Hannover Scorpions sind der große Favorit in der Oberliga NordViele Bewerber für die Play-Off-Teilnahme
Die Hannover Scorpions und die Saale Bulls Halle gehören auch in der neuen Oberliga-Saison zu den Topteams im Norden. (Foto: dpa/picture alliance/Fotostand)Die Oberliga Süd beginnt eine Woche später und auch zu diesem Anlass werden wir dann eine Vorschau veröffentlichen.
Die Reihenfolge der Mannschaften ergibt sich aus der Einschätzung unserer Redaktion.
1. Hannover Scorpions
Der Titelverteidiger ist gewappnet und hat seine Fühler eindeutig in Richtung DEL2-Aufstieg ausgerichtet. Für Abgang Brett Jaeger kam wieder ein erfahrener Keeper aus Kassel, Jerry Kuhn. Die Abwehr ist äußerst erfahren, darf sich aber verletzungsbedingte Ausfälle oder Krankheiten nicht erlauben. Im Sturm konnten die Scorermaschinen McPherson und Aquin gehalten werden, dazu kam als Königstransfer Dylan Wruck aus Frankfurt sowie die Topspieler Patrick Pohl, Justin Kirsch und Brad Snetsinger.
2. Hannover Indians
Ausgerechnet der Erzrivale der Mellendorfer auf Platz zwei. Für die Indians spricht, dass sie sich auf entscheidenden Positionen verstärkt haben und dass sie bereits eingespielt sind. Im Tor blieb David Miserotti-Böttcher dem Team erhalten und als Back-up steht der erfahrene Brett Jaeger zur Verfügung. Die Verteidigung könnte schwächeln, da kommt es darauf an, ob Neuzugang Hausinger den Abgang Selan (Jesenice) ersetzen kann. Im Sturm hat sich bereits in der Vorbereitung gezeigt, dass die neuen Kontis, Dante Salituro und Matias Varttinen stärker sind als die letztjährigen Pistilli und Tiainen.
3. Saale Bulls Halle
Hauchdünn hinter den Indians der letztjährige Vizemeister. Einige Neue müssen erst integriert werden und das könnte dauern. Nachwuchstorhütertalent Justin Köpf ist wieder Richtung Deggendorf entfleucht. Dafür kam Nils Velm aus Essen. In der Defensive verschwanden mit Becker und Walkowiak zwei Spieler nach Duisburg, dafür kamen Walters aus der DEL2 und Schug aus Weiden. Zwei „Kontis“ verließen die Bulls. Varttinen in Richtung Indians und Tousignant nach Rostock. Für sie kamen Perlini und McParland.
4. Tilburg Trappers
Ähnlich wie bei den Indians wurde nur ausgebessert. Der Stamm blieb erhalten und somit kennt sich das Team genauestens. Das Keeper-Duo blieb erhalten, die Verteidigung wurde mit zwei Talenten (Borgman, Schults) quantitativ verstärkt. Für Richards kam im Sturm der letztjährige Bayreuther Kanadier Gracel und für den echten Verlust Raymond van der Schuit der Erfurter Holland-Kanadier D’Artagnan Joly aus Erfurt.
5. Füchse Duisburg
Der letztjährige Aufsteiger könnte reif sein für einen direkten Play-Off-Platz. Der Grund ist die Rundumerneuerung im Sommer, auch wenn die skandinavische Power-Trio Wernerson-Libäck in Doppelfunktion und Uski gemeinsam nach Heilbronn abwanderte. Im Tor als Nr. 1 Fabian Hegmann, der aus Essen kam. Einen Sprung in der Defensive verspricht Eric Stephan, der aus Bayreuth kam und über 400 DEL2-Spiele plus einiger DEL-Spiele an Erfahrung an. Richtig krass die Veränderung im Sturm. Zack Phillipps, Ersatz für Mitchell, sollte diesen klar übertrumpfen. Noch erfahrener, wenn auch vielleicht nicht mehr so spritzig Martin Schymainski, den es vom Nachbarn Krefeld nach Duisburg zog. Auch Addison sollte für genug Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen.
6. Icefighters Leipzig
Ebenso wie die Konkurrenten aus Rostock haben sie die Leipziger bei ihrem DEL2-Kooperationspartner Crimmitschau noch einmal richtig bedient. Im Tor stellt das Trio Glatzel, Hoffmann, Arnsperger gute Qualität dar. In der Abwehr ging nur Heyer weg, die Neuen aus Hannover (Thalmeier) und Moberg (Hamburg) sollten die Lücke mehr als schließen können. Nachteilig könnte es sein, dass die Leipziger zwei der Kontingentstellen an Defender (Hannon, Moberg) ausgegeben haben. Im Sturm war Schietzold (Crimmitschau) der Königstransfer. Zusammen mit Östling und Farrell sollte diese Sturmreihe mehr als konkurrenzfähig sein. Ansonsten haben sich die Icefighters gut in der Breite aufgestellt, so dass mit ihnen zu rechnen ist.
7. Rostock Piranhas
Auch wenn nach den Vorbereitungsspielen vieles dagegenspricht, die Piranhas könnten für eine Überraschung sorgen. Im Tor sollte Albrecht den abgewanderten Jeschke gut ersetzen können. Zwar war in der Defensive der Abgang von Henderson ärgerlich, aber die vier Neuzugänge (Shevyrin, Rennert, Tramm, Jakob) sollten dieses Problem gut ausgleichen können. Im Sturm konnte Dansereau gehalten werden, der Abgang von Parnham wurde mit dem erfahrenen Schweden Beymo gut ausgeglichen. Dazu kam mit Tousignant aus Halle ein Topscorer und die Zusammenarbeit mit den Lausitzer Füchsen wird die Qualität erhöhen. Außerdem konnte mit Mieszkowski aus Bayreuth ein Topspieler (über 400 Spiele in der DEL/DEL2) geangelt werden.
8. Hammer Eisbären
Die Hammer Eisbären befinden sich weiterhin im Aufwind. Das zeigt einmal die gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner Kassel aus der DEL2 und auch die Verlängerung einiger wichtiger Personalien. Im Tor weiterhin die Nr. 1 wird Daniel Filimonow sein. Eine Runderneuerung gab es in der Defensive, wo zwar Gretz, Limböck und Dotter gingen, letzterer aber per Kooperationsvertrag weiterhin für Hamm aufläuft und ansonsten gab es Erfahrung pur für diesen Mannschaftsteil. Leader werden vermutlich Gollenbeck und Spacek sein. Im Sturm ging zwar Lavallee, aber die Lebensversicherung Schutz blieb, Tyler Soy könnte Lavallee ersetzen und das Thomas Zuravlev weiß wo das gegnerische Tor steht, ist altbekannt. Interessant sein, wie Evanish bei seiner ersten europäischen Station einschlägt. Dazu konnte mit Nieleck ein DEL-Rohdiamant verpflichtet werden.
9. Herner EV Miners
Für Herne wird es wohl ein Aufbaujahr werden. Altmeister Björn Linda hat das Tor verlassen und der bisherige Back-up Finn Becker gilt als sehr talentiert. Er soll zusammen mit dem aus Rostock gekommenen Jeschke für Sicherheit sorgen. Der Kader musste nach 15 Abgängen komplett getauscht werden. Ganz wichtig wird sein, wie die erfahrenen Nedved (aus Duisburg), Rajala (aus Hamburg) und Jacobs (aus Dänemark) einschlagen werden. Dazu stießen etliche talentierte Junioren aus der Kooperation mit Iserlohn zu Herne.
10. Herforder EV
Es wird ein schweres Jahr für die Ostwestfalen, die eigentlich den Anspruch haben, wenigstens die Pre-Play-Offs zu erreichen. Da das Team weitestgehend zusammenblieb, kann von einer gewissen Eingespieltheit ausgegangen werden. Im Tor blieb das Duo Schrörs, Vogel erhalten. Die Verteidigung wird angeführt vom Deutsch-Tschechen Petr Gulda, der aus Erfurt kam. Außerdem konnte mit Kral ein Talent aus dem DNL-Team Regensburg verpflichtet werden. Im Sturm versammeln die Herforder alle drei Kontis (Begoms, Hutt, deNoble), die bereits im letzten Jahr zusammen für viele Punkte gesorgt haben. Ein zusätzlicher Ausländer ist der Lette Rudolfs Maslovskis. Außerdem konnte aus Selb Philip Woltmann geholt werden, der jetzt wieder zusammen mit seinem Bruder David stürmen kann.
11. Moskitos Essen
Auch die Moskitos werden eine nicht leichte Saison vor sich haben, auch wenn die Vorbereitungsspiele überraschend positive Ergebnisse brachten. Mit Hegmann (Duisburg) und Velm (Halle) gingen beide Torhüter. Allerdings konnte mit Kucis ein starker Ersatz aus Frankfurt verpflichtet werden. Die vier Abgänge in der Defensive wiegen nicht so schwer, wenn man von Kreuzmann (Ratingen) absieht. Größter Routinier in diesem Mannschaftsteil ist der Lette Augstkalns. Ihm folgen Frick und Behrens und Heyer. Aufgefüllt wird mit Förderlizenzspielern, vornehmlich aus Düsseldorf. In der Offensive wurde eine lettische Fraktion mit Zolmanis und Biezais, der aus Herne kam, aufgebaut. Leitwolf ist hier Alexej Dmitriev. Zum Transferende kam noch mit Dennis Reimer ein wichtiger Mann aus Hamburg, der seine Treffsicherheit bewiesen hat.
12. Black Dragons Erfurt
Die Black Dragons bleiben sich treu. Sie versuchen mit ihren bescheidenen Mitteln in der Oberliga für Überraschungen zu sorgen und das sollten sie mit dieser Mannschaft auch schaffen. Allerdings ist das hehre Ziel Pre-Play-Offs nur möglich, wenn von Anfang alles läuft und sie von Verletzungen verschont bleiben. Immerhin konnte mit Vieregge aus Dresden ein DEL2-Torhüter geholt werden, der dem zuletzt stark geforderten Kessler gut unterstützen kann. Die Verteidigung verlor mit Petr Gulda einen wichtigen Spieler, aber es kamen mit Schuster (Bayreuth) ein DEL2-Verteidiger und mit Hertel und dem US-Boy Eichstadt starke Defender, die diesen Umstand ausgleichen werden. Auch im Angriff wurde sich aus der Hamburger Insolvenzmasse (Reed, Müller) bedient. Außerdem konnten mit dem Füssener Zimmermann und Pauker aus Rostock zwei erfahrene Stürmer verpflichtet werden, die nicht zu unterschätzen sind.