Hannover Indians ringen Tilburg im Spitzenspiel niederHalle hat schon acht Punkte Vorsprung

Beeindruckend, dass trotz der Brisanz insgesamt vom Schiedsrichter-Duo Stach/Lenhart nur acht Strafminuten verteilt wurden. Und das bei den vor dem Spieltag unfairsten Mannschaften der Liga. Jetzt haben die Saale Bulls Halle, die zu einem Arbeitssieg gegen Krefeld kamen, bereits acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten, und das sind aktuell nicht die Niederländer, sondern die Hannover Scorpions. Die können sich beim Nachbarn für die Schützenhilfe bedanken. Das machten sie auch, zumindest indirekt, denn wie zu erfahren war, ist deren Abgang Andrej Strakhov als Neuzugang bei den Indians im Gespräch.
Das Quartett im Kampf um Platz vier rückte noch näher zusammen. Leipzig ist jetzt punktgleich mit den Indians, dahinter folgen, je mit einem Punkt Rückstand Herne und Hamburg. Auf acht jetzt Herford, das nach oben und unten etwas Platz hat. Dahinter Erfurt, das nach seinem Hamburger Coup jetzt zwei Punkte Vorsprung auf Rostock hat. Die hinteren vier, angeführt von Diez-Limburg, nämlich Essen, Krefeld und Hamm unterlagen wiederum bzw. waren beschäftigungslos, so dass sich nichts änderte.
Hannover Indians – Tilburg Trappers 5:4 (0:2, 2:1, 2:1, 1:0) n.P.
13 Minuten vor Schluss schien die Partie entschieden. Die cleveren und robust auftretenden Trappers führten mit 4:2 und da sie sich in der Defensive kaum eine richtige Blöße gegeben hatten, schien alles auf einen Sieg des Favoriten hinauszulaufen. Sie hatten allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn die Indians, die eh schon über eine gute Kondition verfügen, warfen nun alles nach vorne. Mit etwas Glück rutschte die Scheibe beim 3:4 von Pohanka dem bis dahin starken niederländischen Keeper Ruud Leeuwesteijn durch die Hosenträger und danach hatte endlich Glücksgöttin Fortuna ein Einsehen mit den Rothäuten. Auch beim Ausgleich von Mike Mieszkowski half sie etwas nach und die bis dahin sichere Tilburger Defensive schwamm leicht. Das ärgerte die Gäste, die noch einmal das Tempo anzogen und in den letzten zwei Minuten für einigen Wirbel vor ECH-Keeper Jan Dalgic sorgten, die Scheibe aber nicht im Tor unterbrachten. Auch in der Verlängerung hatten beide Mannschaften, vor allem die Trappers, die große Siegchance, aber sie wurde nicht genutzt und so ging es in das Penaltyschießen, das nicht nur zugunsten der Indians endete, sondern auch eine Kuriosität zeigte. Ex-Indian Brett Bulmer, als zweiter dran, berührte kurz die Scheibe, um dann auszurutschen. Damit hatte Bulmer seine Chance vergeben und als Parker Bowles unter dem Jubel der zugelassenen 500 Fans das 2:0 im Penaltyschießen erzielte, war das Spiel zum Entsetzen der niederländischen Gäste und deren 20 mitgereisten Fans vorbei.
Fazit: Die Indians, die nicht mit Nickolas Bovenschen und dem erkrankten David Miserotti-Böttcher antraten, zeigten sich im ersten Drittel von ihrer schwächeren Seite und mussten clevere Niederländer ziehen lassen. Mit dem ersten Tor, erzielt von Niko Selivanov schien ein Ruck durch das Team zu gehen. Jetzt war man gleichstark und auch der erneute Zwei-Tore-Rückstand schien den Indians nichts auszumachen. Für Indians-Trainer Lenny Soccio war das wichtig: „Diese zwei Punkte und vor allem der Sieg an sich waren für uns brutal wichtig. Jetzt wissen wir, wo wir stehen könnten, wenn wir alles geben.“
Tore: 0:1 (06:08) Jordy Verkiel (Jacobs, Bison), 0:2 (14:34) Kevin Bruijsten (Hessels, Sars), 1:2 (23:29) Niko Selivanov (Gibbons, Aichinger), 2:2 (25:56) Parker Bowles (Bacek, Aichinger), 2:3 (31:48) Brett Bulmer, 2:4 (47:00) Ties van Soest (Bulmer, Vogelaar 5-4), 3:4 (53:20) Branislav Pohanka (Bowles, Bacek), 4:4 (56:42) Mike Mieszkowski (Gibbons, Bowles), 5:4 (65:00) Parker Bowles (PEN)
Saale Bulls Halle – Krefelder EV U23 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
Ein hochverdienter Erfolg der Bulls über disziplinierte und abwehrstarke Krefelder. Zwar zeigt schon das Schussverhältnis von 44:17 deutlich an, wer von den beiden Keepern, Joonas Gähr (Krefeld) und Eric Steffen (Halle) mehr zu tun hatte, aber die Hallenser konnte am Ende auch die Matchstrafe gegen Michael Fomin nicht aus der Bahn werfen. Beste Akteure bei den Bulls waren Joonas Niemelä und Defender Dennis Schütt, bei den Krefeldern überzeugte neben den Keepern der zweite Block, der in der Plus/Minuswertung auf nur -2 kam.
Tore: 1:0 (03:37) Joonas Niemelä, 1:1 (30:13) Adrian Grygiel (Dreschmann, Bauermeister 5-3), 2:1 (31:34) Eric Gollenbek (Hildebrand 4-5), 3:1 (47:55) Patrick Schmid (Niemelä, Schütt)
EG Diez-Limburg – Hannover Scorpions 2:5 (0:0, 2:5, 0:0)
Ein weiterer hoch überlegener Sieg der Scorpions, die sich mit einem diszipliniert agierenden Gegner abmühen mussten. Nach dem torlosen ersten Drittel brach Tyler Gron den Bann und in der Folge fielen in dem Drittel sieben weitere Tore, danach hatten die Abwehrreihen wieder das sagen und es blieb bei dem 5:2 für den Favoriten aus Hannover. Bester hannoverscher Akteur war der bereits erwähnte Tyler Gron mit drei Toren. Auf Limburger Seite überzeugte einmal mehr Thomas Matheson mit zwei Toren, diesmal sogar innerhalb von nur 26 Sekunden.
Tore: 0:1 (25:06) Tyler Gron (Hammond, Valery Trabucco), 0:2 (27:26) Tyler Gron (Hammond, Heinrich), 0:3 (27:57) Louis Trattner (Airich, Just), 1:3 (28:19) Thomas Matheson (Mayr, Büsing), 2:3 (28:45) Thomas Matheson (Brothers, Büsing), 2:4 (30:53) Tyler Gron (Hammond, Pietsch), 2:5 (39:22) Thomas Supis (Trattner, Just)
Crocodiles Hamburg – Black Dragons Erfurt 1:2 (0:0, 0:0, 1:1, 0:1) n.P.
Eine kleine Überraschung schafften die Erfurter Black Dragons in Hamburg. Die Gäste spielten defensiv, taktisch klug und mussten lediglich im ersten Drittel eine Problemphase hinter sich bringen, als sich Vojtech Suchomer eine Fünfer plus Spieldauer abholte. Erst in der 45. Minute gelang den Crocodiles die Führung und die hätte vermutlich auch gehalten, wenn man den Erfurtern nicht ein Ausgleichsgeschenk, passend zum dritten Advent, gemacht hätte. In der 57. Minute traf Kyle Beach per Shorthander zum 1:1. Im anschließenden Penaltyschießen machte Andre Gerartz endgültig für die Thüringer den Sack zu.
Tore: 1:0 (44:59) Carl Zimmermann (Martens, Zuravlev), 1:1 (56:08) Kyle Beach (Wunderlich, Schmid 4-5), 1:2 (65:00) Andre Gerartz (PEN)
Herforder EV – Rostock Piranhas 6:2 (1:0, 3:2, 2:0)
Ein deutlicher Erfolg der Westfalen, die sich über die gesamte Spielzeit dem Offensivdrang (46:31 Torschussverhältnis zugunsten der Rostocker) der Gäste erwehren mussten. Wichtiges Detail für die Gastgeber: Ihr Powerplay funktionierte. Von vier Möglichkeiten konnten zwei genutzt werden, was einer Erfolgsquote von 50 Prozent entsprach. Dazu hatte das Toptrio des HEV wieder einen Sahnetag erwischt. Rustams Begovs, Elvis Biezais und Ralf Rinke sicherten sich zehn der zu vergebenden 18 Punkte. Bei den enttäuschenden Gästen konnte sich Jonas Gerstung profilieren, kam er doch als einziger seiner Mannschaft in der Plus/Minuswertung auf eine +1-Wertung.
Tore: 1:0 (18:25) Marius Garten (Bombis, Rinke 5-3), 2:0 (21:43) Jörn Weikamp (Bohle, Krocker), 2:1 (29:48) Kilian Steinmann (Koziol), 3:1 (30:52) Rustams Begovs (Rinke, Biezais), 4:1 (37:59) Marius Garten (Rinke, Begovs 5-4), 4:2 (38:21) Mark Ledlin (Morgan, von Ungern-Sternberg), 5:2 (52:15) Elvis Biezais, 6:2 (58:10) Ralf Rinke (Begovs, Biezais)
Moskitos Essen – Herner EV Miners 1:5 (0:2, 0:0, 1:3)
Ein verdienter Erfolg der Herner im Straßenbahnderby. Im ersten Drittel waren die Herner klar überlegen. Im zweiten Abschnitt kamen Essen auf, konnte das Spiel ausgeglichen gestalten aber war nicht in der Lage, die Herner Defensive zu überwinden. Im dritten Drittel mussten die Moskitos die Offensive stärken, waren natürlich anfällig für Konter und wurden von deren Spezialisten erfolgreich ausgekontert.
Tore: 0:1 (03:20) Michel Ackers (Fominych, Liesegang), 0:2 (07:01) Artur Tegkaev (Ziolkowski, Orendorz), 0:3 (44:26) Tomi Wilenius, 0:4 (50:09) Denis Fominych (Swinnen, Liesegang), 1:4 (57:04) MItch Bruijsten (MacLeod, Kreuzmann), 1:5 (59:30) Nils Liesegang (Fominych, Hüfner ENG).