Hannover Scorpions und Selber Wölfe gleichen im Halbfinale ausOberliga-Play-offs: Erfolge gegen Tilburg und Deggendorf
(Foto: dpa)
Hannover Scorpions – Tilburg Trappers 4:3 (0:0, 0:3, 3:0, 1:0) n.P.
Play-off-Stand: 1:1
Im ersten Drittel zeigten beide Teams, dass sie sich bewusst waren über die Wichtigkeit der Begegnung. Beide wollten offensiv agieren, hatten aber auch Angst vor Fehlern und so agierten beide recht nervös. Trotzdem gab es für beide Mannschaften etwa ein halbes Dutzend gute Tormöglichkeiten, die allesamt kläglich versäbelt wurden oder von den Keepern Björn Linda (Scorpions) und Ian Meierdres (Trappers) gekonnt vereitelt wurden. Das änderte sich schlagartig im zweiten Drittel. Die Tilburger suchten die Offensive und kamen nacheinander, neben einigen guten Chancen, zu drei Toren, die eine Vorentscheidung bedeuteten. Giovanni Vogelaar (22.), Ivy van den Heuvel (28.) und Parker Bowles (34.) ließen die Gastgeber, die sich zwar bemühten, aber denen nach der langen Saison langsam die Kräfte ausgingen, alt aussehen. Im dritten Drittel sah alles zunächst nach einem normalen Werdegang aus, d.h. die Tilburger beherrschten das Spiel und waren dem 4:0 näher als die Scorpions dem Ehrentreffer. Das änderte sich ab der 47. Spielminute. Erst konnte Sebastian Lehmann eine Konfusion vor dem gegnerischen Tor zum 1:3 ausnutzen und dann brachte Brock Montgomery mit einer unbeherrschten, sinnlosen Aktion seine Mannschaft in echte Bedrängnis, als er grundlos Thomas Pape einen Check gegen den Kopf versetzte. Die logische Fünf-Minuten-Strafe nutzte Dennis Schütt mit dem Anschlusstor und als Scorpions-Coach Dieter Reiß seinen Keeper vom Eis genommen hatte, erzielte Sean Fischer den Ausgleich. Da in der Verlängerung nichts Großartiges mehr passierte, ging es nach zwanzig langen Minuten ins Penaltyschießen, in dem die Tilburger eine klägliche Figur abgaben. Nicht so die heimischen Scorpions. Fischer und schließlich noch Schütt überwanden Meierdres, so dass die 1700 Zuschauer einen Sieg feiern konnten, der nach 45 Spielminuten absolut nicht mehr zu erwarten war. Jetzt geht es am Freitag in Tilburg weiter und am Sonntag beginnt die Partie in Mellendorf bereits um 17 Uhr.
Selber Wölfe – Deggendorfer SC 5:2 (1:1,2:1,2:0)
Play-off-Stand: 1:1
Eine leichte optische Überlegenheit kennzeichnete das Spiel des Hauptrundendritten VER Selb, der sich bewusst war, dass das erste Heimspiel nach dem 5:7 vom Montag unbedingt gewonnen werden musste. Die mehr auf Konter bedachten Gäste zeigten dann auch ihre Qualitäten, als der DEL-erfahrene Rene Röthke in der neunten Spielminute im Powerplay, Selbs Hördler saß auf der Strafbank, das 1:0 für den Südmeister erzielte. Die heimischen Wölfe ließen sich nicht im Geringsten schocken und nach dem ersten Schlucken erzielten sie bereits den Ausgleich. Torjäger Lanny Gare glich 94 Sekunden später aus. Die Spielanteile veränderten sich auch nicht im zweiten Drittel, wobei die Deggendorfer etwas offensiver wirkten. In der 29. Minute tobte das Stadion, als Lanny Gare (Selb) mit seinem zweiten Tagestor seine Farben wieder in Führung brachte. Die Freude hielt jedoch nur sechs Minuten an. Dann glich Kyle Gibbons (35.) zur Freude der Gästefans wieder aus. In die Pause ging es aber nicht mit einem Remis sondern mit einem 3:2. Der Grund hieß Lukas Pozivil (Selb). Der 35-jährige Verteidiger der Gastgeber konnte eine Supervorlage von Ian McDonald zur dritten Führung nutzen. Auch im dritten Drittel zeigten sich die Gastgeber von ihrer besten Seite und ließen den Südmeister nicht ins gewohnte Spiel kommen. Daher waren letztendlich die Tore von Jared Mudryk (50.) und Ian McDonald (59.) mit einem Empty-Netter verdient.