Hannover Indians gewinnen für ihren Torhüter Jan DalgicCrocodiles beenden Krise – Leipzig wehren Hamm ab

Jan Dalgic von den Hannover Indians fiel aufgrund einer schweren Erkrankung aus. (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)Jan Dalgic von den Hannover Indians fiel aufgrund einer schweren Erkrankung aus. (Foto: dpa/picture alliance/nordphoto)
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Wie Björn Naujokat, aktueller Cheftrainer bei den Indians in der Pressekonferenz nach dem Spiel in Essen mitteilte, leidet Jan Dalgic an einer sehr schweren Krankheit, die sich ausgerechnet an seinem 25. Geburtstag zeigte und infolgedessen eine Notoperation nötig machte. Laut Björn Naujokat muss eine privatärztliche Operation folgen, so dass auf die Familie hohe Operationskosten zukommen werden. Die Hannover Indians werden eine Spendenkonto eröffnen, um Eishockeyfans, aber auch Mitbürgern, eine Chance zum Spenden zu geben.

Es gab leider noch eine weitere schwere Verletzung, über die berichtet werden muss. Halles Mathieu Tousignant zog sich bereits am Dienstag im Spiel gegen Duisburg einen Kreuzbandriss zu, so dass für ihn die Saison zu Ende ist. Da auch die beiden Finnen Varttinen und Vihavainen in Krefeld fehlten, spielten die Bulls somit ohne Kontingentspieler. Trotzdem gelang ein Erfolg und weil auch die anderen vier Topteams erfolgreich waren, blieb an der Spitze alles beim Alten. Herne hat zwar nach vorne einen freien Blick, Hamburg hat 13 Punkte Vorsprung, aber im Rückspiegel tauchten jetzt wieder die Leipziger Icefighters auf, liegen einen Zähler zurück. Hamm hätte die Chance gehabt, Leipzig komplett einzuholen, vergab diese große Chance aber. Auch im Fight um Rang neun geht es hoch her. Duisburg hätte das spielfreie Erfurt überholen können, vergab aber gegen Herford der Möglichkeit. Immerhin half der Zusatzpunkt, mit Erfurt gleichzuziehen. Herford blieb hinter den beiden eben genannten und auch Diez sollte man nicht aus den Augen lassen. Einen Punktgewinn bei den Scorpions hatte in Limburg eh keiner erwartet.

Crocodiles Hamburg – Herner EV Miners 7:2 (1:1, 3:0, 3:1)

Nach dem ersten Drittel schien es eine ganz knappe Angelegenheit zu werden. Zwei ausgeglichene Teams kämpften um jeden Zentimeter, das Unentschieden entsprach dem Spielverlauf. Im zweiten Drittel übernahmen die Hamburger die Kontrolle und zogen auf 4:1 davon. Im dritten Drittel kam Herne wieder zurück, musste jedoch drei weitere Tore einstecken, ehe Shmyr wenigstens mit dem zweiten HEV-Tor dem Gast einen ehrenvollen Abschied gewährte. Bei Hamburg überraschte die dritte Reihe, die wie die erste auf acht Punkte kam. Bei Herne zeigte nur Nils Liesegang, der an beiden Toren beteiligt war, eine starke Partie.

Tore: 1:0 (07:15) Adam Domogalla (Bruns, Schaludek), 1:1 (10:36) Chris Seto (Liesegang), 2:1 (23:49) Thomas Zuravlev (Habel, Walch), 3:1 (27:50) Dominik Lascheit (Moberg, Zuravlev), 4:1 (39:44) Niklas Jentsch (Reed, Rajala 5-4), 5:1 (45:12) Sebastian Moberg (Rajala, Jentsch), 6:1 (48:21) Philip Hertel (P. Kuschel, Jentsch), 7:1 (54:04) Maximilian Schaludek (Domogalla, Bruns), 7:2 (55:49) Braylon Shmyr (Liesegang, Elten)

Hannover Scorpions – EG Diez-Limburg 6:0 (4:0, 0:0, 2:0)

Ein eindeutiger Erfolg des Tabellenführers, der über die kompletten sechzig Minuten nie zur Diskussion stand. Die Scorpions, die mit ihrer Neuerwerbung aus Hamburg, Dennis Reimer, antraten, reichten gegen tapfere, aber chancenlose Diezer zwei Doppelschläge im ersten Drittel zur 4:0 Führung. Nach einem Drittel Pause wurde noch kontinuierlich auf 6:0 erhöht, wobei das Ergebnis nach dem Schussverhältnis von 47:18 auch hätte deutlicher ausgehen können. Überragender Spieler war Brandon Alderson mit vier Toren. Damit überholte Alderson mit seinen 31 Toren seinen Mannschaftskameraden Aquin, der seinen bisherigen Wert von 29 nicht erhöhen konnte. Bei Diez zeigte das Team eine starke Defensivleistung, eine unerschütterliche Moral und blieb dabei wohltuend fair. Beste Diezer waren die beiden Torhüter Tommi Steffen (81 Prozent Fangquote; ausgewechselt in der zweiten Pause) sowie Tim Stenger (92,3 Prozent). Bei den Scorpions wurde auf Stammtorhüter Brett Jaeger verzichtet. Dafür stand ein zweiter Neuzugang zwischen den Pfosten, Jakub Urbisch, der sich somit sofort seinen ersten Shutout abholte.

Tore: 1:0 (03:04) Brandon Alderson (McPherson, Aquin), 2:0 (04:26) Brandon Alderson (McPherson, Rinke), 3:0 (16:23) Pascal Aquin (Just, Heinrich), 4:0 (16:54) Brandon Alderson (Kabitzky, Reiß), 5:0 (40:42) Brandon Alderson (McPherson, Reiß), 6:0 (46:26) Ralf Rinke (Aquin, Just 5-4)

Hammer Eisbären – Icefighters Leipzig 2:4 (1:1, 1:1, 0:2)

Die Aufholjagd der Hammer hat ein Ende, und das ausgerechnet gegen die Leipziger, die nur noch drei Punkte entfernt waren. Da half auch nicht die schnelle Führung durch Artur Tegkaev bereits nach 252 Sekunden. Die Leipziger spielten ruhig weiter und kamen durch ihren besten Mann in den ersten beiden Abschnitten, Victor Östling, nicht nur zum Ausgleich, sondern auch zur Führung. Chris Schutz glich mit seinem 42. Saisontor aus, aber danach übernahmen die Icefighters die Kontrolle und trafen durch Ian Farrell und Connor Hannon, letzterer sogar mit einem Shorthander zum nicht unverdienten Erfolg.

Tore: 1:0 (04:12) Artur Tegkaev (Reichert, Spacek), 1:1 (17:43) Victor Östling (Rentsch, Stopinski 5-4), 1:2 (24:56) Victor Östling (Heyer, Eichelkraut), 2:2 (29:17) Chris Schutz (Balla, Gretz), 2:3 (46:31) Ian Farrell (Wolter), 2:4 (50:46) Connor Hannon (Farrell 4-5),

Tilburg Trappers – Rostock Piranhas 6:3 (2:2, 2:0, 2:1) 

Der Sieg der Niederländer stand nie zur Diskussion, aber die Rostocker zeigten für einen Tabellenvorletzten eine glänzende Leistung. Angefangen bei Torhüter Christopher Strasen, der, nicht wie beim DEB angegeben 85 Prozent Fangquote hatte, sondern 88,3 Prozent, über eine kämpferische und faire Verteidigung bis zu äußerst effektiven Stürmern. Wer von 11 Torschüssen drei nutzt, kann sich als toreffizient bezeichnen. Etwas anders die Trappers. Sie berannten sechzig Minuten das gegnerische Tor, kamen auf 55:11 Torschüsse und gewannen am Ende nur mit 6:3. Beste Akteure waren die beiden, jeweils dreifachen Assistgeber, Max Hermens und Danny Stempher sowie der Doppeltorschütze Brett Bulmer.

Tore: 0:1 (05:02) Keegan Dansereau (Barry 4-5), 1:1 (12:51) Reno de Hondt (van der Schuit, Stempher 5-4), 1:2 (15:23) Tom Pauker (Döring), 2:2 (15:56) Giovanni Vogelaar (Stempher, van Gorp), 3:2 (33:31) Mikko Virtanen (Stempher, de Bonth), 4:2 (35:13) Brett Bulmer (Hermens, Virtanen 5-4), 5:2 (41:48) Raimond van der Schuit (Hermens, Verkiel), 6:2 (45:02) Brett Bulmer (Hermens, van Oorschot),6:3 (50:33) Mark Ledlin (Hahn, Barry 5-4)

Moskitos Essen – Hannover Indians 4:7 (2:2, 1:2, 1:3)

Ein verdienter Erfolg der Indians, die wohl mehr mit den Begleitumständen als mit dem Gegner zu kämpfen hatten, auch wenn die Moskitos nie aufgaben und das Spiel bis zum Ende spannend gestalteten. Die Moskitos, die unter der Woche den Abgang von Damian Schneider nach Lindau zu verkraften hatten, hatten ihren besten Mann ausgerechnet mit einem Ex-Indian. Der Belarusse Alexej Dmitriew, 2010/11 in Diensten der Indians, damals in der DEL2, zeigte seinen Stechmücken wie man Tore schießt. Gleich dreimal traf der 37-Jährige, der nunmehr zehn Saisontore erzielt hat und sich in der Scorerliste um dreißig Plätze auf Rang 74 verbesserte. Damit setzte er im Alleingang die Gäste unter die Dauerstress, wobei diese einen Start nach Maß hatten. Matthew Pistilli, der scheinbar nach dem Trainerwechsel wie ausgewechselt spielt, traf bereits nach 19 Sekunden und erzielte auch im dritten Drittel ein wichtiges Tor, weil es eine Vorentscheidung bedeutete. Zweitbester Essener war ein weiterer Neuzugang, Devon Daniels. Der 24-jährige Verteidiger, der aus dem schottischen Dundee nach Essen gewechselt war, stand hinten wie eine eins und gab jede Menge Impulse in der Offensive, konnte sogar drei Assist für sich verbuchen. Bei den Indians waren die Vorzeichen deutlich gespannter. Der Grund war eine schreckliche Nachricht vom Vortage. Jan Dalgic, zusammen mit David Böttcher-Miserotti abwechselnd die Nr.1 im Tor der Gäste, musste ausgerechnet an seinem 25. Geburtstag in einem hannoverschen Krankenhaus notoperiert werden. Für Dalgic stand ein absoluter Neuling bei den Indians als Reserve zur Verfügung: Fabian Wüsthoff. Der 21-Jährige, der bisher nur Einsätze in der Bezirksliga für die U23 der Hannover Indians gemacht hatte, brauchte jedoch nicht eingreifen. Bester Indian war im Spiel Jayden Schubert mit vier Punkten. Dahinter folgten der Kapitän Branislav Pohanka und Matthew Pistilli mit jeweils drei Scorerpunkten.

Tore: 0:1 (00:19) Matthew Pistilli (Schubert, Pohanka), 1:1 (02:03) Alexej Dmitriew (Daniels, K. Bruijsten), 2:1 (12:27) Mitch Bruijsten (Behrens, Dmitriew), 2:2 (13:49) Jayden Schubert (Pistilli, Turnwald), 2:3 (27:38) Sebastian Christmann (Selan, Aichinger), 2:4 (31:00) Maximilian Pohl (Bräuner, Möller), 3:4 (37:31) Alexej Dmitriew (M. Bruijsten, Daniels), 3:5 (46:17) Branislav Pohanka (Turnwald, Schubert), 4:5 (50:19) Alexej Dmitriew (K. Bruijsten, Daniels 5-4), 4:6 (50:33) Matthew Pistilli (Schubert, Pohanka), 4:7 (57:13) Sofiene Bräuner (Christmann ENG)

Krefelder EV U23 – Saale Bulls Halle 4:6 (1:3, 2:3, 1:0)

Dieses Ergebnis ist ärgerlich für die Krefelder, denn so nahe an einem Punktgewinn wie heute gegen Halle waren sie noch nie. Entscheidend waren die drei Gegentore in den ersten zehn Minuten des ersten Drittels. Danach kamen die jungen KEV´ler ran, rochen am Ausgleich, konnten diesen jeodch gegen clevere Sachsen-Anhaltiner nicht mehr realisieren. Besonders stark zeigte sich bei Krefeld das Quartett Grygiel, McLlwain, Luknovsky und Schitz, dass jeweils zwei Scorerpunkte schaffte. Bei Halle gab es dagegen ein Quintett mit zwei Scorerpunkten, bestehend aus Hildebrand, Demmler, Schmid, Weyrauch und Merl.

Tore: 0:1 (04:10) Thomas Merl (Schmid, Schütt 5-4), 0:2 (05:04) Patrick Schmid (Merl, Pfennings), 0:3 (07:49) Thore Weyrauch (Demmler, Walkowiak), 1:3 (17:10) Adrian Grygiel (Onckels, Schitz), 2:3 (23:34) Adrian Grygiel (Herzog, Bauermeister), 2:4 (29:14) Niklas Hildebrand (Gauch, Stas 5-4), 2:5 (30:46) Marius-Lucas Demmler (Hildebrand, Weyrauch), 3:5 (34:59) Carter McLlwain (Schitz, Luknovsky), 3:6 (35:16) Lukas Valasek (Plauschin, Gulda), 4:6 (45:05) Carter McLlwain (Luknovsky, Freis)

Füchse Duisburg – Herforder EV 3:4 (1:1, 0:2, 2:0, 0:1) n.P.       

In einer dramatisch ablaufenden Begegnung setzten sich am Ende die Gäste aus Ostwestfalen knapp nach Penaltyschiessen durch. Die Herforder, zuletzt etwas unglücklich agierend, gingen früher durch ihren Topscorer Rustams Begovs in Führung. Auch nach dem Ausgleich, einer Einzelleistung von Linus Wernerson Libäck, waren die Herforder tonangebend und somit war am Ende des zweiten Drittels die 3:1 Führung verdient. Aber Duisburg zeigte zum wiederholten Male in dieser Saison, dass sie Rückstände aufholen können. Vor allem in Überzahl sind sie brandgefährlich, kommen als Aufsteiger immerhin auf 22,8 Prozent Torquote. Das bekamen auch die Ice Dragons zu spüren, die durch Neumann und Nedved in Unterzahl zwei Tore kassierten und mit dem Remis in die Verlängerung mussten. Die brachte keine Entscheidung und im anschließenden Penaltyschießen waren die Gäste durch Marius Garten die etwas Glücklicheren.

Tore: 0:1 (03:19) Rustams Begovs (Garten, Patocka 5-4), 1:1 (19:16) Linus Wernerson Libäck, 1:2 (32:19) Rustams Begovs (Patocka, Stocker), 1:3 (36:46) Kilian Hutt (Gerartz), 2:3 (49:30) Manuel Neumann (P. Wernerson Libäck, L. Wernerson Libäck 5-4), 3:3 (54:38) Ondrej Nedved (Fomin, Pfeifer 5-4), 3:4 (65:00) Marius Garten (PEN)


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