Hannover Indians katapultieren sich am Start auf Platz zweiKlares 7:3 zum Auftakt gegen Preussen Berlin
(Foto: dpa)Damit kommt es bereits am morgigen Sonntag um 19 Uhr in der Hus-de-Groot-Eisarena in Mellendorf zum Spitzenspiel der Oberliga Nord zwischen den Scorpions und den Indians.
Es war wie ein Neubeginn. 29 Jahre hatte die alte Stadionuhr auf dem Buckel, als sie letzten Sonntag, beim 5:0 gegen die Scorpions zum letzten Male ihre Arbeit fehlerfrei verrichtete. Ab sofort zeigt eine neue, moderne Uhr den aktuellen Spielstand an und auch sie durfte zum Einstand gleich einen Sieg ihrer Heimmannschaft verkünden. Am Ende stand ein 7:3-Sieg zu Buche, der die Gastgeber in Sphären aufschwingen ließ, wie sie sie seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr vernommen waren. Natürlich ist ein zweiter Platz nach dem ersten Spieltag nur eine Momentaufnahme, genauso wie der letzte Platz der Berliner Preussen, aber der Blick auf den Indians-Tabellenplatz macht Spaß, weckt Emotionen und Motivation und kann sogar helfen, diese Momentaufnahme auf möglichst lange Zeit zu verlängern.
Der Start der Indians war allerdings dem eines Tabellenzweiten nicht gerecht. Die Preussen, die laut ihrer Homepage im Hexenkessel Pferdeturm bestehen wollten, standen gut und tief in der Defensive, immer auf Konter lauernd, besonders über ihren Ausnahmesturm Piwowarczyk, Rumpel und Krüger. Daher war es dann auch kein Wunder, dass dieses Trio in der dritten Minute für das erste Saisontor am Pferdeturm sorgte. Der Schock für die Zuschauer war noch nicht verarbeitet, da hieß es bereits 1:1. Branislav Pohanka hatte ausgeglichen und die Indians versuchten die Schlagzahl zu erhöhen. Das klappte zeitweise und Nico Turnwald traf exakt elf Minuten nach dem Ausgleich zur ersten Führung. Die Berliner, die durch einen Extremstau zu spät nach Hannover gekommen waren, zeigten sich aber nicht geschockt und der Bayer im Berliner Team, der gestern ebenfalls eminent stark auftretende Ludwig Wild glich noch vor der ersten Pause aus.
Auch im zweiten Drittel deutete sich das letztendlich klare Ergebnis noch nicht an. Die Berliner hielten das Spiel mit striktem Defensivverhalten und viel Disziplin zur Freude ihres neuen Trainers Uli Egen offen und erst in der 35. Minute, als die ersten heimischen Anhänger schon ungeduldig wurden, schlenzte ECH-Neuzugang Brent Norris gekonnt im Gewühl vor dem Tor die Scheibe per Rückhand über den guten Berliner Torwart Mirko Davi zum 3:2 ins Netz. Damit schien eine Blockade der Gastgeber endlich gelöst, denn nur innerhalb von drei Minuten beförderten Yannick Mund und Igor Bacek die Scheibe noch zweimal ins gegnerische Netz, so dass am Ende des Drittels ein 5:2 auf der neuen Tafel stand.
War das Spiel schon entschieden? Nein, denn die Berliner sorgten gleich nach Drittelbeginn für einen Paukenschlag, als Marvin Krüger bereits nach acht Sekunden das 3:5 besorgte. Und wieder hatten die Indians die richtige Antwort parat. Genau 96 Sekunden später nahm Stefan Goller einen Pass vom wieder genesenen Robby Hein an und versenkte das schwarze Spielgerät zum 6:3 in den gegnerischen Maschen. Damit war das Spiel entschieden, zumal die Berliner, die mit nur 18 Mann inkl. Torhütern angereist waren, immer kraftloser wurden. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, ihr Tor mit Mann und Maus zu verteidigen und so fiel nur noch ein Tor. Der am Spieltag ebenfalls sehr fleißige und dafür auch mit zwei Toren belohnte Yannick Mund erzielte den letzten Treffer zum 7:3.
Tore: 0:1 (02:32) Kyle Piwowarczyk (Rumpel, Krüger), 1:1 (03:01) Branislav Pohanka (Weyrauch, Peleikis), 2:1 (14:01) Nico Turnwald (Norris), 2:2 (16:10) Ludwig Wild (Rabbani, Ogorzelec/5-4), 3:2 (34:52) Brent Norris (Morczinietz, Turnwald), 4:2 (36:32) Yannick Mund (Bacek, Pohanka), 5:2 (39:10) Igor Bacek (Pohanka, Norris/5-4), 5:3 (40:08) Marvin Krüger (Piwowarczyk, Dunlop), 6:3 (41:44) Stefan Goller (Hein), 7:3 (46:46) Yannick Mund (Norris, Morczinietz). Strafen: Hannover 10, Berlin 6. Zuschauer: 2417.