Hannover Indians melden erste KaderveränderungenKristian Hufsky Rookie der Saison 2019/20 – Santeri Ovaska erster Neuzugang
Kristian Hufsky wurde als Rookie des Jahres ausgezeichnet. (Foto: TKH Photography)Zuerst wurde nach einem nervenaufreibenden Hauptrundenfinale in der Oberliga Nord noch Platz vier geholt. Ein Platz, der in der folgenden Best-of-Five-Serie für ein drittes finales Heimspiel gesorgt hätte, wenn denn die Serie auch gespielt worden wäre. Genau das passierte eben nicht. Beide Mannschaften, die Hannover Indians aber auch die Starbulls Rosenheim, hatten sich schon auf eine faszinierende Serie eingestellt, als das Corona-Virus wie eine Riesenwelle aus Asien über Europa hinwegrollte und dem Sport keine andere Chance ließ, als in allen Sportarten, darunter auch dem Eishockey, die Reißleine zu ziehen. Das Ergebnis ist bekannt. Statt mittlerweile im Play-off-Fieber zu sein, sind die Stadien leer und verwaist und alle Fans, egal in welcher Liga, müssen sich auf den Herbst freuen, wenn es hoffentlich wieder losgeht.
Doch zurück zu den Indians. Diese schlugen gleich noch ein zweites Mal zu, weil gleich drei Corona-Verdachtsfälle in der Mannschaft auftraten. Kapitän Branislav Pohanka wurde positiv getestet, die gesamte restliche Mannschaft wurde in Quarantäne gesetzt. Ein Vorfall, der die Indians, in diesem Fall sehr unglücklich, in ganz Deutschland bekannt machte. Mittlerweile scheint es jedoch aufwärts zu gehen. Es sind keine weiteren Fälle innerhalb des Teams aufgetreten und auch Pohanka ist auf dem Weg der Besserung.
Nun zu den positiven Meldungen aus dem Indianerland. Der 1999 geborene Kristian Hufsky kam im Sommer 2019 von den Newmarket Hurricanes (Ontario Junior Hockey League) zu den Hannover Indians. Das Ziel war klar. Neben Philip Lehr, der aus Erfurt als Nummer eins gekommen war, sollte Hufsky den Back-up-Posten übernehmen, wobei noch nicht klar war, ob er oder Louis Busch das Rennen gewinnen würde. Das erste Ergebnis stand schnell fest. Hufsky setzte sich gegen Busch durch und zeigte dann in der Saison, dass er eines der größten Torhütertalente der Indians seit den Zeiten eines Andreas Jenike (heute DEL-Stammkeeper in Iserlohn) ist. 35 Spiele absolvierte Kristian Hufsky, stand 997 Minuten auf dem Eis, kassierte ganze 33 Gegentore, schaffte zwei Shutouts und hatte am Ende mit seinen 1,99 Gegentoren pro Spiel volle 0,48 Gegentore Vorsprung auf den Zweiten, den Tilburger Stammkeeper Ian Meierdres. Dass Kristian Hufsky mit diesen Leistungen die Auszeichnung „Rookie des Jahres“ der aktuellen Saison von einer deutschen Fachzeitschrift erhielt, war somit mehr als verdient.
Aber es gab noch ein paar zusätzliche interessante Details in Form von Vertragsverlängerungen. Seit der Saison 2015/16 verteidigt der Franke Nicolas Turnwald für die Indians und er hat in den Jahren gezeigt, wie wertvoll er ist. Sein harter Schlagschuss und seine kämpferischen Qualitäten sind am Turm gefragt und er hat es sich nie nehmen lassen, für ein paar Tore pro Saison zu sorgen. Dieser wichtige Baustein im Team von Lenny Soccio hat sogar um zwei Jahre bis in den Frühling 2022 verlängert.
Auch der Slowake Igor Bacek, der nach eigener Aussage vor einem Jahr noch Motivationsprobleme hatte, war nicht nur trotz einer schweren Gesichtsverletzung im Spätherbst des letzten Jahres voll dabei. Er scorte gute 42 Punkte und hätte sicherlich bei einem normalen Saisonverlauf noch die 50er-Marke knacken können. Bacek verlängerte um ein Jahr bis 2021. Der letzte „Verlängerer“ ist Robby Hein. Der Oberhausener, der nunmehr in die sechste Saison am Turm geht, hat ein gebrauchtes Jahr hinter sich. Erst eine lange Verletzung und als die Fitness wieder da war, kam der Virus und Hein musste wiederum auf Spielpraxis verzichten.
Zuletzt keine Verlängerung, sondern sogar ein Neuzugang. Ein Finne mit deutschem Pass kommt aus dem tiefen Süden. Vom finanziell arg gebeuteltem ERC Sonthofen zog es Santeri Ovaska 700 Kilometer nördlich. Lenny Soccio zur Verpflichtung des gebürtigen Finnen: „Ein sehr guter Eishockeyspieler mit einer Top-Ausbildung in Finnland. Er ist für uns ein wichtiges Puzzlestück für die kommende Saison. Ich freue mich, dass es mit ihm geklappt hat.“ Ovaska stammt aus der Kaderschmiede des finnischen Erstligisten Saipa Lappeenranta, für den er sogar ein Spiel in der höchsten Liga absolvierte. Von dort wechselte er 2017/18 nach Deggendorf, wo er mit dem DSC den Aufstieg in die DEL2 realisierte. Von dort wechselte Ovaska nach Lindau und vor der letzten Saison nach Sonthofen.