Hannover Scorpions rutschen gegen Herner EV aus Hamm holt ersten Sieg im neuen Jahr – Leipzig stürmt auf Platz vier

Das nutzten die Tilburg Trappers aus, die den Crocodiles Hamburg mit einem Shutout eine Lehre erteilten. Verlierer, ohne zu spielen, waren auch die Hannover Indians, die Leipzig und Herne vorbeiziehen lassen mussten. Im hinteren Block waren die Rostock Piranhas der Gewinner des Wochenendes, die in zwei torreichen Spielen gegen Essen sechs wichtige Punkte einheimsen konnten, auch wenn der Rückstand immer noch zehn Punkte beträgt. Man kann sich für die Hammer Eisbären freuen, dass nach einer deprimierenden Niederlagenserie endlich mal drei Punkte geholt werden konnten und das auch noch in der Fremde.
Hannover Scorpions – Herner EV Miners 3:4 (2:2, 1:2, 0:0)
Das Spiel hatte Play-off-Charakter. Die Herner, die unbedingt gewinnen mussten um ihre Chancen auf Platz vier zu wahren und die Scorpions, die die Saale Bulls Halle nicht zu weit enteilen lassen wollten. Am Ende hatten die Ruhrgebietler, etwas überraschend nach der klaren Heimniederlage vom Freitag, die Nase vorn. Ungerecht war der Sieg allerdings nicht, denn die Miners versteckten sich nicht, fuhren von Anfang an gefährliche Konter und waren am Ende verdient vorne. Gefährlich wurde es nur am Anfang und am Ende des zweiten Drittels. Der hannoversche Start war dabei (fast) rekordverdächtig. Wie am Freitag gelang ihnen schnell die Führung. Am Freitag benötigten sie acht Sekunden, am Sonntag „nur“ 19. In der Phase konnte Herne froh sein, dass sie nicht unter die Räder kamen und schon jetzt zeigte sich, dass Björn Linda, früher selbst mal ein Scorpion, einen Sahnetag haben würde. Er verhinderte weitere Einschläge, gab seiner Mannschaft Sicherheit und die nutzte dabei Abwehrschwächen der Gastgeber brutal aus. Aber auch die Scorpions zeigten, zumindest im ersten Drittel, eine gesunde Selbstsicherheit. Besonders stark Patrick Klöpper, der für die beiden ersten Tore sorgte, da zweite davon sogar in Unterzahl. Im zweiten Drittel rappelte es nach wenigen Minuten im Sekundentakt. Innerhalb von nur 75 Sekunden fielen drei Tore und Herne lag mit 4:3 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt konnte kein Mensch ahnen, dass das bereits das Endresultat sein sollte. Nach wechselhaftem Spiel übernahmen die Scorpions in den letzten drei Minuten noch einmal das Kommando, schnürten den HEV ein und versagten im Torschuss. Der überragende Linda brillierte mit drei Topsaves und raubte seinem Ex-Verein die Nerven. Diese versuchten zwar im letzten Drittel alles, kämpften jedoch umsonst. Etwas ärgerlich in dieser Phase sicherlich die Strafe gegen Robin Just fünf Minuten vor Ende, die vielleicht das Quäntchen Glück raubte, dass notwendig gewesen wäre. Beste Akteure bei den Scorpions waren Patrick Klöpper, Julian Airich und trotz der vier Gegentore Brett Jaeger, der sein Team mehrfach im Spiel hielt. Bei Herne gefiel am meisten die taktische Disziplin. Beste Spieler bei Herne waren neben Linda (92,9 Prozent Fangquote) Kevin Orendorz, Denis Fominych, Nils Liesegang, Robert Peleikis und Marcus Marsall.
Tore: 1:0 (00:19) Patrick Klöpper (Airich, Reiß), 1:1 (07:17) Nils Liesegang (Swinnen, Wilenius), 2:1 (13:13) Patrick Klöpper (Airich), 2:2 (19:06) Michel Ackers (Orendorz, Behrens), 2:3 (24:39) Robert Peleikis (Komov), 3:3 (25:34) Tyler Gron (Hammond, Valery Trabucco), 3:4 (25:54) Robert Peleikis (Wilenius)
Tilburg Trappers – Crocodiles Hamburg 5:0 (1:0, 3:0, 1:0)
Ein klarer und letzten Ende verdienter Erfolg der Trappers, die nach einem mäßigen ersten Drittel ab der zwanzigsten Spielminute die Zügel an sich rissen und die Hamburger in ihre Schranken verwiesen. Besonders stark das Trio Brett Bulmer, Max Hermens mit dem dreifachen Torschützen Raymond van der Schuit.
Tore: 1:0 (17:40) Max Hermens (Bulmer, von Oorschot), 2:0 (24:56) Raymond van der Schuit (Hermens, Bulmer), 3:0 (29:54) Kilian van Gorp (de Hondt, Hofland), 4:0 (32:12) Raymond van der Schuit (Bulmer, Hermens), 5:0 (43:57) Raymond van der Schuit (Bulmer, Hermens)
Icefighters Leipzig – Herforder EV 3:2 (2:1, 1:1, 0:0)
Das war ein hartes Arbeit für die Leipziger. Der Grund dafür war eine ausgezeichnete Mannschaftsleistung der Herforder Gäste, die äußerst diszipliniert agierten und nur mit Pech verloren. Bester Spieler bei Leipzig waren der Finne Joonas Riekkinen mit zwei Toren sowie Ian Farrell, der zu zwei Toren die Vorlage gab.
Tore: 0:1 (12:40) Max Pietschmann (Brinkmann, Biezaijs), 1:1 (13:41) Joonas Riekkinen (Geiseler), 2:1 (17:40) Patrick Demetz (Farrell, Glatzel), 2:2 (24:19) Ralf Rinke (Biezaijs, Begovs), 3:2 (32:32) Joonas Riekkinen (Miguez, Farrell)
Rostock Piranhas – Moskitos Essen 7:5 (0:2, 3:1, 4:2)
Tag der offenen Tür. Die Essener, die sich sicherlich über die unnötige Heimniederlage gegen die Rostocker am Freitag geärgert hatten, gingen zunächst mit 2:0 in Führung. Rostock kam zurück, drehte das Ergebnis, konnte aber nicht entscheidend davonziehen. Essen antwortete bei jedem Rückstand schnell und so ging es beim Spielstand 4:4 in die letzten zehn Minuten. In der 54. Minute kam es dann zum Showdown. Innerhalb von nur 52 Sekunden fielen drei Tore, davon zwei für die Gastgeber. Jetzt musste Essen kommen, rannte aber umsonst an und kassierte wenige Sekunden vor Schluss das entscheidende siebte Gegentor durch einen Empty-Netter. Bei den Piranhas überzeugte mal der erste Block mit 13 von 21 Scorerpunkten, bei Essen, dass optisch klar besser war aber bei weitem nicht so effizient wie die Gastgeber, überzeugten Mike Glemser, Lukas Mannes, Davide Vinci und Mees de Wit mit je zwei Scorerpunkten.
Tore: 0:1 (03:17) Enrico Saccomani (Luft), 0:2 (11:37) Aaron MacLeod (4-5), 1:2 (22:34) Jesse Dudas (von Ungern-Sternberg, Maylan), 2:2 (33:15) Jonas Gerstung (Balla, Koziol), 3:2 (34:00) Justin Maylan (Steinmann), 3:3 (34:49) Mike Glemser (Vinci, Mannes), 4:3 (42:03) August von Ungern-Sternberg (Maylan, Dudas), 4:4 (48:47) Mike Glemser (Mannes, de Wit), 5:4 (53:06) August von Ungern-Sternberg (Maylan, Dudas), 5:5 (53:36) Mark Zajic (Vinci, de Wit), 6:5 (53:58) Mark Ledlin (von Ungern-Sternberg, Maylan), 7:5 (59:53) Lukas Koziol (Balla, Gerstung ENG)
Krefelder EV U23 – Hammer Eisbären 2:4 (2:0, 0:0, 0:4)
Eine absolute Überraschung schafften die Hammer. Nach einer rekordverdächtigen Niederlagenserie beendeten sie diese ausgerechnet im zweiten Wochenendkellerderby. Besonders beeindruckend dabei die Nervenstärke der Eisbären, die vierzig Minuten in der Abwehr für ihre Verhältnisse konzentriert spielen, dann mit einem Doppelschlag die letzten zwanzig Minuten begannen, das Momentum ausnutzten und mit einem Empty-Netter eine Sekunde vor Schluss den Deckel endgültig dicht machten. Die Krefelder glaubten wohl, dass ihnen nach dem schnellen 2:0 der Sieg leicht fallen würde, wurden von dem späten Ausgleich überrascht und fanden danach nicht mehr in die Spur.
Tore: 1:0 (03:58) Valentin Pfeifer (Mahkovec, Ehrich 5-4), 2:0 (06:46) Marcel Mahkovec (Hauf, Rutkowski), 2:1 (40:32) Christopher Schutz (Roach, Gretz 5-4 ), 2:2 (42:57) Kyle Brothers (Roach, Dotter), 2:3 (52:41) Jesse Roach (Schutz, Dotter), 2:4 (59:59) Michael Maaßen (Trapp, Trivellato)