Harzer Falken unterliegen den CrocodilesBraunlager akzeptieren Konsequenzen des Abbruchs

In einem Facebook-Posting erklärten die Harzer Falken: „Intern wurde das Geschehen zunächst umfassend ausgewertet. Aus diesem Grund erfolgte auch keine vorschnelle Stellungnahme durch die Harzer Falken. Den Spielabbruch bedauern wir aus sportlicher Sicht sehr. Daher werden die Harzer Falken die daraus resultierenden Konsequenzen widerspruchslos akzeptieren.“ Wie schon gemeldet hat DEB-Ligenleiter Oliver Seeliger gegenüber Hockeyweb erklärt, dass das Spiel mit 5:0 für Essen gewertet wird. Etwaige weitere Sanktionen obliegen dem DEB-Kontrollausschuss beziehungsweise dem Spielgericht.
Sportlich machten die Gastgeber ihre Sache am Sonntag gut. Denn die Harzer Falken kämpften, boten den Hanseaten ordentlich Paroli und nicht zuletzt das Schussverhältnis von 58:42 zu Gunsten der Harzer untermauert, dass man vor allen in den ersten beiden Dritteln deutlich mehr Spielanteile hatte, als die Crocodiles. Und dabei ging das Spiel sehr vielversprechend los. Nach einem vierminütigen Abtasten kamen die Harzer immer besser ins Spiel und in der siebten Minute schickte Torwart Fritz Hessel den unermüdlichen Ryan McGarth mit einem feinen Zuspiel an die blaue Linie auf die Reise und dieser vollstreckte seinen Alleingang zum 1:0. Auch danach sollten die Falken eigentlich die leicht überlegene Mannschaft bleiben. Doch Hamburg lebte vor allem im ersten Drittel von der individuellen Klasse, die vor allem Kapitän Christoph Schubert auf das Eis bringt. Und so tauchten die Hamburger immer wieder gefährlich vor dem Kasten von Fritz Hessel auf, der sein Team aber mit einigen Paraden in Front hielt.
Umso ärgerlicher, dass dann zwei umstrittene Entscheidungen des insgesamt recht souveränen Schiedsrichters Daniel Ratz die Wende bringen sollten. In der elften Minute schickte er Fabian Pyszynski auf die Bank, der im Fallen einen Gegenspieler unglücklich mitriss und sich dabei so sehr verletzte, dass ein anderer Falkenspieler die Strafzeit für ihn absitzen musste. Auch eine Strafe gegen Semen Hildebrandt (17.) sorgte für Diskussionen. Beide Male nutzte Christoph Schubert die Gelegenheit und versenkte die Scheibe von der blauen Linie im Harzer Kasten. Als Anton Zimmer in der 19. Minute einen Fehler im Aufbauspiel der Falken zum 1:3 nutzte, war der Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt.
Doch was die Falken in dieser Saison immer wieder auszeichnet, ist der Charakter und die Kampfbereitschaft, die sie dann auch immer wieder zurück ins Spiel bringt. Und so sollte es auch im Mitteldrittel sein, als Tobias Schwab im Powerplay ein Zuspiel von Alexander Engel nutzte um dem Spielverlauf angemessen zum 2:3 zu verkürzen. Was folgte war jedoch das „Momentum“, wie es Trainer Norbert Pascha in der anschließenden Pressekonferenz nannte, das dem Spiel die entscheidende Wendung geben sollte. Zu dritt lief man ohne Hamburger Verteidigung vor sich auf den an diesem Abend ganz starken Hamburger Torwart Kai Kristian zu. Doch weder Tobias Schwab noch Florian Böhm im Nachschuss konnten Kristian bei dieser Großchance überwinden, um mit dem Ausgleich die Chance erhalten, das Spiel zu drehen. Und so durfte man sich eine alte Weisheit ins Gedächnis zurückrufen: „Machst du die Dinger vorne nicht rein, bekommst du sie hinten selber.“ Denn auch im Anschluss drückten die Harzer weiter auf das Hamburger Tor, doch immer wieder mit dem Pech, über das sich die Hanseaten an diesem Abend nicht beschweren durften. Mal war es dieser Millimeter, der zum Torerfolg fehlte, mal zielte man zu genau und traf den Pfosten und bei allen anderen Gelegenheiten stand da mit Kai Kristian ein Keeper im Tor, bei dem sich die Hamburger durchaus bedanken können, dass die Falken das Spiel eben nicht mehr drehen konnten. Und ganz nebenbei natürlich auch bei Christoph Schubert und Fabian Calovi, die Semjon Bär nicht nur das 4:2 kurz vor der Drittelpause auflegten, sondern jeweils insgesamt an fünf der sieben Tore beteiligt waren. Mit diesem Vorsprung im Rücken spielten die Hanseaten dann auch das Schlussdrittel souverän herunter, ließen die Scheibe und den Gegner laufen und erhöhten durch Anton Zimmer und einem Doppelschlag von Tobias Bruns noch auf 7:2, die an diesem Abend ganz nebenbei den Beweis erbrachten, dass auch die anderen Sturmreihen der Crocodiles immer mehr an der ihnen gestellten Aufgabe wachsen und Tore schießen können.
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