Hannover Indians setzten sich im Kampf um Platz vier durchHamm überrascht Leipzig – Hannover Scorpions leisten sich Heimpleite

Dieses Quartett wird jetzt die unteren Südvereine am kommenden Wochenende zum ersten Aufeinandertreffen empfangen. Dabei spielen die Saale Bulls Halle gegen den EC Peiting, die Hannover Scorpions empfangen den SC Riessersee, die Tilburg Trappers können sich an den Höchstadt Alligators versuchen und die Hannover Indians werden sich mit dem Deggendorfer SC messen. Auf Rang fünf landeten die Icefighters Leipzig, die sich am Ende noch einmal auswärts beim 3:4 bei den Hammer Eisbären blamierten und jetzt bei das nächste Eisbären-Gehege besuchen dürfen, das in Regensburg. Durchaus in Form die Crocodiles Hamburg. Diese Form werden sich gegen die Starbulls Rosenheim sicher auch brauchen. Ebenfalls ein starkes Zeichen setzten der Herner EV, der sich jedoch erst gegen die Rostock Piranhas in der Pre-Play-off-Phase durchsetzen muss. Das gleiche gilt für die Black Dragons Erfurt, die es mit den Moskitos Essen zu tun bekommen. Hin- und Rückspiele finden am 15./16. März statt und am Freitag beginnt dann das Achtelfinale der deutschen Oberligameisterschaft.
Saale Bulls Halle – EC Hannover Indians 1:6 (0:3, 1:2, 0:1)
Das war eine eindeutige Stärkedemonstration. Aber nicht vom frischgebackenen Nordmeister, den Saale Bulls Halle, sondern vom fernen Verfolger, den Hannover Indians. Die Niedersachsen, die schon am Freitag einen stark geschwächten, aber in den ersten dreißig Minuten immer noch stark auftretenden Gegner, klar besiegt hatten, machten in Halle sofort weiter. Der Sekundenzeiger hatte noch keine erste Runde vollständig gedreht, da führten die Gäste schon mit 1:0. Ein Schock für die Gastgeber, die sich erst revanchieren wollten um danach nahtlos in die Meisterschaftsfeier überzuwechseln. Dazu hatten die Bulls auch eine volle Kapelle auf der Bank sitzen. Kein Vergleich zum Freitag, aber von den 19 Feldspielern kamen lediglich 15 zum Einsatz. Und diese 15 hatten Probleme, den so wichtigen Spielfluss wiederzufinden. Ganz im Gegensatz zu den Indians, die noch vor der zehnten Spielminute auf 2:0 erhöhten und das Spiel immer besser in den Begriff bekamen. Mit dem 3:0 durch Kapitän Branislav Pohanka war schon fast die Messe für die Bulls gelesen, das merkte man an deren Körpersprache. Der Start in das zweite Drittel glich dem Spielstart. Wieder brauchten die Indians keine Minute für das 4:0 und langsam machte sich Frustration bei den Bulls bemerkbar. Immerhin begann jetzt deren stärkste Phase. Bis zur 35. Minute gab es für die Indians-Defensive ein paar brenzlige Situationen zu überstehen, aber sie konnten sich, wie schon am Freitag, auf ihren Torhüter David Böttcher-Miserotti verlassen. Dieser zeigte sich nervenstark, athletisch und immer auf der Höhe. Mit dem 5:0 war dann auch die Frage nach dem Sieger endgültig geklärt. Zwar gelang den Bulls durch Philipp Halbauer mit einem prächtigen Blueliner das 1:5 in Überzahl, und als sich Nick Aichinger in der 40. Minute eine kleine Strafe abholte, starteten die Bulls in den dritten Abschnitt mit einem Powerplay, aber auch aus diesem psychologischen Vorteil konnten die Bulls keinen Nutzen ziehen. Im Gegenteil. Kaum war das Überzahlspiel zu Ende, bekamen die Indians eines zugesprochen und es stand prompt 6:1. Der Rest der Begegnung war Schaulaufen und Vorbereitung für die anschließende Meisterschaftsfeier.
Tore: 0:1 (00:50) Joe Kiss (Palka, Gibbons), 0:2 (08:33) Robin Palka (Kiss, Gibbons), 0:3 (14:43) Branislav Pohanka (Strakhov, Bowles 4-4), 0:4 (20:55) Parker Bowles (Bacek), 0:5 (34:18) Branislav Pohanka (Möller, Bowles), 1:5 (39:01) Philipp Halbauer (Sturm, Vihavainen 5-4), 1:6 (43:09) Kyle Gibbons (Kiss, Bowles 5-4)
Hannover Scorpions – Moskitos Essen 3:5 (2:1, 1:1, 0:3)
Hat sich die Magie eines Trainerwechsels bereits vor Beginn der Play-Off-Runde in Wohlgefallen aufgelöst? Eine berechtigte Frage, denn die Heimstärke der Hannover Scorpions zeigt im Augenblick beängstigende Risse. Vor dem Trainerwechsel gab es in sechs Heimspielen nur drei Siege und nach dem Wechsel in zwei Spielen nur ein Sieg. Im Dezember gelang über Essen noch ein 8:3, jetzt reichte eine 3:1 Führung nicht. Es war im Übrigen auch die erste Heimpleite gegen die Moskitos seit dem Februar 2018 (3:4). Die Scorpions zeigten dabei in der Offensive ein durchaus druckvolles Spiel, nur konnten sie diese Überlegenheit nicht umsetzen. Als dann Robby Hein der 32. Minute gar den Anschlusstreffer setzte, wurden die Gastgeber nervös. Es gelang nicht mehr viel und letztendlich fiel die Entscheidung für die Essener zwischen der 45. und 48. Spielminute. Die Moskitos erhielten sogar ein doppeltes Überzahlspiel und nutzten dies für zwei Tore. Zwar stürmten danach die Scorpions mit allen Mann, konnten aber Essens besten Spieler, Torhüter Fabian Hegmann, nicht überwinden und in der Schlussminute tütete schließlich Aaron MacLeod endgültig die drei Punkte für sein Team ein. Während bei den Scorpions kein Spieler besonders auffiel, waren dies bei Essen Robby Hein und Aaron MacLeod.
Tore: 1:0 (06:27) Julian Airich (Just, Klöpper), 1:1 (11:12) Mitch Bruijsten (Vinci, Mannes), 2:1 (13:33) Mike Hammond (Ross, Valery Trabucco), 3:1 (24:17) Robin Thomson (Just, Ziolkowski), 3:2 (31:34) Robby Hein (Huebscher, Ziolkowski), 3:3 (45:02) Fabio Frick, Hein, Vinci 5-4), 3:4 (47:23) Robby Hein (Bruijsten, MacLeod 5-3), 3:5 (59:44) Aaron MacLeod (Frick ENG)
Herner EV Miners – Black Dragons Erfurt 7:1 (2:1, 1:0, 4:0)
Für Herne gilt die gleiche Frage wie bei den Scorpions, nur dass es beim HEV keinen Trainerwechsel gab. Zwar beruhigte das 7:1 gegen Erfurt die Fangemeinde, aber bei den letzten zehn Heimspielen gab es vier Niederlagen. So etwas kann man sich in den Play-Offs nicht leisten, aber immerhin zeigte das Trio Tomi Wilenius mit vier Punkten sowie Marcus Marsall und Sebastian Moberg mit drei Zählern Play-off-Form. Bei Erfurt reichte die Konzentration nur vierzig Minuten. Dann folgten zehn Minuten mit vier Gegentoren und ein Torwartwechsel. Für Konstantin Kessler kam Tommi Steffen und dieser musste nur noch zweimal eingreifen, kassierte aber noch das 1:7. Auch Herne wechselte in den letzten Minuten den Keeper. Für Björn Linda kam Finn Becker.
Tore: 1:0 (12:06) Sebastian Moberg (Wilenius, Swinnen), 2:0 (16:27) Benjamin Hüfner (Peleikis, Ackers 5-4), 2:1 (19:44) Thomas Schmid (Wunderlich, Gerartz), 3:1 (37:30) Tomi Wilenius (Swinnen, Hüfner), 4:1 (43:02) Marcus Marsall (Moberg, Wilenius), 5:1 (46:20) Alexander Komov (Peleikis, Linda 4-5), 6:1 (49:00) Marcus Marsall (Wilenius, Moberg 5-4), 7:1 (50:33) Marcus Marsall (Komov, Tegkaev)
Hammer Eisbären – Icefighters Leipzig 4:3 (0:0, 2:3, 2:0)
Zum Abschluss der Saison zeigten die Eisbären noch einmal eine überraschend starke Leistung und schickten den klaren Favoriten aus Leipzig auf die Heimreise. Vor fast 900 Fans zeigten die Kontingentspieler der Eisbären mal wieder wie wichtig sie in dieser Saison waren. Ob allerdings ein Christopher Schutz, der wieder einmal an allen Toren beteiligt war, drei selbst schoss und am Ende mit 78 Scorerpunkten auf Platz sieben gelandet, im Herbst wieder in Hamm auf das Eis gehen wird, steht noch in den Sternen. Das gleiche gilt für Kyle Brothers. Der an Heiligabend 1993 geborene Kanadier brillierte bei zwei Teams, die nicht in die Play-Offs kamen und zeigte damit, dass er eigentlich zu Höherem berufen ist. Mit 102 Punkten dominierte er die Scorerwertung und verwies den großen Favoriten Mike Hammond von den Hannover Scorpions mit 90 Punkten klar auf Rang zwei. Dritter im Bunde und nicht weniger wichtig Keeper Daniel Filimonow. Der Deggendorfer war auch heute wieder der Fels in der Brandung, auch wenn er nur 31 Schüsse zu halten hatte. Wichtiger bei ihm eine andere Statistik. Mit 1.604 Schüssen kassierte er 334 Schüsse mehr als der zweitplatzierte Fabian Hegmann (Essen). Dazu stand Filimonow 2.001 Minuten auf dem Eis, aber in nur 34 Spielen, so dass er der meistbeschäftigtste Keeper der Oberliga Nord war. Ziemliche enttäuscht war der Gegner. Die Icefighter konnten sich über die gesamte Spielzeit nicht so durchsetzen, wie sie es sich gewünscht hatten. Nachteilig war sicherlich auch, dass nur 12 Feldspieler die Fahrt nach Hamm gemacht. Bester Spieler war der zuletzt stark agierende Filip Stopinski mit zwei Toren. Für die Statistik: Das 4:3 war der erste Hammer Sieg über die Leipziger seit deren Aufstieg 2020.
Tore: 0:1 (22:32) Klaus Walther (Stopinski, Miguez), 1:1 (24:56) Christopher Schutz (Brothers), 1:2 (31:01) Filip Stopinski (Schön, Heyter 5-4), 1:3 (33:21) Filip Stopinski (Wolter, Klaus), 2:3 (37:28) Christopher Schutz (Brothers, Roach), 3:3 (50:11) Michel Maaßen (Roach, Schutz), 4:3 (52:42) Christopher Schutz (Filimonow, Brothers)
Crocodiles Hamburg – EG Diez-Limburg 5:2 (1:0, 1:1, 3:1)
Die Hamburger Heimstärke hat gehalten und ist gleichzeitig auch ein wichtiger Aspekt für die Play-Off-Runde, in der es als Tabellensechster gegen die Rosenheimer Starbulls geht. Von den letzten 14 Heimspielen wurden 12 gewonnen. Auch gegen den Tabellenvorletzten aus Diez waren die Crocodiles zwar überlegen, konnten aber in den ersten beiden Dritteln diese Überlegenheit nicht umsetzen. Erst als die personell geschwächten Limburger am Ende sogar mutiger wurden, ein eventuelles Remis in Reichweite hatten, schlugen die Hamburger zu und machten in den letzten sechs Minuten aus dem 3:1 noch ein 5:2. Beste Akteure bei den Crocodiles waren Dennis Reimer, Carl Zimmermann, Jan Tramm und Patrick Saggau, bei den kampfstarken Limburgern gefielen Niko Lehtonen, Kevin Loppatto und Nikita Krymskiy.
Tore: 1:0 (01:05) Victor Östling (Reimer, Reed), 1:1 (29:09) Nikita Krymskiy (Drover, Loppatto), 2:1 (36:47) Thomas Zuravlev (Lascheit, Tramm), 3:1 (42:17) Sam Verelst (Schaludek, Habel), 4:1 (55:48) Dominik Lascheit (Saggau, Tramm), 4:2 (56:53) Nico Lehtonen (Slaton, Lademann), 5:2 (58:38) Dennis Reimer (Zuravlev, Saggau)
Krefelder EV U23 – Rostock Piranhas 7:3 (5:1, 1:1, 1:1)
Ausgerechnet die Offensivgaranten aus Rostock liegen den jungen Krefeldern. Auch in der zweiten Begegnung gab es einen Sieg, diesmal ein 7:3 nach dem 4:3 vom Oktober 2021. Damit gewann der KEV-Nachwuchs vier der letzten fünf Heimspiele. Eine stolze Bilanz, die Mut macht. Es wäre daher schön, wenn die Krefelder auch in der kommenden Saison ein Team in der Oberliga an den Start bringen könnten. Überragender Akteur des heutigen Abends war Marcel Mahkovec, dem vier Tore gelangen. Dem gebürtigen Slowenen gelangen zum Saisonende somit ein persönlicher Rekord und mit den heutigen fünf Scorerpunkten kletterte er mit jetzt 65 Punkten sogar noch auf Rang 22 in der Bestenliste. Eine starke Leistung. Etwas im Schatten von Mahkovec, aber kaum schwächer Lars Ehrich. Vier Assist in einem Spiel waren auch ihm in dieser Saison noch nicht vergönnt und but not least Ty Kolle. Der Kanadier scorte ebenfalls viermal und kam insgesamt in 29 Spielen auf 28 Punkte und auf Rang 96. Bei den heute enttäuschenden Piranhas gefiel lediglich Maximilian Herz, dem zwei Punkte gelangen. Herz verbesserte auch seine persönliche Oberligabestleistung von 11 auf 14 Punkte. Von den sonst so stark auftretenden Akteuren wie August von Ungern-Sternberg, Justin Maylan und Kevin Lavallee war, bis auf ein Tor von Maylan, leider nichts zu sehen.
Tore: 1:0 (01:26) Florian Maierhofer (Dreschmann, Mahkovec), 1:1 (02:29), Gianluca Balla (Pauker, Koziol), 2:1 (06:49) Marcel Mahkovec (Dreschmann, Ehrich), 3:1 (07:58) Ty Kolle (Nix, Schuster), 4:1 (11:44) Marcel Mahkovec (Ehrich, Kolle 5-4), 5:1 (14:51) Edwin Schitz (Ehrich, Schmitz), 5:2 (26:46) Kilian Steinmann (Koopmann, Herz), 6:2 (38:17) Marcel Mahkovec (Kolle, Schaaf), 6:3 (56:28) Justin Maylan (Ledlin, Herz), 7:3 (58:25) Marcel Mahkovec (Kolle, Ehrich)
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