Hannover Scorpions drehen Drei-Tore-RückstandDrei Oberligisten stehen vor dem Sweep

Die Hannover Indians im Angriff – doch das Spiel gegen die Blue Devils Weiden ging deutlich verloren.  (Foto: Manfred Schneider)Die Hannover Indians im Angriff – doch das Spiel gegen die Blue Devils Weiden ging deutlich verloren. (Foto: Manfred Schneider)
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Auch Südmeister Weiden beeindruckte am Pferdeturm. Da die Indians rot gewandet waren, hatte man in der ersten Viertelstunde den Eindruck, die Blue Devils würden nicht in Weiden sondern in Klostersee (auch rot) spielen. Nach 329 Sekunden erzielte Gläser schon das GWG (Game Winning Goal). Zwar konnten danach die Indians, mit gütiger Hilfe der Weidener, das Spiel offen gestalten, aber die Frage nach dem Sieger war bereits beantwortet. Ein weiterer Südsieger war der Deggendorfer SC. Die Niederbayern konterten die Bulls im eigenen Stadion aus und gewannen verdient, glichen als einzige Verlierer vom Dienstag ihre Serie aus. Ganz spannend machten es die Starbulls gegen Tilburg. Diese Serie scheint die ausgeglichenste zu sein, trotzdem führen die Rosenheimer mit 2:0 und können am Sonntag den Sack zu machen.

Tilburg Trappers – Starbulls Rosenheim 2:3 (0:0, 1:2, 1:1)

Serienstand: 0:2

Ein knapper, aber durchaus verdienter Erfolg der Starbulls, die sich um eine Spur reifer anstellten als die Hausherren. Spieler des Tages war der Rosenheimer Norman Hauner, der an allen drei Toren beteiligt war. Dazu kam in Überzahl eine Erfolgsquote von 50 Prozent, gegenüber einer Trappers-Nullnummer. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel starteten die Rosenheimer furios ins zweite Drittel, gingen schnell mit 2:0 in Führung und ließen sich diesen Vorsprung nicht mehr abjagen. Der zweite Treffer der Trappers durch den Finnen Virtanen 49 Sekunden vor Spielende kam jedenfalls deutlich zu spät.

Tore: 0:1 (20:34) Maximilian Vollmayer (Hauner, Tölzer), 0:2 (23:58) Klemen Pretnar (Hauner, Obu), 1:2 (27:06) Danny Stempher (de Hondt, van Gorp), 1:3 (43:35) Norman Hauner (Pretnar 5-4), 2:3 (59:11) Mikko Virtanen (Bulmer, Hermens)

Deggendorfer SC – Saale Bulls Halle 4:1 (2:0, 1:0, 1:1)

Serienstand: 1:1

Ein hochverdienter Erfolg des Süddritten, der über die gesamte Spielzeit den Ton angab, höchst effizient agierte und nach dem 4:0 versuchte, soviel Kraft wie möglich zu sparen. Besonders beeindruckend die Erfolgsquote in Überzahl in Höhe von 50 Prozent, während die Bulls von neun Möglichkeiten acht versemmelten und erst zehn Minuten vor dem Ende zum Ehrentor kamen, als die Partie längst entschieden war. Außerdem verloren die Hallenser in der neunten Spielminute bereits ihren Topscorer Patrick Schmid, der sich eine Fünfer plus Spieldauer einhandelte und somit am Sonntag in Spiel drei in Halle gesperrt ist.

Tore: 1:0 (05:42) Lukas Miculka (Pfänder, Pielmeier 5-4), 2:0 (11:35) Thomas Pielmeier (Eisberger, Schopper 5-4), 3:0 (22:56) Rene Röthke (Miculka, Grossrubatscher), 4:0 (44:08) Leon Zitzer (Greilinger, Stloukal), 4:1 (50:33) Thore Weyrauch (Varttinen, Pfennings)

EC Hannover Indians – Blue Devils Weiden 3:8 (0:5, 2:2, 1:1)

Serienstand: 0:2

Die gute Nachricht für die ECH-Fans gleich zu Anfang: Ihre Indians kämpften auch nach dem Sechs-Tore-Rückstand noch so, als wenn sie glauben würden, dass sie den Rückstand noch aufholen könnten. Beeindruckend, wenn nur noch zehn Minuten Zeit zu spielen sind. Aber auch bei ernsthafter Betrachtungsweise: Der Südmeister zeigte dem Nordvierten deutlich seine Grenzen auf, hatte aber auch das Glück, dass ausgerechnet die Indians-Versicherung, Torhüter David Böttcher-Miserotti seinen schlechtesten Saisontag hatte. Er wirkte etwas unsicher, wurde auch von seiner Verteidigung im Stich gelassen, und die Weidener, Spieler plus 200 Fans, konnten ihr Glück kaum fassen. Nach dem 0:4 hatte dann ECH-Trainer Björn Naujokat ein Einsehen mit den „Leiden des jungen David“ und wechselte ihn gegen Sebastian Graf aus. Der frühere Kaufbeurer, der scheinbar bei seinen Aushilfseinsätzen in der DEL bei Bremerhaven dazugelernt hat, sicherte gleich mit ein paar guten Saves seine Verteidigung und auch nach dem 0:5 sahen die Indians noch Land. Dieses Land schien sichtbar, nachdem todesmutige Indians sich zu Anfang des zweiten Drittels nach vorne wagten, die Weidener endlich unter Druck setzten und mit zwei Toren in Überzahl dem Spiel die gerechte Würze zurückgaben. Aber dann passierte das was zu befürchten war. Die Indians mussten dem Tempo Tribut zollen, die Weidener übernahmen wieder die Spielkontrolle und hatten dann das Glück des Tüchtigen, weil erst Thielsch mit einem schönen Schuss traf und dann Hechtl mit viel Glück die Scheibe über die Linie bugsierte. In den letzten zwanzig Minuten versuchten die Indians alles, konnten aber die routinierte Abwehr der Oberpfälzer nur phasenweise unter Druck setzen, während man bei den Blue Devils bei jeder Aktion die technische und läuferische Stärke sah. Nach dem achten Gästetor von Samanski, der einen Schuss von Kechter abfälschte, gelang den Indians durch Pistilli in der Schlussminute wenigstens das Ehrentor. Beste Spieler beim enttäuschten Gastgeber waren Matthew Pistilli und Torhüter Sebastian Graf, bei Weiden brillierten Chad Bassen, Nardo Nagtzaam, Robert Hechtl und auch Torhüter Jaroslav Hübl.

Tore: 0:1 (00:54) Chad Bassen (Eberhardt, Nagtzaam), 0:2 (01:18) Edgars Homjakovs (Thielsch, Samanski), 0:3 (04:44) Robert Hechtl (Siller, Eberhardt), 0:4 (05:29) Luca Gläser (Heinisch, Rubes), 0:5 (10:56) Nardo Nagtzaam (Rubes, Davis), 1:5 (23:13) Jayden Schubert (Tiainen, Pistilli 5-3), 2:5 (23:45) Sebastian Christmann (D. Palka 5-4), 2:6 (33:13) Dennis Thielsch (Homjakovs, Schusser), 2:7 (38:12) Robert Hechtl (Bassen, Müller), 2:8 (51:13) Chad Bassen (Kechter, Schug), 3:8 (59:32) Matthew Pistilli (Messing, Bräuner)

SC Riessersee – Hannover Scorpions 3:4 (3:0, 0:2, 0:1, 0:1) n.V.

Serienstand: 0:2

Wenigstens der Nordmeister hält die Fahne des Nordens hoch. Dabei sah es nach einer Viertelstunde nicht danach aus. Die Garmischer starteten wie die berühmte Feuerwehr und trafen durch Oswald, Chyzowski und Mayr, letzter im Powerplay, zur 3:0 Führung. Die Scorpions, die ihren Stürmer Patrick Klöpper, wie auch Riessersee Sam Verelst, in der 15. Minute nach jeweils einem Fight mit einer Fünfer plus Spieldauer verloren, brauchten im zweiten Spielabschnitt um wieder zu sich zurückzufinden. Zwar traf Supis schnell, aber danach war für die Gäste spätestens Schluss bei Torhüter Daniel Allavena. Erst ein Powerplay brachte die Gäste durch Topscorer Alderson 12 Sekunden vor Drittelende heran. Das letzte Drittel entwickelte sich zur Nervenschlacht. Die Scorpions drückten, kamen aber nicht zum Ausgleich. Somit musste Scorpions-Coach Gaudet die letzte Option ziehen und Torhüter Brett Jaeger aus dem Tor nehmen und die Aktion klappte. Nur acht Sekunden später glich Kabitzky zum Schrecken der SCR-Fans aus und die Gäste nutzten das Durcheinander, um gleich den ersten Angriff in der Overtime, erst der zweiten in den diesjährigen Oberliga-Play-Offs, zum Erfolg durchzubringen.

Tore: 1:0 (03:00) Veit Oswald (Höller, Kircher), 2:0 (10:49) Christopher Chyzowski (Cimmerman, Wolf), 3:0 (15:54) Simon Mayr (Dibelka, Oswald 5-4), 3:1 (23:07) Thomas Supis (Airich, Raabe), 3:2 (39:48) Brandon Alderson (Bettauer, McPherson 5-4), 3:3 (57:58) Christoph Kabitzky (Aquin, Alderson 6-5), 3:4 (60:24) Andre Reiß (Bettauer, McPherson)


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Black Dragons Erfurt Erfurt
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