Herforder Ice Dragons holen nächsten PunktSudden Death nach sechs Sekunden
Tim Krüger erzielte die zwischenzeitliche 2:1-Führung für den HEV. (Foto: Jürgen Feyerabend - feyerdragon pic art / Herforder EV)
Chefcoach Jeff Job musste bei den Icefighters auf Lasse Bödefeld verzichten, der aufgrund einer Knöchelverletzung fehlte. Für ihn rutschte Tim Krüger in die zweite Reihe, während Justin Unger in der dritten Reihe auflief. Im Tor spielte dieses Mal Kieren Vogel.
Während beim Freitagsspiel von Beginn an mit offenem Visier agiert wurde und schon früh die ersten Tore fielen, legten beide Teams in Leipzig zunächst viel Wert auf die eigene Defensivarbeit. Torchancen waren somit in den ersten Minuten Mangelware. Mit zunehmender Spielzeit im ersten Drittel, drängte Herford jedoch den Gegner mehr und mehr in die eigene Verteidigungszone, versäumte es allerdings etwas Zählbares mitzunehmen. Chancen hatte der HEV in Person von Björn Bombis und Ralf Rinke, die jeweils vergeben wurden. In der 8. Minute zappelte dann der Puck im Netz der Icefighters, als Christophe Lalonde die Scheibe aus der Luft direkt ins Tor beförderte. Hauptschiedsrichter Marcel Metzkow erkannte den Treffer jedoch nicht an, da der Puck leicht oberhalb der Schulter gespielt wurde und somit das Tor irregulär war. Als Nico Schnell in der 14. Minute eine Strafe absaß, erzielte Leipzig die etwas überraschende Führung. Michal Velecky nutzte einen Abpraller von Torwart Kieren Vogel und hatte keine Probleme, die Scheibe einzunetzen. In der Folge kamen die Gastgeber besser in das Spiel und hatten durchaus Möglichkeiten zu erhöhen, allerdings blieb es bei der knappen Führung der Leipziger.
Die Hausherren kamen mit dem 1:0 im Rücken wesentlich besser aus der Kabine als die Herforder Ice Dragons. Leipzig wirkte präsenter und aggressiver und war dem 2:0 näher als die Herforder dem Ausgleich. Die Ostwestfalen hatten rund zehn Minuten lang Schwierigkeiten im Spielaufbau und brachten die Icefighters durch ungenaue Abspiele immer wieder in Position. Zwei Mal parierte Kieren Vogel bei Großchancen im letzten Moment und verhinderte schlimmeres. Allmählich befreiten sich die Gäste dann wieder, wurden genauer in den Pässen, ließen allerdings wieder gute Gelegenheiten liegen, womit es bei der knappen Leipziger Führung im Mitteldrittel blieb.
Im Schlussabschnitt waren dann die Herforder wie verwandelt. Mit einem tollen Pass von Marius Garten und Christophe Lalonde wurde Ralf Rinke in Szene gesetzt, der alleine auf Torhüter Eric Hoffmann zulaufen konnte und dem Leipziger Goalie keine Abwehrchance ließ. Nur zwei Minuten später sorgte Tim Krüger nach einem Pfostenkracher von Sebastian Christmann für die Herforder Führung, indem er aus kurzer Distanz abstaubte. Wenig später hatte Ralf Rinke die Vorentscheidung auf dem Schläger, doch Leipzigs Schlussmann Eric Hoffmann parierte mit einer tollen Reaktion und hielt seine Mannschaft im Spiel. Die Icefighters fanden nach dem schnellen Doppelschlag wieder zurück in die Partie und kamen durch Florian Eichelkraut in der 51. Minute zum Ausgleich, der bis zur Schlusssirene Bestand haben sollte.
In der Overtime ging es dann blitzschnell. Michal Velecky gewann für die Gastgeber das Bully, Robin Slanina reagierte zuerst, schnappte sich die Scheibe und netzte zum 3:2 nach nur sechs Sekunden ein.
Chefcoach Jeff Job machte seiner Mannschaft im Anschluss an die Begegnung keinen Vorwurf: „Im Vergleich zum Spiel am Freitag war heute sehr viel mehr Qualität zu sehen. Leipzig hat deutlich stärker heute gespielt und uns das Leben heute schwer gemacht. In der Overtime hat man dann gesehen, dass es im Eishockey ganz schnell gehen kann. Bully, Pass, Tor und Ende“.
Die Herforder Ice Dragons können mit dem Saisonstart insgesamt sehr zufrieden sein. Aus allen Begegnungen holten die Ostwestfalen Punkte und finden sich auf Platz drei der Tabelle wieder. Somit kann man ohne Druck in die schwierigen Aufgaben am kommenden Wochenende gehen. Am Freitag spielt der HEV zuhause um 20.30 Uhr gegen die Hannover Indians, am Sonntag ist man um 16 Uhr zu Gast bei den Crocodiles Hamburg.