Hannover Scorpions sind Meister der Oberliga Nord30 Punkte Vorsprung vor Tilburg – Halle gewinnt Verfolgerduell
(Foto: dpa)Damit auch diese erfolgreich absolviert werden, wurde noch in letzter Sekunde Brock Maschmeyer, letzte Saison beim DEL2-Club aus Heilbronn aktiv, und James Bettauer, letzte Saison beim DEL2-Club Ravensburg aktiv, verpflichtet. Maschmeyer führte sich am Freitag am Pferdeturm erfolgreich ein, Bettauer verbuchte gleich vier Scorerpunkte.
Eine kleine Vorentscheidung gab es um Platz zwei. Tilburg gewann in Limburg, Halle gegen den direkten Konkurrenten, die Hannover Indians, und somit sind die beiden Topteams den Hannoveranern um sieben bzw. vier Punkte enteilt. Auch ein bisschen auf Rang vier lauern noch die Hamburger Crocodiles, aber dann dürfen sie sich keine weiteren Niederlagen wie diesmal in Duisburg leisten. Im Kampf um Platz sechs gewann Leipzig direkt gegen Herne. Die Füchse Duisburg gewannen gegen Hamburg und überholten überraschend Hamm, dass sich eine Heimniederlage gegen Rostock leistete. Dahinter auf Rang zehn steht jetzt Erfurt, das sich auch noch Chancen auf Platz acht ausrechnen kann. Ganz hinten verschob sich die Tabelle zugunsten der Piranhas, die die zuletzt wiedererstarkten Krefelder überholten.
Saale Bulls Halle – Hannover Indians 6:2 (2:0, 2:2, 2:0)
Das war die zweite eindeutige Klatsche für die Indians an diesem Wochenende und beide Spiele gegen Topgegner gingen mit 2:6 verloren. Auch gegen Halle bekamen die Indians keinen richtigen Schlittschuh auf das Eis. Halle zeigte sich von Anfang an hellwach und führte nach dem ersten Drittel nicht unverdient mit 2:0. Nach dem hannoverschen Blitzstart zum zweiten Drittel mit dem Anschluss von Pistilli, ähnlich wie am Freitag gegen die Scorpions durch Bacek, schien ein Umschwung möglich, aber ein Doppelschlag der Sachsen-Anhaltiner mit einem Powerplaytor entschied schnell die Begegnung, da konnte auch das zweite Indians-Tor durch Bacek nicht viel ausrichtigen. Im dritten Drittel spielten die Indians zwar gefällig mit, waren aber nicht in der Lage, die stabile Haller Abwehr zu überwinden.
Tore: 1:0 (09:19) Thomas Merl (Schmid, Schütt), 2:0 (14:52) Patrick Schmid (Schütt, Vihavainen 5-4), 2:1 (20:25) Matthew Pistilli (Bacek, Turnwald), 3:1 (28:26) Patrick Schmid (Schütt, Kaplan), 4:1 (31:04) Sergei Stas (Gauch, Varttinen 5-4), 4:2 (37:16) Igor Bacek (Pohanka), 5:2 (46:28) Matias Varttinen (Weyrauch, Vihavainen), 6:2 (51:53) Jordan Kaplan (Pfennings, Gauch)
Icefighters Leipzig – Herner EV Miners 5:2 (1:0, 1:2, 3:0)
Im direkten Duell zunächst erst einmal um Platz sechs setzten sich die Leipziger in einem ausgeglichenen Spiel durch. Herne zeigte zunächst Moral, glich im zweiten Drittel einen 0:2-Rückstand aus, um dann in letzten zwanzig Minuten mit drei Gegentoren endgültig als Verlierer vom Eis zu gehen. Ein Mitgrund war sicherlich auch, dass die Herner die Fünf-Minuten plus Spieldauer für den Leipziger Burns im Mitteldrittel nur mit einem Tor nutzen konnten.
Tore: 1:0 (13:40) Connor Hannon (Riekkinen, Heyer), 2:0 (23:25) Erek-Dirk Virch (Burns, Eichelkraut), 2:1 (26:31) Elvijs Biezais, 2:2 (37:24) Nils Liesegang (Fominych, Biezais 5-4), 3:2 (43:45) Victor Östling (Klaus, Stopinski), 4:2 (47:35) Nicolas Sauer (Stopinski, Geiseler), 5:2 (56:49) Jonas Wolter (Farrell, Riekkinen)
EG Diez-Limburg – Tilburg Trappers 2:5 (0:4, 1:0, 1:1)
Nach dem ersten Drittel musste man Angst und Bange um die Gastgeber haben, denn die Trappers schossen jene mit drei Überzahltoren regelrecht vom Eis. 75 Prozent Erfolgsquote sind auch für ein Team wie Tilburg über dem Durchschnitt. Damit verbesserten sich die Niederländer in dieser Disziplin mit jetzt 21,4 Prozent gerade einmal auf Rang 10. Im zweiten Drittel zogen sich die Trappers dann etwas zurück, blieben jedoch immer Herr im Ring und ließen die Diezer sogar noch zu zwei Toren (Brunner, Kolupaylo) kommen.
Tore: 0:1 (04:22) Sean Richards (de Hondt, Stempher 5-4), 0:2 (09:00) Jordy Verkiel (Hofland, van Oorschot 5-4), 0:3 (18:34) Jordy van Oorschot (Hofland 5-4), 0:4 (19:34) Sean Richards (Loginov, Verkiel), 1:4 (21:22) Michael Brunner (Kalns, Lehtonen), 1:5 (50:06) Max Hermens (Vogelaar), 2:5 (50:56) Fedor Kolupaylo (Reuner, Brunner)
Füchse Duisburg – Crocodiles Hamburg 4:1 (0:1, 3:0, 1:0)
Ein verdienter Sieg des Neulings, der auf Grund der Powerplaystärke in Ordnung ging. Im Spiel gab es viele eisenharte Zweikämpfe, aber auch Nickligkeiten und das Schiedsrichter-Duo musste gleich 17 Einzelstrafen pfeifen. Während Duisburg von seinen acht Möglichkeiten zwei nutzte, blieben die Hamburger auf ihrer null sitzen, und damit war ein Punktgewinn am Niederrhein fast unmöglich. Dabei starteten die Crocodiles perfekt, bereits nach 34 Sekunden führten sie durch Bruns. Erst kurz nach Beginn des zweiten Drittels glichen die Füchse durch Neumann aus, dem ersten Powerplaytor. Ein Doppelschlag nur fünf Minuten später brachte die Wedauer deutlich in Front und danach konnten sich die Gastgeber auf ihre sattelfeste Verteidigung mit einem starken Niklas Lunemann im Tor verlassen.
Tore: 0:1 (00:34) Tobias Bruns (Fleischmann, Zuravlev), 1:1 (26:54) Manuel Neumann (L. Wernerson Libäck, Uski 5-4), 2:1 (30:40) Oula Uski (P. Wernerson Libäck, Zirnow), 3:1 (32:01) Manuel Neumann (P. Wernerson Libäck, L. Wernerson Libäck 5-4), 4:1 (58:30) Lennart Schmitz (Krämer, Pfeifer)
Hannover Scorpions – Moskitos Essen 7:2 (1:2, 3:0, 3:0)
Der Gewinner des Abends waren nicht nur die Hannover Scorpions, die sich mit diesem Sieg endgültig die Nord-Meisterschaft sicherten. Der zweite Gewinner war das Eishockey in Form des Gegners Moskitos Essen. Die Essener zeigten eine Leistung, die weit besser war als ihr aktueller Tabellenplatz auszudrücken vermag. Mit einem Blitzstart und einer zweifachen Führung brachten sie die siegestrunkenen Scorpions etwas aus der Bahn. Aber die hannoversche Bank blieb cool. Cheftrainer Kevin Gaudet, der nach seinem Schwächeanfall am Freitag am Pferdeturm im Krankenhaus durchgecheckt worden war und bereits am Samstag wieder über die sozialen Medien Entwarnung gab, gab seinem zweiten Torhüter Jakub Urbisch Spielpraxis und dieser dankte es ihm mit einer tadellosen Leistung und am Ende 93,5 Prozent Fangquote. Im Mitteldrittel nahmen dann die Scorpions richtig Fahrt auf, glichen aus und gingen mit einem extremen Doppelschlag, zwei Tore von Bettauer und Kabitzky innerhalb von nur neun Sekunden, mit zwei Toren in Führung. Aber Essen gab nicht auf, zeigte ein forsches Spiel und kassierte erst in den letzten fünf Minuten, als die Kraft nachließ, noch drei weitere Tore. Bester Scorpion war gleich Neuzugang James Bettauer, der mit vier Punkten glänzte und sofort in den Scorercharts von 376 auf 271 einstieg.
Tore: 0:1 (00:56) Robin Slanina (Frick, Martens), 1:1 (02:37) Christoph Kabitzky (Maschmeyer, Bettauer), 1:2 (05:40) Alexej Dmitriew (K. Bruijsten, Köttsdorfer), 2:2 (25:11) Robin Thomson (Klöpper), 3:2 (33:34) James Bettauer (L. Koziol, Airich), 4:2 (33:43) Christoph Kabitzky (Reimer, Rinke), 5:2 (54:19) Louis Trattner (Heinrich), 6:2 (55:46) Pascal Aquin (L. Koziol, Bettauer), 7:2 (56:08) Patrick Klöpper (Bettauer, Trattner)
Herforder EV Ice Dragons – Black Dragons Erfurt 2:3 (0:2, 0:1, 2:0)
Mit etwas Glück, aber auch Können kamen die Erfurter beim direkten Konkurrenten um Platz acht zu einem Sieg und blieben damit im Rennen. Herford dagegen kann jetzt nur noch versuchen, Rang zehn zu erklimmen, und das wird schwer genug. Clevere Erfurter spielten ihren defensiven Part hervorragend, führten bis zur Spielhälfte mit 3:0 und kassierten danach nur noch zwei Gegentore, das letzte davon erst 39 Sekunden vor Ende, zu spät für eine erfolgreiche Herforder Aufholjagd. Bester Herforder war Torhüter Kieren Vogel, der in der 23. Minute Justin Schrörs ablöste und ohne Gegentor blieb. Bei Erfurt stand Torhüter Konstantin Kessler (92,6 Prozent Fangquote im Mittelpunkt), ansonsten überzeugte das gesamte Team mit einer kompakten Mannschaftsleistung.
Tore: 0:1 (01:45) D’Artagnan Joly (Herrschaft, Gulda ), 0:2 (12:04) Reto Schüpping (Keil, Bosas), 0:3 (22:53) Tim May (Herrschaft, Gulda), 1:3 (47:13) Dominik Patocka (Gerstung, Hutt), 2:3 (59:21) Ulib Berezowskij (Denoble 6-4)
Hammer Eisbären – Rostock Piranhas 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)
Die Handschrift des neuen Trainers war an diesem Abend in Hamm deutlich. Die Rostocker spielten nicht mehr so vogelwild wie stellenweise in den letzten Wochen, sondern taktisch gut mit einer guten Organisation. Dazu funktionierte auch das Powerplay, und das war für die Eisbären zu viel des Guten. Die überragenden Akteure des Spieles waren zwei Rostocker. Einmal Mathieu Henderson, der an allen drei Toren mit Assist beteiligt war und Torhüter Oto Jeschke (95,9 Prozent Fangquote), der fast zu einem Shutout gekommen wäre.
Tore: 0:1 (08:17) Stephane Döring (Henderson, Barry 5-4), 0:2 (34:52) Tom Pauker (Henderson, Hahn 5-4), 1:2 (41:32) Kevin Lavallee (Dotter, Schutz), 1:3 (48:53) Mark Ledlin (Henderson)