Hannoveraner Teams kommen zurück in ihre SerienIndians drehen Vier-Tore-Rückstand

Die Hannover Indians bejubeln ihren Sieg in Memmingen. (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)Die Hannover Indians bejubeln ihren Sieg in Memmingen. (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)
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Am beeindruckendsten dabei die Indians vom Pferdeturm, die auch einen 0:4-Rückstand am gefürchteten Memminger Hühnerberg wegsteckten und vor einer Rekordkulisse, erstmals seit 30 Jahren, in einen 5:4-Erfolg wandeln konnten. Aber auch in Mellendorf konnte man jubeln. Die Scorpions ließen sich von einem schnellen Rückstand nicht zurückwerfen, kämpften sich zurück und gewannen nicht unverdient. Jetzt geht es in die Serienverlängerung. Am Ostermontag beginnt die Partie in Regensburg bereits um 17 Uhr, am Pferdeturm um 20 Uhr.

ECDC Memmingen Indians – Hannover Indians 4:5 (2:0, 2:2, 0:2, 0:1) n.V.

Serienstand: 2:1

Erstmals war das Stadion der Gastgeber in dieser Saison ausverkauft und der Statistiker musste bis zum 9. Februar 1992 (5:5 gegen den EV Füssen in der 2. Bundesliga) zurückgehen, ehe er eine ähnliche Kulisse an gleicher Stelle fand. 32 Spielminuten waren in der zweiten Begegnung am Memminger Hühnerberg gespielt, als der finale Einzug der gastgebenden Indians in das deutsche Oberligafinale klar und logisch war. Bis dahin hatten die Memminger, die nach dem klaren Erfolg am Pferdeturm als Favorit in die Begegnung gegangen waren, zunächst am Anfang etwas Probleme gehabt, dann aber die Spielkontrolle an sich gerissen und diese mit teilweise perfektem Spiel bis zum 4:0 Vorsprung ausgebaut. Beim 1:0 brillierte Petr Pohl nach exzellentem Pass von Svedlund, mit technischer Perfektion, als er Indians-Keeper David Böttcher-Miserotti, der wieder im Tor stand, mit der Rückhand überlupfte. Beim 2:0, in doppelter Überzahl erzielt, wechselten Jaroslav Hafenrichter und Topverteidiger Linus Svedlund die Seiten, Hafenrichter bediente den Schweden und der jagte die Scheibe per Onetimer in die Maschen. Dieser Rückstand demoralisierte die Gäste, die sich nur mit Mühe in die erste Pause retten konnten. Im zweiten Abschnitt starten die Hannoveraner zunächst mit viel Engagement, hatten mehrfach den Anschlusstreffer auf der Schaufel, scheiterten aber und kassierten prompt auf der Gegenseite gegen effektive Memminger zwei weitere Gegentore. Erst traf Petr Pohl nach glänzender Vorarbeit von Hafenrichter auf 3:0 und dann leisteten sich die Gäste einen Fehler im Aufbauspiel, Pekr bediente den völlig freien Sergei Topol und es stand 4:0. Das war die Entscheidung, oder doch nicht? Die Memminger sahen sich als Sieger, und die Indians nutzten die kommenden Minuten um sich die Krone zu richten, und diesmal hatten sie Glück. In der 36. Minute erarbeitete sich Kiss den Puck an der Bande, bediente Mike Mieszkowski und dieser traf per Direktabnahme aus kurzer Entfernung. Noch war es ein kleiner Betriebsunfall, aber das sah in der 40. Minute schon anders aus. Diesmal bediente Palka Nick Bovenschen und der Defender machte sein erstes Play-Off-Tor für die Indians zum Zwischenstand 2:4. Es wurde enger für die Gastgeber. Vermutlich wäre es dabei geblieben, hätten sich die Memminger nicht zwei Strafen geleistet und die Indians, bis dahin nur eine Powerplayquote von 17 Prozent, zeigten sich auf einmal eiskalt. Erst ließ Memmingens Torhüter Marco Eisenhut einen Onetimer von Parker Bowles passieren und dann traf Joe Kiss zum 4:4. Ein Schock für die Hausherren, die ihrerseits das Remis in die Overtime retteten. Sollten die Hannoveraner ihre Serie retten und weiterhin in diesen Play-Offs in der Verlängerung ungeschlagen bleiben? Die Antwort wurde in der 66. Minute präsentiert. Der beste Südverteidiger Svedlund musste sich die Scheibe von Gibbons abluchsen lassen und der Kanadier bediente Robin Palka, der die Scheibe unter die Latte knallte. 

Tore: 1:0 (13:13) Petr Pohl (Svedlund), 2:0 (17:48) Linus Svedlund (Hafenrichter, Pekr 5-3), 3:0 (23:58) Petr Pohl (Hafenrichter, Kittel), 4:0 (30:25) Sergei Topol (Pekr, Raab), 4:1 (35:10) Mike Mieszkowski (Kiss, Christmann), 4:2 (39:12) Nick Bovenschen (Palka, Gibbons), 4:3 (47:13) Parker Bowles (Pohanka, Turnwald 5-4), 4:4 (49:15) Joe Kiss (Mieszkowski, Gibbons 5-4), 4:5 (65:27) Robin Palka (Gibbons)

Hannover Scorpions – Eisbären Regensburg 3:2 (1:1, 1:1, 1:0)

Serienstand: 1:2

Totgesagte leben länger. Auch die Hannover Scorpions standen nach dem 0:2-Serienrückstand vor dem Aus, zeigten aber glänzende Moral und konnten sich vor 1.233 Zuschauern gegen die Eisbären Regensburg verdient durchsetzen. Jetzt müssen sie in Regensburg nachlegen, ansonsten ist die Saison zu Ende.

Das Spiel begann für die Scorpions denkbar ungünstig. Bereits nach vier Minuten lagen sie durch Lukas Wagner zurück, der damit sein erstes Play-Off-Tor für die Eisbären schoss. Die Antwort der Hausherren waren wütende, aber nicht geordnete Attacken, so dass sich die Regensburger immer wieder befreien konnten. Bis zur 12. Spielminute. Da setzte sich Victor Knaub durch, bediente Julian Airich und dieser überwand den zuletzt an gleicher Stelle überragenden Patrick Berger zum 1:1. Die Scorpions, die dieses erste Heimtor gegen die Eisbären sich förmlich erarbeitet hatten und dieses auch für die Seele brauchten, legten nach. Im ersten Drittel nicht mehr erfolgreich, dafür zu Beginn der zweiten zwanzig Minuten. Der wiederum sehr agile Andre Reiß erzielte nach Vorlage von Louis Trattner und Tyler Gron die 2:1 Führung. Jetzt musste Regensburg kommen, konnte sich aber gegen die jetzt nervlich stärkere heimische Abwehr kaum richtig durchsetzen. Dazu zeigte auch Ansgar Preuß, der für den verletzten Brett Jaeger im Tor stand, eine tadellose Leistung. Trotzdem kamen die Bayern, die geduldig auf ihre Chance warteten, in der 39. Minute zum Ausgleich. Tomas Gulda, seit sieben Jahren in Regensburg unter Vertrag, erzielte den Ausgleich. Im Abschlussdrittel lauerten beide Teams auf die entscheidende Chance, brauchten viel Geduld und am Ende neigte sich das Füllhorn von Glücksgöttin Fortuna zugunsten der Hausherren. Steven Raabe versuchte einen Schuss, Christoph Koziol lenkte die Scheibe ab und Patrick Berger im Eisbären-Kasten war geschlagen. Sehr unglücklich für die Gäste und zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, nämlich genau 149 Sekunden vor Ende. Zwar nahm Regensburgs Trainer Maximilian Kaltenhauser noch seinen Keeper vom Eis, aber auch diese letzte Option verpuffte.

Tore: 0:1 (03:27) Lukas Wagner (Plihal, Schmidt), 1:1 (11:57) Julian Airich (Knaub, Heinrich), 2:1 (22:59) Andre Reiß (Trattner, Gron), 2:2 (38:28) Tomas Gulda (Schembri, Schütz), 3:2 (57:21) Christoph Koziol (Raabe, Valery Trabucco)


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