Hannover Scorpions und Moskitos Essen im Gleichschritt siegreichStrafzeitenrekord in Erfurt – Rostock kantert Duisburg

Tilburg hatte spielfrei und Erfurt hätte bei einem Sieg die Niederländer überholen können, beließ es aber bei der Hoffnung. Ausgerechnet die zuletzt etwas schwächelnden Indians beendeten ihre kleine Negativserie mit einem Erfolg bei den in dieser Saison so starken Thüringern. Damit holten die Stadt-Hannoveraner Halle ein, das in Herne Punkte liegen ließ. Allerdings haben die Saale Bulls zwei Spiele weniger als die Indians auf dem Konto. Die Indians wiederum überholten jedoch Hamm, das bei den Regions-Hannoveranern knapp verlor.
Die Siegesserie der Leipziger riss in Essen, und somit haben die Icefighters bei ihrer Aufholjagd jetzt erst einmal einen Zwischenstopp auf Platz acht eingelegt, da der nächste Stepp Hamm fünf Punkte entfernt ist. Aber die Messestädter sind auf ihrer Platzierung nicht sicher, denn Verfolger Rostock kanterte Duisburg auswärts und zeigte wie auch Herne einen guten Trend. Nicht so gut sie es in Duisburg und Herford aus. Die beiden Tabellenletzten haben mittlerweile zehn bzw. sogar 22 Punkte Rückstand auf Rang zehn und sind somit fast schon aus dem Play-Off-Rennen ausgeschieden.
Hannover Scorpions – Hammer Eisbären 4:3 (1:1, 2:0, 1:2)
Ein mühevoller Erfolg des Tabellenführers über unangenehm zu spielende Hammer. In den ersten beiden Dritteln waren die Spielanteile absolut ausgeglichen, lagen sogar leicht zu Gunsten der Gäste. Somit war die Zwei-Tore-Führung der Scorpions nach vierzig Minuten glücklich. Im letzten Drittel änderte sich das Bild. Weil bei den Eisbären die Kraft nachließ, übernahmen die Scorpions zwar die Spielkontrolle, konnten jedoch nicht entscheidend davonziehen und mussten am Ende sogar noch bangen, nachdem Schutz mit einem verwandelten Penalty noch für Spannung gesorgt hatte. Stärkste Akteure bei den Scorpions waren Oleksuk, Kirsch, Dybowski, McPherson und Wruck, bei den Eisbären überzeugte Torhüter Filimonow und der doppelte Torschütze Chris Schutz.
Tore: 1:0 (02:13) Travis Oleksuk (Airich, Thomson), 1:1 (10:12) Christopher Schutz (Reichert, Demmler), 2:1 (27:42) Christoph Kabitzky (McPherson, Raabe), 3:1 (30:11) Travis Oleksuk (Kirsch, Dybowski), 3:2 (43:28) Moritz Israel (Reichert), 4:2 (43:42) Justin Kirsch (Pohl, Dybowski), 4:3 (57:36) Christopher Schutz (PEN)
Black Dragons Erfurt – Hannover Indians 1:4 (0:0, 0:1, 1:3)
War es ein Eishockeyspiel? Im Prinzip ja, wenn man von den vielen unfairen Aktionen und den Prügeleien absieht. 113 Strafminuten gab es zuletzt in der DEL2 im Dezember 2022 zwischen Krefeld und Kassel und in der Oberliga Nord? Im Februar 2022 zwischen Tilburg und Diez mit 134 Strafminuten. Bereits nach rekordverdächtigen fünf Sekunden Spielzeit hatten die Schiedsrichter 42 Strafminuten ausgesprochen. Danach beruhigte sich das Geschehen etwas um fünf Minuten vor Ende noch einmal zu eskalieren. Da gab es dann nur (!) 39 Strafminuten, den Rest zwischendurch. Ach ja, Eishockey wurde auch gespielt und da zeigten die Hannoveraner eine überraschend starke Defensivleistung. Interims-Trainer Greg Thomson hatte den Indians Spielkontrolle auferlegt, was die Jungs auch umsetzten, nur beim Toreschießen klappte es nicht, trotz stellenweiser klarer Überlegenheit. Im Mitteldrittel kämpfte sich Erfurt, mit fairen Mitteln, zurück, kassierte aber zwei Minuten vor Ende das erste Tor des Tages, als Hannovers Varttinen eine Kostprobe seines Könnens ablieferte. Das Ganze passierte in Überzahl und im letzten Abschnitt explodierten die Gäste wieder in Überzahl. Zwei weitere Tore bei insgesamt sechs Möglichkeiten ergaben eine Erfolgsquote von 50 Prozent. Zwar brachte Banach die Black Dragons noch einmal heran, aber die sattelfeste Abwehr der Gäste mit einem starken Jaeger im Tor verhinderte weitere Einschläge, obwohl die Indians die letzten Minuten fast durchwegs in Unterzahl auf dem Eis waren. Am Ende ein Sieg der clevereren Mannschaft, die es aber versäumte, schon frühzeitig die Weichen auf Sieg zu stellen.
Tore: 0:1 (37:58) Matias Varttinen (Pohanka, Christmann 5-4), 0:2 (42:14) Dante Salituro (Gron, R. Palka 5-4), 0:3 (47:38) Christian Hausinger (R. Palka, Salituro 5-4), 1:3 (49:09) Tom Banach (Denner, Mannes), 1:4 (59:51) Matias Varttinen (Salituro, Hausinger 4-6)
Moskitos Essen – Icefighters Leipzig 5:1 (2:0, 0:1, 3:0)
Nach dem Ergebnis ein klarer Erfolg der Essener, der jedoch viel zu hoch ausfiel. Die zuletzt mit sieben Siegen in Folge mit großem Selbstbewusstsein angetretenen Icefighters wurden erst geschlagen, als sie zum Spielende die Offensive suchen mussten. Bis sechs Minuten vor Ende stand es 2:1 und der Ausgleich wäre durchaus möglich gewesen. Dann gab es ein Überzahlspiel für Essen und die Moskitos erhöhten auf 3:1. Jetzt mussten die Leipziger reagieren, nahmen ihren Keeper heraus und kassierten sogar noch zwei Empty-Netter. Am Ende ein verdienter Erfolg der Moskitos, aber Leipzig verkaufte seine Haut hervorragend. Bestechend bei den Stechmücken die lettische Reihe und Torhüter Bastian Kucis, der am Ende sogar noch einen Scorerpunkt holte. Bei Leipzig, dass gerade einmal 14 Feldspieler aufwies, zeigte das gesamte Team eine beeindruckende kämpferische Leistung.
Tore: 1:0 (05:11) Enrico Saccomani (Zolmanis, Augstkalns 5-4), 2:0 (15:33) Philipp Seidel (Komov, Dmitriew), 2:1 (29:06) Jan-Luca Schumacher (Nix, Heyter), 3:1 (55:43) Dennis Reimer (Augstkalns, Biezais 5-4), 4:1 (57:05) Sandis Zolmanis (Biezais, Augstkalns ENG), 5:1 (59:47) Elvijs Biezais (Frick, Kucis ENG)
Herner EV Miners – Saale Bulls Halle 6:4 (0:1, 2:1, 4:2)
Einzig die Zuschauerzahl war etwas enttäuschend. Nicht ganz 800 Fans wollten das Match sehen und die, die es sahen, bekamen einen großartigen Kampf mit vielen Toren zu sehen. Halle zeigte sich im ersten Drittel überlegen, versäumte aber das Toreschießen, traf nur zur knappen 1:0 Führung. Im Mitteldrittel kamen die Miners besser ins Spiel, konnten das Ergebnis sogar drehen, aber Halle glich noch vor der zweiten Pause aus. Im letzten Drittel trafen die Gäste mit einem Shorthander, es war Hernes erstes Saisongegentor in Überzahl, durch Schmid zur erneuten Führung. Herne aber fightete zurück und es gelang dem Team, mit einem Doppelschlag innerhalb von nur 14 Sekunden aus dem 2:3 ein 4:3 zu machen, dem Keresztury sogar noch das 5:3 folgen ließ. 41 Sekunden später hatte Fern mit dem vierten Hallenser Tor die Aufholjagd eingeläutet, die jedoch erfolglos blieb. Mit einem Empty-Netter, 137 Sekunden vor Ende, beendete Jacobs die Frage nach dem Sieger. Ärgerlich für beide Teams: Kurz vor Spielende trafen Hernes Nedved und Halles Schmid direkt aufeinander und kassierten nach ihrer Auseinandersetzung je eine Fünfer plus Spieldauer, so dass sie am nächsten Spieltag sich ausruhen können.
Tore: 0:1 (15:53) Tatu Vihavainen (Perlini, Schmid), 1:1 (27:51) Maximilian Braun (Stöhr), 2:1 (31:56) Jan Dalecky (Spezia, Jacobs), 2:2 (37:55) Brett Perlini (Merl, Vihavainen 5-4), 2:3 (40:44) Patrick Schmid (4-5), 3:3 (45:22) Stephane Döring (Dalecky, Jacobs), 4:3 (45:36) Ondrej Nedved (Keresztury, Korus), 5:3 (48:16) Erik Keresztury (Dalecky, Krüger 5-4), 5:4 (48:57) Leon Fern (Schmid, Vihavainen 5-4), 6:4 (57:43) Colin Jacobs (Ackers, Jeschke ENG)
Füchse Duisburg – Rostock Piranhas 1:6 (1:2, 0:2, 0:2)
Am beeindruckendsten war die kämpferische Leistung der Piranhas, die von Anfang klar machten, dass sie ihre augenblickliche Negativserie beenden wollten. Was auch gelang! Die gastgebenden Duisburger bekamen über die gesamte Spielzeit keinen Zugriff auf das gegnerische Tor, waren zwar optisch gleichstark, aber die größten Chancen erarbeiteten sich die Rostocker, die letztendlich nicht umsonst ihren höchsten Sieg an der Wedau einfuhren. Überragend bei den Gästen Dansereau und Bejmo mit je drei Scorerpunkten, aber auch Kolesnikow, Rennert, Bloem und Mieszkowski waren echte Leistungsträger. Dazu zeigte Rostocks Keeper Sebastian Albrecht (97,2 Prozent Fangquote) eine famose Leistung. Auf Duisburger Seite konnte man eine gute Nachricht dennoch verzeichnen: Neuzugang Alexander Vladelchtchikov schoss in seinem dritten Einsatz als Verteidiger sein erstes Tor für die Füchse und auch sein erstes Tor in der Oberliga.
Tore: 0:1 (03:27) Mike Mieszkowski (Kolesnikov, Bejmo), 0:2 (07:00) Marlon Braun (Kolesnikov, Bejmo), 1:2 (07:41) Alexander Vladelchtchikov (Phillips, Kitt), 1:3 (24:54) Kilian Steinmann (Dansereau, Bejmo 5-4), 1:4 (38:33) Maximilian Schaludek (Dansereau, Mieszkowski), 1:5 (47:48) Jack Bloem (Rennert, Dansereau), 1:6 (58:28) Jack Bloem (Kunz, Rennert)