Hannover Scorpions beenden kleine Siegesserie der IndiansTilburg erreicht 100-Punkte-Marke – Rostock beendet Niederlagenserie

Das Hannover-Derby ging erneut an die Scorpions. (Foto: Manfred Schneider)Das Hannover-Derby ging erneut an die Scorpions. (Foto: Manfred Schneider)
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Ein kleiner Rückschlag für die Stadthannoveraner, die aber an anderer Stelle Glück hatten. Erfurt bezwang nämlich den direkten Indians-Konkurrenten Halle und ließ damit die Indians im Kampf um Platz zwei, wobei die beiden Topteams am Sonntag in Halle aufeinandertreffen werden. Den Rückstand auf die Indians etwas reduzieren konnten die Hamburger, stehen aktuell fest auf Rang fünf. Leipzig und Herne verloren ihre Begegnungen, wobei vor allem das Herner 3:8 gegen den kleinen HEV aus Herford fast schon peinlich war. Mit den Erfolgen von Erfurt und Herford wurde der Kampf um Platz acht, der zur Zeit von Hamm vor Duisburg eingenommen wird, befeuert. Hier ist noch alles offen. Jeweils einen Punkt vorne sind die Essener im Kampf um Platz zwölf vor Limburg und Krefeld vor Rostock, die trotz des Sieges gegen Limburg immer noch die rote Laterne in Besitz haben.

Hannover Indians – Hannover Scorpions 2:6 (0:3, 1:1, 1:2)  

Die Zutaten für ein Eishockeyfest waren, wie im Dezember beim Open Air, als beide Teams vor 35.000 Zuschauern in der Heinz-von-Heiden-Arena in Hannover aufeinandertrafen, gegeben. Alleine, es sollte nicht sein, denn die technisch und läuferisch zum Teil drastisch überlegenen Scorpions holten sich ihren 14. Lokalderbysieg in Folge und befanden sich über die gesamte Spielzeit nicht in Gefahr. Ausschlaggebend war jedoch ein Fehlstart der Indians, die zwar mit Elan zu Werke gingen, aber schon beim 0:1 den Fehler machten, dem Torschützen nicht zu nahe auf der Pelle zu stehen. Kabitzky zog nach 72 Sekunden diagonal mit einem Handgelenkschuss ab, und Torhüterposition Böttcher-Miserotti hatte zwar die Fanghand noch oben, konnte die Scheibe aber nicht festhalten. Ein Start nach Maß für die Scorpions, die noch richtig nachlegten. Nach einem Abspielfehler im Missionsfeld bekam Patrick Klöpper den Puck, rannte den Indians-Verteidiger davon und traf zum 2:0 für die Gäste.  Ein Schock für die Hausherren, die auch noch das 0:3 innerhalb der ersten zehn Spielminuten hinnehmen mussten, als Lukas Koziol durch die Indians-Verteidigung ungestraft fahren konnte, Böttcher-Miserotti prüfte. Dieser wehrte zur Seite ab, und da hatte Louis Trattner keine Probleme. Erst nach diesem dritten Tor schienen die Indians entschlossen, sich den Scorpions zu stellen, aber auch in dieser Phase hätten die Scorpions noch auf 5:0 erhöhen können. Das zweite Drittel hatte kaum begonnen, da stand es nur noch 1:3 aus Indians-Sicht. Igor Bacek stand, wie zuvor Trattner, richtig nach einem Pistilli-Schuss und verkürzte. Sollte die Entscheidung vertagt sein? Tatsächlich hatten die Indians jetzt ihre beste Zeit, weil sie aggressiver spielten, den Scorpions ein bisschen die Lust an der Offensive nahmen. Und so ein Verwaltungsmodus ist auch möglich, wenn die Verteidigung, die erstmals mit Brock Maschmeyer spielte, einen Torhüter wie Brett Jaeger im Tor hat. Jaeger zeigte sich nervenstärker als sein Gegenüber, spielte praktisch fehlerlos und gewann das Torhüterduell mit 93:79 in der Fangquotenstatistik. Das zeigte sich auch beim 4:1, als Robin Thomson vor Böttcher-Miserotti auftauchte, die Scheibe nicht richtig traf und diese durch die Schoner des Indians-Keeper ins Tor kullerte. Und jetzt schlug das Pech auch noch richtig zu. Beim fünften Gästetor fälschte Tobias Möller den Pass von Robin Just absolut unglücklich ab und beim sechsten Tor von Patrick Klöpper zeigte sich die ganze Routine des ehemaligen Felgenprofils. Als Fazit kann man festhalten, dass die Indians nur dann eine Chance gegen die Scorpions haben, wenn der Kopf frei ist und die Mannschaft deutlich physischer agiert. Die Scorpions hatten 40 Minuten freie Hand, was sie auch weidlich ausnutzten. Am Ende ein hochverdienter Erfolg der des Tabellenführers, der mit so einer Leistung einer der Favoriten für den DEL2-Aufstieg ist.

Erwähnenswert wäre noch, dass Gästetrainer Kevin Gaudet im Mitteldrittel auf der Gästebank wohl einen Schwächeanfall erlitt. Gaudet wurde ins Krankenhaus zu einer weiteren Untersuchung gebracht. Inzwischen gab es aber eine Entwarnung.

Tore: 0:1 (01:12) Christoph Kabitzky (Rinke), 0:2 (04:58) Patrick Klöpper (Reiß), 0:3 (08:40) Louis Trattner (L. Koziol), 1:3 (20:34) Igor Bacek (Pistilli, Pohanka), 1:4 (28:51) Robin Thomson (Just, Maschmeyer), 2:4 (44:19) Sebastian Christmann (Tiainen, Bräuner), 2:5 (47:12) Robin Just (Aquin, Rinke 5-4), 2:6 (51:02) Patrick Klöpper (L. Koziol, Trattner)

Tilburg Trappers – Icefighters Leipzig 3:2 (1:0, 1:0, 1:2)  

Ein glücklicher Erfolg der Trappers, die durch Max Hermens Mitte des ersten Drittels in Führung gingen. Der gleiche Akteur erhöhte im Mitteldrittel auf 2:0, ehe Leipzig sich ins Spiel zurückmeldete. 2688 Zuschauer mussten miterlebben, wie Leipzig, zunächst stark auf die eigenen Defensive achtete und die Offensive zu suchte, was den Icefightern wenigstens den Ausgleich durch Jonas Wolter und Nickolas Sauer präsentierte. Kurz vor Spielende gelang dann den Trappers durch einen Glücksschuss von Danny Stempher das Siegestor.

Tore: 1:0 (12:42) Max Hermens (Oorschot, Virtanen), 2:0 (35:17) Max Hermens (van der Schuit, Timmer), 2:1 (45:36) Jonas Wolter (Riekkinen, Burns), 2:2 (54:51) Nicolas Sauer (Virch, Kanya), 3:2 (56:24) Danny Stempher (Richards, de Hondt)

Crocodiles Hamburg – Hammer Eisbären 6:5 (1:2, 3:2, 2:1)  

In einer hochdramatischen Partie blieben die favorisierten Hamburger Crocodiles am Ende Sieger über kampfkräftige Eisbären, die ihrem Gegner das Spiel wahrlich schwer machten. Am stärksten fiel dabei das Trio Brothers/Schutz/Lavallee auf, das zusammen 12 der 15 Hammer Scorerpunkte für sich beantspruchte. Bei Hamburg war dagegen das Spiel, aber auch die Punkteeinsammlung nicht so eindeutig festgelegt. Schaludek, Fleischmann, Domogalla und Reed holten je acht Punkte

Tore: 0:1 (00:31) Kevin Lavallee (Brothers, Schutz), 1:1 (09:15) Ilja Fleischmann (Rennert, Lascheit), 1:2 (18:58) Gianluca Balla (Reichert, Spacek), 2:2 (24:43) Maximilian Spöttel (Domogalla, Schaludek), 3:2 (28:53) Thomas Zuravlev (Bruns, Hertel), 3:3 (31:14) Christopher Schutz (Lavallee, Brothers), 3:4 (34:16) Christopher Schutz (Lavallee, Brothers), 4:4 (34:26) Harrison Reed, 4:5 (42:43) Kevin Lavallee (Schutz, Brothers), 5:5 (44:50) Ilija Fleischmann (Domogalla, Schaludek 5-4), 6:5 (52:21) Harrison Reed (Zuravlev, Rajala 5-4)

Moskitos Essen – Krefelder EV U23 6:5 (0:1, 3:3, 3:1)  

Ein verdienter Sieg der Essener, die jedoch mit einer Spezialität der Krefelder ihre Probleme hatten: Dem Powerplay. Den KEV gelang es, drei von vier Möglichkeiten zu nutzen, was einer Erfolgsquote von 75 Prozent entspricht. Damit brachten sich die Krefelder zweimal mit zwei Toren in Führung, kassierten aber jedes Mal wieder den Ausgleich, um schließlich nach dem letzten Essener Treffer zwei Minuten vor Schluss keine Antwort mehr zu haben. Besonders verrückt verlief dabei die 27. Spielminute. Erst gelang dem KEV das 2:0 durch Luknovsky, dann glich Essen innerhalb von 12 Sekunden aus, nur um sechs Minuten später wieder mit zwei Toren zurückzuliegen. So blieb die Partie spannend bis zum Ende, ehe Saccomani 106 Sekunden vor dem Ende Essen die wichtigen drei PUnkte sicherte.

Tore: 0:1 (09:20) Aaron McLeod (Ehrich, Schitz 5-4), 0:2 (26:15) Jay Luknovsky (Fadiejev, Onckels), 1:2 (26:25) Mark Zajic (Slanina, Saccomani), 2:2 (26:37) Mitch Bruijsten (Daniels, K. Bruijsten), 2:3 (28:59) Aaron McLeod (Ehrich, Schymainski 5-4), 2:4 (32:18) Adrian Grygiel (Bauermeister, Benes 5-4), 3:4 (34:14) Kevin Bruijsten (Behrens, Dmitriew), 4:4 (43:05) Alexey Dmitriew (M. Bruijsten, Behrens), 5:4 (52:20) Robin Slanina (Luft, Frick), 5:5 (54:06) Mathias Onckels (Aufaddiere, Luknovsky), 6:5 (58:14) Enrico Saccomani (Slanina, Martens)

Rostock Piranhas – EG Diez-Limburg Rockets 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)  

Endlich hat die Pleiteserie der Piranhas ein Ende. Nach 14 Niederlagen in Folge konnten jetzt die Diez-Limburger endlich besiegt werden. Herausragend war dabei, dass die Spielverfolger, im Gegensatz zu den Piranhas keine Powerplaysituationen ins Tor brachten, keinerlei Erfolg brachten. Diez, dass in der Defensive äußerst diszipliniert agierte, zeigte sich trotz des permanenten Rückstandes immer auf der Höhe. Erst das 4:1 von Voronow in der 60. Spielminute entschied die Partie zugunsten der Limburger.

Tore: 1:0 (09:20) Mark Ledlin (Hahn, Siradze), 2:0 (12:39) Keegan Dansereau (Henderson, Ledlin 5-4), 2:1 (30:21) Lauris Bajaruns (Kolupaylo, Kalns), 3:1 (35:58) Matthew Barry (Dansereau, Richter 5-4), 4:1 (59:06) Thomas Voronow (Pauker, Henderson ENG)

Herner EV Miners – Herforder EV Ice Dragons 3:8 (0:3, 1:3, 2:2)  

Ohne jede Chance waren die Herner auf eigenem Eis. Der Grund war die taktische Einstellung und die spielerische Freude der Herforder, die man auch in der Torjägerstatistik lange vergeblich gesucht. Hier stehen an erster Linie Marius Garten, Ulib Berezovskij, Max PIetschmann, Logen Denoble und Dominik Patocka, die jeweils drei Pounkte kassierten und so praktisch alleine für den Herforder Erfolg in Herne verantwortlich zeichneten. Herne selbst enttäuschte maßlos und kann sich noch als Ziel vornehmen, Platz sieben zu verteidigen.

Tore: 0:1 (01:54) Max Pietschmann (Krocker, Berezovskij), 0:2 (03:42) Logan Denoble (Berezovskij, Garten), 0:3 (05:02) Max Pietschmann (Seidel, Stocker), 0:4 (24:36) Dominik Patocka (Garten, Gerartz), 0:5 (30:52) Andre Gerartz (Denoble, Gerstung), 1:5 (34:13) Elvijs Biezais (Elten, Fominych 4-5), 1:6 (37:28) Ulib Berezovskij (Garten, Pietschmann), 2:6 (40:29) Braylon Shmyr (Biezais 5-4), 3:6 (43:22) IJssel Biezais (Liesegang, Hüfner 5-4), 3:7 (48:36) Stefan Dreyer (Garten, Patocka), 3:8 (50:05) Logan Denoble (Patocka, Hutt)

Black Dragons Erfurt – Saale Bulls Halle 4:3 (0:0, 4:2, 0:1)  

Die Überraschung des Spieltages gelang den Erfurtern deswegen, weil Halle für fünf Minuten seine Konzentration in der Kabine vergessen hatte. Die besagte Zeit verlief zwischen der 21. und 25. Spielminute. In dieser Zeit gelang es den Erfurtern mit 4:0 in Führung zu gehen. Die geschockten Hallenser zogen daraufhin die Reißleine, spielten trotz des klaren Rückstandes cool weiter und ihnen gelang daraufhin innerhalb von nur einer Minute das 1:4 und 2:4. Das dritte Tor lag zwar in der Luft, fiel durch Matias Varttinen erst in der 59. Spielminute. Zu spät, um die begeisterten Erfurter noch in Bedrängnis bringen zu können.

Tore: 1:0 (21:12) Maurice Keil (Mannes, Schüpping), 2:0 (21:30) Arnoldas Bosas (Keil, Schüpping), 3:0 (22:59) Alexandre Ranger (Wunderlich, Joly), 4:0 (25:49) Lukas Mannes (Bezouska, Joly), 4:1 (26:43) Thore Weyrauch (Stas, Gauch), 4:2 (27:43) Thomas Merl (Schmid, Becker), 4:3 (58:23) Matias Varttinen (Schmid, Schütt 5-4)


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Sonntag 19.01.2025
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