Hannover Scorpions enteilen der LigaEssen verliert in Hamm – Herford schockt Leipzig
(Foto: dpa)Dieses Ergebnis stellte sogar den Erfolg der Hammer Eisbären in den Schatten, die die Essener Moskitos mit 5:3 besiegten. Dafür blieb eine weitere Serie erhalten. Die Hannover Indians können gegen die Hannover Scorpions spielen, wie sie wollen – sie verlieren. Das 3:5 am Samstag war die 17. Niederlage in Folge. Damit enteilten die Scorpions dem Essener Konkurrenten auf fünf Punkte, wobei die Moskitos noch ein Spiel weniger absolviert haben.
Tilburg gewann den eigentlichen Spitzenkampf des Tages gegen Erfurt und hat nun auch fünf Punkte Vorsprung auf die Thüringer. Halle gewann in Duisburg und weil die Indians unterlagen, haben die Bulls nun auf die Niedersachsen drei Punkte Vorsprung. Direkt hinter dem ECH steht Hamm und auch Herne hat die Hoffnung auf Platz sechs nicht aufgegeben. Leipzig sah sich wohl schon auf Rang acht, muss aber nach der Heimpeitsche gegen Herford jetzt etwas kleinere Brötchen backen. Rostock kann die Niederlage gegen Herne sicherlich verschmerzen, muss jetzt aber wieder ans Punktesammeln denken und ganz hinten? Duisburg holte immerhin einen Punkt und Herford kann sich über eine Mannschaft freuen, die zumindest nach innen intakt ist.
Tilburg Trappers – Black Dragons Erfurt 4:3 (2:0, 1:3, 1:0)
Im Spitzenspiel des Nordens setzten sich die Trappers hauchdünn durch. Dabei sah es zunächst gut für die Niederländer aus, weil sie im ersten Drittel klar das Spiel bestimmten. Ob allerdings das offizielle Schussverhältnis von 13:1 stimmt, darf man anzweifeln. Erfurt kam jedoch zurück, glich nach der ersten Pause schnell aus und konnte auch das dritte Gegentor mit einem eigenen Treffer beantworten. Erst das vierte und entscheidende Gegentor von Hofland war für Erfurt zuviel. Bei Tilburg glänzten mit zwei Punkten van Soest, Vogelaar, de Bonth und Hofland, bei Erfurt Jakob und Pauker, die ebenfalls zwei Punkte einheimsten.
Tore: 1:0 (04:05) Jan Huisman (van Soest, Vogelaar), 2:0 (09:35) Marvin Timmer (de Bonth, Hofland), 2:1 (21:12) Tom Pauker (Reed, Eichstadt 5-4), 2:2 (24:59) Santeri Haarala (Jakob), 3:2 (35:40) Ties van Soest (Muller, Vogelaar), 3:3 (36:18) Tom Pauker (Jakob, Zimmermann), 4:3 (53:08) Diego Hofland (de Bonth, Sars)
Hannover Scorpions – Hannover Indians 5:3 (2:0, 2:2, 1:1)
Vor ausverkauftem Haus (2.750 Zuschauer) gewann der Favorit und holte damit den 17. Sieg in Folge gegen den Regionsrivalen. Dabei standen die Chancen für die Indians ziemlich gut, hatten die Scorpions doch gleich vier Mann zu ersetzen, lt. Cheftrainer Gaudet alle vier sehr wichtig. Und doch ging das Spiel in den gewohnten Ablauf. Die Indians versuchten sich Respekt zu erspielen und kassierten bereits nach fünf Minuten durch den Mann des Tages, Scorpions-Stürmer Kabitzky, das erste Gegentor. Der gleiche Akteur war es auch zehn Minuten später, der die Indians mit seinem zweiten Tor erneut aushebelte und ihnen den Schwung nahm und weil es so viel Spaß macht im Derby Tore gegen die Indians zu schießen, erhöhte Kabitzky bereits nach 52 Sekunden im zweiten Drittel auf 3:0. Damit schien die Partie gelaufen, zumal die Indians zwar physisch dagegenhielten, aber ihren Angriffen bei personeller Gleichheit der Druck fehlte. Doch dann hatten sie auch mal Glück. Wolter gelang im Powerplay der Anschluss und ab jetzt drängten die Indians ihren Gegner in dessen Zone zurück. Das nächste Tor für die Gäste schien nur eine Frage der Zeit, als in der 32. Minute Pohl Justin Kirsch schickte und der Indians-Torhüter Miserotti-Böttcher, der in der 21. Minute für Jaeger gekommen war, überwand. Aber die Gäste gaben nicht auf und als drei Minuten vor Drittelende Heinrich und Thomson nacheinander auf die Strafbank mussten, hatten die Indians über 100 Sekunden doppeltes Überzahlspiel, welches Varttinen dann auch mit seinem 12. Saisontor zum erneuten Anschluss nutzte. Damit war die Chance für ein erfolgreiches drittes Drittel gegeben, das aber doch nicht zustande kam, weil die Scorpions sich clever defensiv verhielten, nur noch vereinzelte Konter spielten und fünf Minuten vor Ende mit dieser Taktik Glück hatten, weil Kirsch wieder genau in den Winkel traf. Immerhin gaben sich die Pferdetürmler nicht geschlagen. Interimstrainer Greg Thomson: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles gegeben, aber ein hervorragender Torwart und ein etwas cleverer Gegner haben uns besiegt.“ In der letzten Minute verkürzte Salituro mit dem dritten Überzahltor (50 Prozent Erfolgsquote) auf ein 3:5. Der Sieg war letzten Endes verdient, fiel aber um ein Tor zu hoch aus.
Tore: 1:0 (04:26) Christoph Kabitzky (Trattner), 2:0 (15:36) Christoph Kabitzky (Wruck), 3:0 (20:52) Christoph Kabitzky (Wruck 5-4), 3:1 (22:54) Jonas Wolter (5-4, 4:1 (31:36) Justin Kirsch (Pohl, Rinke), 4:2 (37:31) Matias Varttinen (Hausinger, Pohanka 5-3), 5:2 (57:40) Justin Kirsch (Raabe), 5:3 (59:28) Dante Salituro (Hausinger 5-4)
Hammer Eisbären – Moskitos Essen 5:3 (2:0, 0:0, 3:3)
Hochdramatisch setzten sich die Eisbären durch, wobei der Siegestreffer von Evanish in der letzten Minute auch noch durch einen Shorthander erzielt wurde. Das passte zum Spiel, denn die Essener zeigten bis dahin den Hammern wie man Powerplay spielt, konnten von fünf Möglichkeiten zwei (40 Prozent Erfolgsquote) nutzen und waren drauf und dran das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Wichtig war auf Essens Seite mal wieder das lettische Trio Augstkalns, Zolmanis und Biezais, dass sechs Punkte holte und fast alleine für den Punktgewinn in Hamm verantwortlich gewesen wäre. Auf der anderen Seite kassierten die drei aber in der Plus-Minus-Statistik jeweils eine „minus vier“-Wertung, was nicht gerade auf gute defensive Leistungen hinweist. Hamm hatte seine besten Kräfte in Evanish und Schutz, die zusammen sieben Punkte kassierten.
Tore: 1:0 (14:51) Ben Evanish (Gollenbeck, Reichert), 2:0 (15:26) Chris Schutz, 2:1 (40:27) Andrej Dmitriew (Frick, Reimer), 2:2 (46:47) Elvijs Biezais (Zolmanis, Reimer 5-4), 2:3 (51:48) Edmunds Augstkalns (Zolmanis 5-4), 3:3 (56:22) Christopher Schutz (Evanish, Gollenbeck), 4:3 (59:27) Ben Evanish (4-5), 5:3 (59:59) Chris Schutz (4-5)
Icefighters Leipzig – Herforder EV 3:4 (2:1, 0:3, 1:0)
Endlich ist sie gerissen. Nach sage und schreibe 22 Niederlagen in Folge holten die Herforder, zum ersten Mal seit dem 6. Oktober in Erfurt (!), wieder drei Punkte, verstärkten damit ihr Selbstbewusstsein und bewiesen den zuletzt gezeigten, leider nicht belohnten, Trend. Wichtig für die Gäste war u.a. neben der starken mannschaftlichen Leistung nicht nur die Heldentaten von Torhüter Justin Schrörs (90,6 Prozent Fangquote), sondern auch die Schwäche der Leipziger in Überzahl (16 Prozent) und der Torüberfall im Mitteldrittel, als den Westfalen innerhalb von 89 Sekunden gleich drei Tore gelangen. Besonders stark bei Herford Hildebrand, Woltmann und Müller mit je zwei Scorerpunkten.
Tore: 0:1 (03:11) Logan deNoble (Hildebrand, Müller 4-5), 1:1 (08:44) Louis Postel (Bondarenko, Eichelkraut), 2:1 (19:50) Ian Farrell (Snetsinger, Gibbons 5-3), 2:2 (32:20) Philip Woltmann (Krumpe, Seidel), 2:3 (32:43) Niklas Hildebrand (Müller, Berezovskij), 2:4 (33:49) Philip Woltmann (Maslovskis), 3:4 (58:38) Tim Heyter (Volkmann)
Füchse Duisburg – Saale Bulls Halle 4:5 (2:3, 0:1, 2:0, 0:1) n.P.
Ein äußerst spannendes Spiel sahen die nur etwas mehr als 900 Zuschauer in der Duisburger Pre Zero Rheinlandhalle. Die favorisierten Hallenser gingen früh in Führung, erhöhten auf 3:1 und später auf 4:2, um dann gegen leidenschaftlich angreifende Duisburger noch den Ausgleich hinnehmen zu müssen. In der Verlängerung blieb alles beim Alten und so musste das Penaltyschießen entscheiden, wo Thore Weyrauch den entscheidenden Treffer gegen Duisburgs Torhüter Fabian Hegmann setzte.
Tore: 0:1 (00:31) Brett Perlini (Merl), 0:2 (02:51) Brett Perlini (Fern, Vihavainen), 1:2 (07:34) Dominik Piskor, 1:3 (09:00) Sergei Stas (Weyrauch), 2:3 (19:29) Rasmus Lundh Hahnebeck (Brice, Kitt), 2:4 (33:31) Leon Fern (Saakyan, Suchomer), 3:4 (48:39) Cornelius Krämer (Neumann 5-4), 4:4 (58:34) Dominik Piskor (Fischer, Neumann), 4:5 (65:00) Thore Weyrauch (PEN)
Rostock Piranhas – Herner EV Miners 1:3 (0:1, 1:1, 0:0)
Zwar konnten sich die 1.503 Fans über ein unterhaltsames Spiel mit insgesamt 82 Torschüssen freuen (51:31 für Rostock), aber ein extrem defensiv eingestelltes Team wie Herne ist an gewissen Tagen kaum schlagbar. Wichtig war für die Miners auch der Superstart, als Neuzugang Hayes bereits nach vierzig Sekunden sein zweites Saisontor erzielte und die Gäste in Führung brachte. Danach liefen die Piranhas dem Rückstand permanent hinterher und das Unterfangen wurde auch mit dem zweiten Gegentor von Döring nicht leichter. Zwar gelang Mieszkowski noch vor der zweiten Pause das Ehrentor, aber mehr ließen die Herner nicht zu, so dass deren Erfolg am Ende verdient war.
Tore: 0:1 (00:40) Chris Hayes (Liesegang, Ackers), 0:2 (34:36) Stephane Döring (Hüfner, Ackers), 1:2 (38:43) Mike Mieszkowski (Schaludek, Bejmo 5-4), 1:3 (48:53) Jan Dalecky (Braun, Korus)