Hannover Scorpions und Indians weiterhin gemeinsam an der SpitzeKrefeld und Erfurt überraschen, Leipzig schon auf Platz drei

Platz drei nehmen die Icefighters Leipzig ein, die ebenfalls im Augenblick von Sieg zu Sieg eilen, während die Tilburger sich bereits im sechsten Auswärtsspiel ihre zweite Niederlage einhandelten. Dass der Gegner Erfurt hieß, macht die Überraschung noch größer. Die Black Dragons auf Platz sechs, das hatte vor der Saison kaum jemand erwartet. Auch die Hamburger Crocodiles hatten sich vor der Begegnung in Krefeld auf einen besseren Platz eingestellt. Diese Niederlage passte bestimmt nicht in das sportliche Konzept. Die Krefelder wiederum behielten zwar die rote Laterne, wissen jetzt aber, dass sie es können.
Krefelder EV U23 – Crocodiles Hamburg 7:4 (2:1, 2:1, 3:2)
Die Überraschung des Spieltags brachten die jungen Krefelder, wobei fairerweise geschrieben werden muss, dass geballte Ex-DEL-Power unter anderem ein Grund für die drei Punkte waren. Adrian Grygiel und Alexander Blank hießen die Matchwinner, wobei Grygiel drei Tore erzielte und Blank seinerseits drei Assists lieferte. Zu diesen beiden sahen die Jünglinge des KEV auf und besiegten damit eine Hamburger Mannschaft, die vielleicht auch ihren Gegner etwas leicht genommen hatte, sicherlich aber von der Spielstärke überrascht wurde. Die Tore des KEV schossen Adrian Grygiel (10., 22., 28.), Adam Kiedewicz (18.), Patrick Demetz (50., 60.) und der 16-jährige Slowake Marcel Mahkovic (59.), der sich mit seinem ersten Tor in der Oberliga Nord von Platz 220 auf 157 in der Scorerliste verbesserte. Die Hamburger, die unter anderem mit Keeper Niklas Zoschke antraten, hatten ihre Torschützen in Maximilian Schaludek (11.), Norman Martens (36., 54.) und Thomas Zuravlev (47.).
Hammer Eisbären – EC Hannover Indians 0:6 (0:3, 0:3, 0:0)
In dieser Saison werden sich die Hannover Indians sicherlich nicht mehr zu den Wunschgegnern der Hammer Eisbären verändern. Wie schon vor zwei Wochen gab es eine Lektion seitens des Tabellenzweiten und was vermutlich die Hammer am meisten enttäuscht, ist die Tatsache, dass es in 120 Minuten nicht gelang, den Indians wenigstens ein Tor einzuschenken. Auf der anderen Seite zeigte sich Lukas Schaffrath immer auf der Hut, fing alle 27 Torschussversuche der Eisbären ab und verdiente sich damit seinen ersten Shutout redlich. Ein weiterer Unterschied war die Stärke und Effizienz der Kontingentspieler. Michal Spacek hat alle Mühe die Eisbären-Verteidigung dicht zu halten, kann sich nicht so wie gewünscht in die Offensive einschalten und belegt im Augenblick Platz 139 in der Scorerliste. Milan Svarc ist häufig auf sich allein gestellt, kann nicht alles alleine machen und seine bisherigen drei Punkte lassen ihn Platz 96 belegen. Auf der anderen Seite spielen und bomben Brett Bulmer und Parker Bowles, wie es ihnen beliebt. Dazu spielt Kapitän Branislav Pohanka in einer Reihe mit den beiden Kanadiern und dieses Trio sorgte alleine für 13 Punkte von 18 möglichen. Lediglich Michael Burns (7.), der das 1:0 erzielte, gehört nicht zur Topreihe. Die anderen vier Punkte waren alles Assists, die sich Pohl, Weyrauch, Aichinger und Bovenschen teilten. Für den unter der Woche zu den Scorpions gewechselten Mike Glemser spielte der erst 17-jährige Ryan del Monte, Sohn vom Aufstiegshelden der Saison 2008/09 Daniel del Monte, mit. Del Monte kommt als Leihgabe vom OHL-Klub Barrie Colts und soll solange in Hannover aktiv sein, bis die Colts ihrerseits ihre Saison beginnen.
Rostock Piranhas – Hannover Scorpions 3:5 (0:2, 0:1, 3:2)
Für die Rostocker war es am Ende ärgerlich, denn sie hatten aus der 5:9-Peitsche von vor zwei Wochen gelernt, spielten deutlich defensiver und disziplinierter, mussten sich jedoch dem starken Mannschaftsspiel des Tabellenführers geschlagen geben. Beeindruckend war mal wieder der Start der Scorpions, bei denen ihr Finne Tomi Wilenius bereits nach 61 Sekunden die Führung erzielte. Der zuletzt starke Fedor Kolupaylo erhöhte in der achten Minute auf 2:0, dem Julian Airich in der 34. Minute das 3:0 folgen ließ. Als Christoph Koziol mit dem zweiten Blitzstart des Tages in der 42. Minute das 4:0 markiert hatte und erneut Julian Airich (47.) getroffen hatte, schien es ein weiteres Debakel für die Piranhas zu geben, aber die Rostocker schlugen unerwartet zurück. Jayden Schubert (49.) erzielte mit seinem ersten Saisontor das 1:5. Jonas Gerstung traf nur zwei Minuten später zum 2:5 und die jetzt wieder geweckten Piranhas drückten, brachten die Scorpions-Defensive, deren Keeper Brett Jaeger erneut herausragend spielte, immer wieder in Bedrängnis. Das erhoffte 3:5 fiel dann auch noch, aber erst 18 Sekunden vor Spielende durch Tom Pauker und somit viel zu spät.
Saale Bulls Halle – Herner EV 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) n.V.
Ein Spiel mit Play-off-Charakter, das mit etwas Glück an die westdeutschen Gäste ging. Herausragend dabei Hernes Keeper Jonas Neffin, der den Stammtorhüter Linda exzellent vertrat und der sich am Ende mit einer Fangquote von 98 Prozent durchaus als Matchwinner feiern lassen konnte. Die Hallenser zeigte ebenfalls eine starke Leistung, nur im Toreschießen wollte es nicht klappen. Am Ende zählten die Statistiker 49 Schussversuche, alleine im letzten Drittel 17:3, aber lediglich Artur Tegkaev (45.) überwand den famosen Neffin zum 1:1. Davor hatte HEV-Verteidiger Thomas Ziolkowski seinen Stürmerkollegen vorgemacht, wie man trifft, als er in der 35. Minute das erste Tor des Tages erzielte. Als sich bereits auf das Penaltyschießen vorbereiteten, gelang Patrick Asselin fünf Sekunden vor Spielende doch noch das 2:1 für die Herner.
Black Dragons Erfurt – Tilburg Trappers 3:2 (1:1, 2:1, 0:0)
Eine unglaubliche Mannschaftsleistung und ein sich in Topform befindlicher Kevin Beach waren die Voraussetzungen für die Black Dragons, den Tilburgern die zweite Niederlage der Saison zuzufügen. Schon im ersten Drittel kamen die Trappers nicht so zum Spiel, wie sie es sich gewünscht hatten, und trotzdem gingen sie in Führung. Raymond van der Schuit (9.) überwand den hervorragenden Erfurter Schlussmann Konstantin Kessler. Das beeindruckte die Erfurter jedoch überhaupt nicht und in der 13. Minute zeigte Kevin Beach seinen Wert für die Thüringer, als er eine Schüpping-Vorlage im Tor von Ian Meierdres unterbrachte. Als Diego Hofland praktisch einen der ersten Tilburger Angriffe im zweiten Drittel zum 2:1 abschloss, schien sich eine Erfurter Niederlage anzubahnen, aber das 2:2, erneut von Kevin Beach erzielt, ließ den Erfurtern Flügel wachsen. Erfurts litauischer Nationalspieler Arnoldas Bosas war es dann in der 39. Minute, der mit seinem dritten Saisontor das 3:2 markierte, das bis zur Schlusssirene Bestand haben sollte.
Herforder EV – Icefighters Leipzig 4:5 (1:0, 2:3, 1:1, 0:1) n.V.
Die Herforder sind nicht zu unterschätzen. Das wussten die Leipziger und lagen doch nach 24 Minuten mit 0:2 in Rückstand. Nico Schnell erzielte mit einer Einzelleistung in der vierten Minute die HEV-Führung, die Marius Garten in der 24. Minute ausbaute. Zum Glück für die Leipziger zeigten danach ihre Tschechen, dass auf sie Verlass ist. Torjäger Robin Slanina erzielte in der 26. Minute das 1:2 und sein erstes von drei Toren an diesem Abend. Es folgte Michal Veleckys Auftritt in der 29. Minute mit dem 2:2. Als Robin Slanina in der 35. Minute erstmals die Leipziger in Führung schoss, da schien es, als ob die Herforder auseinanderbrechen würden, aber diese schlugen sofort zurück, bewiesen ihr Selbstvertrauen. Christophe Lalonde glich mit seinem dritten Saisontor zum 3:3. aus. Der Leipziger Connor Hannon brachte die Icefighters in der 48. Minute in Führung und beinahe hätten diese diesen Vorsprung über die Ziellinie gerettet. HEV-Kapitän Björn Bombis glich 25 Sekunden vor Spielende zum 4:4 aus und bescherte beiden Teams eine Verlängerung, die am Ende an die Gäste ging. Robin Slanina, der kaum von der Herforder Verteidigung zu halten war, erzielte sein drittes Tagestor in der 61. Minute, das seiner Mannschaft den zweiten Punkt sicherte und ihn selbst in der Scorerliste mit nunmehr auf 14 Punkten auf Platz drei hochschießen ließ.