr knapp.
Crocodiles Hamburg – Krefelder EV U23 4:3 (3:1, 1:1, 0:1)
Dass die Krefelder stärker geworden sind, war seit dem letzten Spiel des KEV gegen Herne wohl jedem klar und jetzt wissen es auch die Hamburger. Diese konnten im Nachhinein von Glück sprechen, dass sie im ersten Drittel aufgeweckt spielten und verdient mit zwei Toren Vorsprung führten. Patrick Saggau (3.) erzielte das 1:0, dem Michal Bezouska (9.) das 2:0 folgen ließ. Nach dem Anschluss von Michael Fomin (13.) konnte Patrick Saggau bei einem doppelten Überzahlspiel den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellen. Bereits nach 59 Sekunden im zweiten Drittel traf Dominik Lascheit zum 4:1 und danach war der KEV wach. Die Westdeutschen gingen jetzt in die Offensive und trafen auch. Matthias Onckels verkürzte in der 35. Minute auf 2:4, aber danach scheiterte der KEV immer wieder an der aufmerksamen Abwehr der Crocodiles. Das dritte Krefelder Tor fiel zu spät, Alexander Blank traf in der Schlussminute.
Tilburg Trappers – Herforder EV 7:4 (4:0, 1:3, 2:1)
In dieser Begegnung zeigte der westfälische Aufsteiger deutlich, dass er bis zum Ende zu spielen gedenkt und nicht frühzeitig aufgibt. Im ersten Drittel trafen Reno de Hondt (5., 20.), Max Hermens (11.) und Giovanni Vogelaar (16.) zum klaren 4:0 und alle dachten, dass die restliche Begegnung zu einem besonderen Spaß für die Niederländer werden würde. Das 5:0 durch Janne de Bonth (29.) unterstützte diese Meinung, aber die bis dahin defensiv durchaus disziplinierten Herforder schalteten jetzt auf Offensive und überraschten die Trappers mit einem Doppelschlag. Der kanadische Verteidiger des HEV, Guillaume Naud (31.) und Christophe Lalonde (32.) verkürzten auf 2:5 und als Ralf Rinke in der letzten Minute gar in Unterzahl das dritte Tor erzielte, da wurde sogar der Coach der Trappers, Bo Subr, nervös. Zum Glück für seinen Trainer traf Max Hermens in der 42. Minute zum 6:3, aber noch waren die Herforder im Spiel. Christoph Lalonde (44.) schoss das 4:6 und erst das siebte Trappers-Tor durch Kevin Bruijsten entschied endgültig die Partie.
EC Hannover Indians – Hammer Eisbären 5:3 (1:1, 1:1, 3:1)
Die Neuzugänge machten den Eisbären Mut. Mit Tobias Schwab, der früher auch einmal für die Indians auf Torejagd ging, und Michel Maaßen spielten die Hammer defensiv stark, sehr diszipliniert und außerdem hatten sie in Sebastian May einen starken Keeper, der am Ende auf gute 88,6 Prozent Fangquote kam. Für die Indians Matchwinner war der Kanadier Brett Bulmer(10., 42., 60.), der nach einer kleinen Auszeit in dieser Begegnung mit drei Toren brillierte und damit das Spiel entschied. Die weiteren Indians-Tore besorgten Igor Bacek (29.) und Thore Weyrauch (43.). Für die kampfstarken Hammer, die bis zum fünften Gegentor nie aufgaben und ihrem ersten Punkt gegen die Indians sehr nahe waren, trafen Kevin Orendorz (16.), Igor Furda (26.) und Kevin Thau (49.).
Herner EV – Saale Bulls Halle 5:6 (2:2, 2:1, 1:2, 1:0) n.P.
Nehmen sich die Herner in der Weihnachtsphase ihre Auszeit? Diese Frage muss man sich nach der zweiten Niederlage in Folge stellen, wobei es nach der Krefeld-Begegnung vom Mittwoch wiederum sechs Gegentore gab. Allerdings, dass muss man dem HEV zugutehalten, gehören die Bulls auch zu den am schwersten zu spielenden Gegnern und trotzdem führten die Herner nach 42 Minuten mit 5:3, um dann gegen immer stärker werdende Hallenser doch noch in die Verlängerung und ins Penaltyschießen gezwungen zu werden. Für die Herner trafen Denis Fominych (14.), Christoph Ziolkowski (15.), Marcus Marsall (30.), Richie Mueller (40.) und Colton Kehler (43.). Die Bulls hatten ihre Torschützen in Lukas Miculka (9.), Leon Fern (19., 60.), Kyle Helms (35.) und Michal Schön (46.). Tragisch für die Herner, dass Fern genau neun Sekunden vor Spielende Halle in die Verlängerung rettete und der mit fünf Punkten überragende Akteur der Partie, Kyle Helms, erzielte im Penaltyschießen das entscheidende Tor für die Gäste.
Hannover Scorpions – Rostock Piranhas 8:5 (2:2, 3:0, 3:3)
Dass die Rostocker nicht mehr mit dem Saisonanfang zu vergleichen sind, bewiesen sie in dieser Partie. Sie brachten den Tabellenführer, der zwischenzeitlich schon mit vier Toren Vorsprung agierte, noch mächtig ins Schwitzen und wenn sie am Ende die Verlängerung erzwungen hätten, dann hätte sich auch niemand gewundert. Zwei Spieler waren dabei für dieses Torspektakel mitverantwortlich. Zum einen Scorpions-Stürmer Patrick Schmid. Der gebürtige Nürnberger, ansonsten ein treffsicherer Schütze, kam auf kaum glaubliche sieben Assist und der Rostocker Matthew Pistilli erzielte starke drei Tore. Wie üblich starteten die Scorpions mit der Führung, die diesmal Roman Pfennings bereits nach 51 Sekunden erzielte. Lukas Koziol, der wie Pistilli auch auf vier Scorerpunkte kam, glich in der zehnten Minute aus. Roman Peleikis (Scorpions; 11.) und Matthew Pistilli (16.) sorgten für das 2:2. Im zweiten Drittel, das optisch ausgeglichen war, zeigten sich die Scorpions deutlich zielsicherer als ihre Gäste, schossen durch Tomi Wilenius (21.) und Julian Airich (33.,40.) drei Tore und führten klar mit 5:2. Nach dem 6:2 von Robert Peleikis (41.) schien das Match entschieden, aber Matthew Pistilli (42., 48.) sorgte mit zwei Toren für Spannung und als August von Ungern-Sternberg (55.) gar auf 5:6 verkürzte, da schien für Rostock alles möglich. Die Scorpions mussten jetzt auf Konter umstellen und taten dies auch sehr erfolgreich. Roman Pfennings (57.) erzielte das 7:5 und der Finne Tomi Wilenius (60.) den 8:5-Endstand.