Herne gleicht aus5:2 gegen Halle

Vor 1647 Fans und einer atemberaubenden Kulisse waren es dieses Mal die Special Teams, die den Unterschied ausgemacht und so das Spiel entschieden haben. Trotz der starken Leistung und des souveränen Sieges bleibt ein kleiner Wermutstropfen zurück, da Verteidiger Michel Ackers im letzten Drittel nach einem Ellbogencheck ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Das Spiel begann nach einer Choreographie der HEV-Fans ohne langes Abtasten beider Teams direkt mit viel Geschwindigkeit und hoher Intensität. Nach einigen Chancen auf beiden Seiten, die jedoch nichts einbrachten, war es Stephan Kreuzmann, der nach zwölf Minuten die richtige Antwort auf die Niederlage von vergangenem Freitag geben konnte. Der Kapitän nutzte eine Überzahl seines Teams, indem er drei Gegner stehen ließ und den Puck im Tor von Sebastian Albrecht zum 1:0 unterbringen konnte. Noch bevor der Jubel auf den Rängen verstummen konnte, erhöhte Sören Hauptig keine 30 Sekunden später zum 2:0 und zeigte so, dass das Team von Trainer Frank Petrozza in den anstehenden Play-off-Spielen noch einiges vorhat. Für eine vermeintliche Vorentscheidung sorgte kurz vor Ende des ersten Drittels dann ein überragender Hugo Turcotte, der den Vorsprung des Herner EV vor der Pause durch eine schöne Einzelleistung auf drei Treffer erhöhen konnte. Doch wer dachte, dass damit das Spiel bereits entschieden sei, unterschätzte die Qualität der Saale Bulls.
Im zweiten Drittel brauchten die Hallenser nur fünf Minuten, um die Abwehr von in die Defensive gedrängten Hernern zu überwinden und so erzielte Danny Albrecht in der 25. Minute das 1:3 nach einem sehenswerten Solo. Nur drei Minuten später war der deutliche Vorsprung aus dem ersten Drittel dahin, als Matt Abercrombie den 2:3-Anschlusstreffer für die Gäste erzielen konnte. Viele Anhänger des HEV befürchteten daraufhin das Schlimmste, als Schiedsrichter Eugen Schmidt in der 28. Minute sowohl Aaron McLeod, als auch den zur Verstärkung spielenden Förderlizenzspieler Denis Shevyrin für zwei Minuten auf die Strafbank schickte. Es folgte eine doppelte Unterzahl, die HEV-Coach Frank Petrozza im Anschluss an das Spiel als Knackpunkt bezeichnen sollte. Denn mit drei verbleibenden Spielern auf dem Eis und einem ganz starken Michel Weidekamp im Rücken, den der Trainer als besten Unterzahlspieler auszeichnete, überstanden die Herner durch eine aufopferungsvolle Leistung die gefährliche Situation. Mehr noch, war es doch wieder Hugo Turcotte, der in der 38. Minute den Vorsprung wieder auf zwei Tore ausbauen konnte und so ging es für die Jungs vom Gysenberg mit 4:2 in die letzte Pause.
Das letzte Drittel war anfangs geprägt von vielen hart geführten Zweikämpfen, die in der 47. Minute in einem Ellbogencheck des Hallensers Marco Habermann gegen den Verteidiger des HEV, Michel Ackers, gipfelten. Ein sichtlich benommener Ackers musste daraufhin vom Eis begleitet werden und sorgte dann auf der Bank für einen Schockmoment, als er kurzzeitig das Bewusstsein verlor und von Notärzten mit einem Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus abtransportiert werden musste. Der Einsatz von Michel Ackers für die kommende Partie ist trotz seiner bereits erfolgten Entlassung jedoch mehr als fraglich. Die daraufhin entstehende Überzahlsituation wusste dann abermals Hugo Turcotte zu nutzen und netzte den Puck unter großem Applaus zum 5:2-Endstand in das Tor der Saale Bulls ein. Eine Sekunde vor Ende der Partie kam es dann nochmal zu heller Aufregung, als Stürmer Tim Raspers sich durch Stockschlag eine Spieldauer-Disziplinarstrafe einhandelte und somit im nächsten Match fehlen wird.
So geht es dann also für den Herner EV bereits am Dienstag um 19 Uhr in das dritte Play-off-Spiel im Sparkassen Eisdome in Halle mit einer ausgeglichenen Bilanz von jeweils einem Sieg. Am Freitag könnte dann am Gysenberg um 20 Uhr die Entscheidung um das Weiterkommen des HEV vor heimischem Publikum fallen.