Harzer Falken in Herne und gegen LeipzigErneut gegen zwei favorisierte Mannschaften

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Allen voran der Herner EV, der im Wurmbergstadion gar eine 3:4-Niederlage in Overtime gegen die Harzer erlitt und auch insgesamt nicht so stark wie erwartet in die neue Oberliga-Saison gestartet war. Nachdem man in der Vorsaison noch die Vorrunde dominiert hatte, steht der HEV aktuell lediglich auf Platz acht der Tabelle. Allerdings sollte dies auch ein Beleg für die Ausgeglichenheit der Liga und vor allem der oberen Plätze sein. Denn bis zum vierten Platz sind es gerade mal sechs Punkte Unterschied, wohingegen man zum Neuntplatzierten aus Hamburg einen fast schon beruhigenden Vorsprung von acht Punkten aufweist. Doch nicht nur die Tabelle steht in diesen Tagen im Fokus des Westklubs. Nach gut fünf Jahren ist der Trainer und sportliche Leiter Frank Petrozza dem Ruf des Ligenkonkurrenten aus Duisburg gefolgt und wird bereits gegen die Harzer Falken nicht mehr an der Herner Bande stehen. Sicherlich ein herber Schlag für den Westklub, zumal Petrozza ausgerechnet zum Nachbarn Duisburg wechselt, dessen Aufstiegsambitionen Petrozza sehr wahrscheinlich zusätzlich gereizt haben. Doch mit Elmar Schmitz und Matthias Roos hat man ein (Interims-)Trainerpaar gewinnen können, das bislang die DNL-Mannschaft des Kooperationspartners aus Krefeld geleitet hat. Und so sollten auch gleich beim ersten Training unter neuer Führung alle Förderlizenzspieler auf dem Eis stehen, was die Herner Mannschaft angesichts des kommenden Spiels gegen die Falken aus dem Harz noch kompakter und variabler machen sollte. Doch die Harzer haben es im Hinspiel vorgemacht, wie man diese Nuss knacken kann. Natürlich kann man Tospieler wie Aaron McLeod, Bradley Snetsinger oder Danny Albrecht, die sich für die Hälfte aller 80 erzielten Tore ihres Teams verantwortlich zeichnen, nicht über 60 Minuten komplett ausschalten. Doch genau dies schafften die Falken im Hinspiel über weite Strecken des Spieles so gut, dass man am Ende in der Overtime zwei vollkommen verdiente Punkte einpacken konnte.

Ein Erfolg, der auch in Leipzig greifbar nahe schien. Doch am Ende reichte der 2:3-Anschlusstreffer drei Minuten vor Schluss nicht mehr und Leipzig erzielte kurz vor Schluss noch ein Empty-Net-Goal zum 4:2-Endstand. Überhaupt sind die Leipziger die Überraschungsmannschaft der Liga. Natürlich zählten sie von Beginn an zu den Favoriten auf einen Play-off-Platz. Dass sie allerdings aktuell punktgleich mit Tilburg an der Tabellenspitze rangieren, hatten wohl nur die wenigstens vor der Saison so auf der Rechnung. Doch die Leipziger Mannschaft überragt mit einer mannschaftlichen Geschlossenheit die Konkurrenz. Die Torschützenliste ist breit gestreut, im Tor stehen mit Benedict Roßberg (2,17 Gegentore im Schnitt) und Eric Hoffmann (2,76) zwei nahezu gleichwertige Torleute und in der Defensive leitet einer die Geschicke, der sich im gefühlt 17. Frühling befinden dürfte. Denn was der 47-jährige Esbjörn Hofverberg in der Leipziger Hintermannschaft leistet, ist gar nicht hoch genug zu werten. Mit seiner Erfahrung aus 860 Spielen in der 2. und 3. deutschen Liga, in der er als Verteidiger sagenhafte 604 Punkte erzielte (205 Tore und 399 Torvorlagen), gibt er seinem Team noch immer die notwendige Stabilität und trägt entsprechend einen erheblichen Anteil am Leipziger Höhenflug bei.

Tatsächlich also zwei schwierige Aufgaben, die die Harzer vor der Brust haben. Doch wie immer blickt Trainer Bernd Wohlmann optimistisch auf die beiden Spiele, aus denen er unbedingt den einen oder anderen Punkt mitnehmen will. Und Grund zum Optimismus begründet sich zusätzlich aus der Tatsache, dass Richard Zerbst nach einwöchiger Verletzungspause zurück ins Team gekehrt ist und auch die zuletzt in Kassel eingesetzten Tim Lucca Krüger und Lasse Bödefeld wieder für die Falken bereit stehen. So fährt Wohlmann mit sechs Verteidigern und elf Stürmern nach Herne, gegen die Dennis Korff nach zuletzt sehr guter Leistung erneut alles daran setzen wird, den Harzer Kasten sauber zu halten.


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