Harzer Falken beenden die Hauptrunde auf Rang 13Braunlage startet in die Qualifikationsrunde
(Foto: dpa)Und fragt man Trainer Norbert Pascha, war auch die Großzügigkeit seines Teams im Spiel gegen Erfurt auch im bisherigen Verlauf der Saison allzu ausgeprägt. Denn Erfurt musste eigentlich gar nicht so sehr viel Aufwand betreiben, um diese Begegnung erfolgreich zu gestalten. Das erste, zweite und fünfte Tor der Thüringer wurde ihnen mehr oder weniger vom Gastgeber auf die Kelle gelegt und so bemüht Pascha einen Vergleich aus dem Tennis: „Erfurt war wie ein Tennisspieler, der jeden Schlag sauber zurück ins gegnerische Feld bringt und eigentlich nur darauf warten muss, dass der Gegner den Ball ins Aus schlägt.“ Nun sollte man die Leistung der Erfurter natürlich nicht herabqualifizieren. Viel zu deutlich zeigten die Black Dragons den Falken bei der 7:0-Klatsche in Erfurt, wie man effektiv und vor allem erfolgreich ein Eishockeyspiel absolviert.
Doch irgendwo war es schon in viel zu vielen Spielen so, dass man enormen Aufwand betrieb, die Zuschauer über weite Phasen begeisterte, um nicht mehr als den Respekt des gegnerischen Trainers in der anschließenden Pressekonferenz einzukassieren. Klar gab es diese Niederlagen, wie das 2:8 in Leipzig, das 0:6 zu Hause gegen Halle, ein 5:11 in Rostock, das 3:8 in Timmendorf, das besagte 0:7 in Erfurt oder vor allem die beiden Spiele gegen Timmendorf und FASS Berlin im heimischen Stadion, die man vollkommen unnötig mit jeweils 4:5 noch aus der Hand gab. Spiele, die den Fan an der Qualität der Mannschaft zweifeln ließen, weil in entscheidenden Phasen einfach so überhaupt gar nichts zusammenlief. Wer jedoch mitgezählt hat, kann feststellen, dass es von 30 Spielen mal gerade sieben Spiele waren, wo man jeglichen Glauben verlieren konnte.
Zweifel kamen ja vor allem auf, weil das Team auch bei Niederlagen fähig war Großes zu leisten. Wie etwa beim 3:2 in Halle oder den großartigen Spielen im heimischen Stadion gegen Leipzig (3:4), gegen Duisburg (4:6 mit Empty-Net-Goal) und Essen (2:3). Und sahen die meisten Fans den überraschenden Sieg in Herne (4:3 n.V.) nur in Zahlen via Pointstreak, so wird sich wohl jeder der Anwesenden noch daran erinnern, wie Tilburg es nach 60 Minuten wahrscheinlich überhaupt nicht realisieren konnte, dass man ein überlegenes Spiel gegen aufopferungsvoll kämpfende Harzer und einem an diesem Abend überragenden Fritz Hessel im Tor der Falken mit 1:2 verlor. Wobei natürlich der Siegtreffer durch Ryan McGrath nur 16 Sekunden vor Schluss der ganzen Dramatik des Spieles noch die Krone aufsetzte.
Der Rausch der Erinnerungen an dieses Spiel wird insgesamt jedoch getrübt durch eben diesen 13. Platz nach der absolvierten Vorrunde. 88 erzielte Treffer sind einfach zu wenig, um oben anzugreifen. Nur die Indians und die Scorpions aus Hannover sowie der Tabellenletzte FASS Berlin dürfen ob einer noch schlechteren Torausbeute noch unzufriedener sein. Und mit 146 Gegentoren lässt man lediglich Timmendorf und FASS Berlin hinter sich. Werte, die eigentlich auch schon ein eher enttäuschendes Abschneiden begründen.
Am kommenden Sonntag beginnt die Qualifikationsrunde im Eisstadion am Wurmberg gegen Timmendorf. Den Vorteil, dass man nicht gleich am Freitag startet wie die Konkurrenz, will man nutzen und an diesem Abend eine zusätzliche Trainingseinheit bestreiten. Dabei ist die Marschroute klar. Geradliniges, einfaches Eishockey spielen. Gerade in dieser Runde, wo es ausschließlich gegen Gegner auf Augenhöhe geht, liegt es an den Falken ein System zu spielen, dass aus einer sicheren Defensive heraus agiert und in der Offensive mit schnörkellosem Spiel zum Erfolg führen soll.