Hannoveraner Teams gewinnen hoch – Crocodiles verlieren überraschend klarDas Top-Quartett bleibt am zwölften Spieltag siegreich
Die Crocodiles Hamburg hatten gegen die Saale Bulls Halle das Nachsehen. (Foto: Holger Beck/Crocodiles Hamburg)
Im breiten Mittelfeld konnte sich Halle in Hamburg durchsetzen und führt nun eine Gruppe von sieben Mannschaften mit 18 Punkten an. Dahinter folgen die punktgleichen Hamburger, sowie mit einem Punkt Rückstand die Rostocker, die den Tabellennachbarn aus Erfurt knapp in die Knie zwangen. Essen zeigte zwar in Tilburg eine starke Partie, konnte aber wie Duisburg, das in Mellendorf unterging, keinen Punkt mit nach Hause nehmen und bleibt bei 14 Punkten bestehen. Dahinter folgt Leipzig, das zwar gegen Herne gut mithielt, aber ebenfalls keinen Punkt einheimsen konnte. Acht Punkte hinter den Icefighters folgt das Braunlage sowie mit ganzen zwei Pluspunkten das bis jetzt immer noch sieglose Schlusslicht Preussen Berlin, das heute frei hatte.
Rostock Piranhas – Black Dragons Erfurt 4:3 (2:2, 0:1, 2:0)
Ein hautenges Spiel der beiden Tabellennachbarn bekamen die 779 Zuschauer in der Eishalle Schillingallee zu sehen. Zwar gingen die Piranhas bereits nach 71 Sekunden durch Dominik Patocka in Führung, aber die im ersten Drittel gleichstarken Erfurter drehten die Partie, trafen jeweils im Powerplay durch Reto Schüpping (13.) und Tom Fiedler (18.) zum 2:1. Zum Glück war für die Rostocker auf Torjäger Michal Bezouska Verlass. Der Tscheche glich Sekunden vor der ersten Drittelpause zum 2:2 aus. Auch auf der Gegenseite gab es einen Tschechen und der erzielte bereits in der 23. Minute die erneute Erfurter Führung. Diese hielt dann etwas länger an, genau 34 Minuten. Kurz vor Ende der Partie, als die Fans schon die Hoffnung wenigstens auf eine Verlängerung aufgegeben hatten, erzielte erst Viktor Beck das 3:3 für die Piranhas und schließlich Tomas Kurka, 39 Sekunden vor Spielende gar das 4:3 für die Gastgeber. Erfurts Trainer Fred Carroll nahm gleich nach dem Gegentor seinen Keeper Martin Otte aus dem Tor, aber die Maßnahme half am Ende nicht mehr.
Harzer Falken – EC Hannover Indians 3:7 (2:2, 1:4, 0:1)
Der Favorit gab sich auch beim einzigen niedersächsischen Konkurrenten keine Blöße und gewann am Ende klar mit 7:3. Allerdings gab es, gerade im ersten Drittel, eine starke Gegenwehr der Falken, die den schnelle 0:2-Rückstand durch Tore von Igor Bacek (7.) und Viktor Knaub (10.) egalisieren konnten. Für die Braunlager trafen Richard Zerbst (12.) und mit Artyom Kostyrev sogar ein Ex-Indian (17.). Nach zunächst ausgeglichenem Spiel im zweiten Drittel zogen die Indians das Tempo an und innerhalb von nur sieben Minuten stand es nach Treffern von Lukas Valasek (27.) und zweimal Andreas Morczinietz (31., 34.) gar 5:2 für die Hannoveraner. Ein Überraschungstor von Nico Ehmann (34.) brachte nochmals Spannung in die Partie und Indians-Keeper Kevin Beech konnte sich in der Folgezeit mehrfach auszeichnen. Die Hoffnung der Falken wurde jedoch in der 36. Minute zerstört, als Robby Hein das 6:3 für die Indians markierte. Den endgültigen Schlusspunkt setzte schließlich Brent Norris mit dem 7:3 in der 45. Minute. Bemerkenswert am Rande: In einer Begegnung, die früher häufiger mal die 100 Strafminuten-Grenze erreichte, gab es ganze drei Ausschlüsse, wobei die Hannover Indians erstmals seit langer Zeit ohne jede Strafzeit auskamen.
Crocodiles Hamburg – Saale Bulls Halle 2:6 (0:4, 2:2, 0:0)
Einen Ausrutscher gegen seinen engsten Verfolger leisteten sich die Hamburger Crocodiles. Der erst 20-jährige Phil Miethling (2.) und Eric Wunderlich (5.) schockierten die Gastgeber mit zwei schnellen Toren zur 2:0-Führung für die Bulls. Die defensiv starken Gäste ließen nun die Hamburger anrennen und nachdem dessen Kraftakt von keinem Erfolg gekrönt wurde, schlugen sie selbst in den letzten beiden Minuten des ersten Drittels gnadenlos zu. Maximilian Spöttel (19.) und Michal Schön (20.) trafen zum 4:0 für die Bulls und hinterließen mit ihren Toren fragende Gesichter auf der Hamburger Bank. Ein bisschen Hoffnung gab es bei den Crocodiles-Anhängern, als die Hamburger durch Daniel Lupzig (27.) und Josh Mitchell (29.) auf 2:4 verkürzen konnten aber die Bulls antworteten postwendend mit einem Doppelschlag in der 31. und 33. Minute. Die Tore der auch anschließend den Takt angebenden Bulls erzielten Jonas Gerstung und Marius Stöber, beide im Powerplay.
Hannover Scorpions – Füchse Duisburg 9:4 (3:1, 5:0, 1:2)
Wer kann sich noch an den 7. Dezember 2008 erinnern? An dem Tag gewannen die Hannover Scorpions, noch unter DEL-Bedingungen, 10:4 gegen die Duisburger Füchse. Der heutige Sieg war somit der höchste seit fast zehn Jahren. Und er war verdient. Die Gäste bekamen keinen Schritt auf das Mellendorfer Eis und der einzige Spieler, der halbwegs mit den, zumindest 40 Minuten, entfesselt aufspielenden Gastgebern mithalten konnte, war der Tscheche Pavel Pisarik. Ihm gelangen drei Tore (14., 40., 43.), das vierte Füchse-Tor markierte der Deutsch-Kanadier Steven Deeg (59.). Lediglich nach dem 1:2 glimmte ein Hauch von Hoffnung bei den von Reemt Pyka gecoachten Gästen auf, nachdem zuvor Marian Dejdar (4.,9.) die Scorpions mit 2:0 in Führung gebracht hatte. Dejdar erzielte dann auch in der 17. Minute das 3:1, ehe er von der Torjägerbühne abtrat und seine Mannschaftskameraden sich auch austoben durften. Der nach seiner Verletzung genesene Chad Niddery (25.), Patrick Schmid (21.,58.), Marius Garten (33.), Björn Bombis (38.) und Sachar Blank (35.) schossen die Westdeutschen ab, die sich nach dieser Vorstellung eher Gedanken machen müssen, wie sie die Qualifikation für die Play-offs schaffen wollen.
Tilburg Trappers – Moskitos Essen 3:2 (0:1, 2:0, 1:1)
Die Essener Moskitos liegen den Niederländern einfach nicht. Ob es an ihrer Spielweise liegt oder vielleicht an der Taktik, ist nicht leicht zu beantworten. Nachdem die Moskitos von den letzten fünf Begegnungen in Tilburg drei gewinnen konnten, zeigten sie auch in dieser Partie dem Titelverteidiger die Zähne und hätten fast einen Punkt mitgenommen. Die ohne den Tschechen Robin Slanina (während der Woche an Rosenheim abgegeben) angereisten Essener gingen in der 13. Minute durch Marcel Pfänder in Führung. Die erst langsam die Spielkontrolle übernehmenden Tilburger schafften erst in der 25. Minute den Ausgleich, für den Danny Stempher verantwortlich zeichnete. Reno de Hondt (36.) brachte schließlich die Trappers in Führung. Als Kevin Bruijsten (52.) das 3:1 schoss, war die Entscheidung gefallen, denn der Anschluss von Aaron McLeod (60.) fiel erst in der 60. Minute und damit eindeutig zu spät.
Icefighters Leipzig – Herner EV 5:6 (2:0, 1:4, 2:1, 0:1) n.V.
Ein hochdramatisches Match bekamen die 1411 Zuschauer im Kohlrabizirkus geboten. Im ersten Drittel, in dem die Leipziger das Spiel dominierten, gingen sie schließlich auch folgerichtig nach Toren von Niklas Hildebrand (11.) und Stephan Tramm (20.) mit 2:0 in Führung. Der HEV kam jedoch unbeeindruckt aus der Kabine und benötigte in der 23. Minute ganze acht Sekunden für den Ausgleich. Für den Doppelschlag verantwortlich waren Markus Marsall und Denis Fomynch. Dimitri Komnik (24.) erzielte umgehend das 3:2, aber ein zweiter Herner Doppelschlag in der 26. Minute, diesmal brauchte man immerhin 15 Sekunden durch Markus Marsall und Nils Liesegang stellte den bisherigen Spielverlauf mit dem Herner 4:3 auf den Kopf. Danach kämpften beiden Teams relativ fair um die Spielkontrolle, lediglich unterbrochen von einem Gerangel zwischen Velecky (Leipzig) und Liesegang (Herne), das Schiedsrichter Stefan Vogl mit 2+2+10 Minuten bestrafte. Antti Paavilainen glich in der 46. Minute aus, aber Lois Spitzer (50.) brachte Herne erneut in Führung. Florian Eichelkraut (52.) war es schließlich vorbehalten, mit dem 5:5 beide Teams in die Verlängerung zu befördern, in der schließlich Brad Snetsinger (62.) mit dem sechsten Gästetor die endgültige Entscheidung herbeiführte.