Hannover Indians festigen mit klarem Erfolg Rang vierErfurt verpasst Chance, Leipzig einzuholen
(Foto: dpa)
Die Strafe für diese Leistung war dann auch der Verlust von Platz fünf, den die Herner übernahmen. Die Erfurter Black Dragons hätten es in der Hand gehabt, die Leipziger einzuholen, aber nach der Niederlage bei der EG Diez-Limburg bleibt dies vorerst nur ein Wunschtraum. Den letzten Pre-Play-off-Platz halten im Augenblick die Krefelder, die das Glück hatten, dass die Rostocker sowie die Herforder ihr Heimrecht nicht nutzen konnten, um weiter aufzuholen. Neben der Partie zwischen Halle und den Scorpions fiel auch das Spiel zwischen Hamm und Leipzig aus.
Rostock Piranhas – Tilburg Trappers 3:8 (1:4, 1:2, 1:2)
Das war nicht der Abend der Rostocker Defensive. Die Trappers, die zwar als Favorit angereist waren, beeindruckten mit ihrer Kaltschnäuzigkeit und ihrer Schusseffizienz, während die Rostocker es zuließen, dass ihr Keeper Leon Meder am Ende mit einer Fangquote von fast 72 Prozent einen unterirdischen Wert aufwies. Schon nach zehn Minuten war klar, dass die Niederländer als Sieger das Eis verlassen würden. Andrei Loginov (7.), Max Hermens (7.) und Giovanni Vogelaar (8.) trafen zum 3:0. Als Felix Stopinski (10.) auf 1:3 verkürzte, schien ein bisschen Hoffnung auf REC-Seite, aber diese erhielten spätestens mit dem 4:1 von Danny Stempher (20.) einen herben Dämpfer. Die Piranhas, die im zweiten Drittel verzweifelt versuchten, Land zu gewinnen, brauchten in der 31. Minute gar ein doppeltes Überzahlspiel, um durch Jonas Gerstung ein zweites Tor zu erzielen. Diesmal hielt die Hoffnung drei Minuten, dann beendeten Jordy Verkiel (36.) und Kevin Bruijsten (40.) die Siegerdiskussion. So ging es auch im dritten Drittel weiter. Janne de Bonth (49.) und Reno de Hondt (55.) sowie auf Piranha-Seite Jayden Schubert (54.) besorgten die drei Tore zum 8:3-Endstand für die Trappers.
Hannover Indians – Crocodiles Hamburg 5:1 (0:0, 4:1, 1:0)
Mit ihrer definitiv besten Saisonleistung besiegten die Hannover Indians den direkten Konkurrenten um Platz vier, die Crocodiles Hamburg, und zeigten sich gewappnet für die zukünftigen, harten Aufgaben. Besonders beeindruckte dabei der dritte Block um Urgestein Thomas Pape, zusammen mit Michael Burns und Robby Hein sowie den Verteidigern Benedikt Jiranek und Philipp Hertel. Dieser Block zeichnete für die ersten drei ECH-Tore plus den Assist komplett alleine verantwortlich und zeigte damit den Verantwortlichen, dass auf ihn wirklich Verlass ist. Auf dessen Leistung baute sich die gesamte Mannschaft auf und da auch die spielerische Qualität vorhanden war, besonders in der zweiten Hälfte der 60 Minuten, war die Hamburger Mannschaft letztendlich ohne Chance. Dabei waren die Elbestädter besser ins erste Drittel gestartet. Nach ausgeglichenem Spiel übernahmen sie, bevorteilt durch zwei Powerplays, die Führung und die Indians konnten sich bei Keeper David Zabolotny bedanken, dass es mit einem 0:0 in die Kabine ging. Den Torreigen eröffnete schließlich Thomas Pape (26., 30.), zwischenzeitlich gelang den Crocodiles durch Normans Martens mit einem fulminantem Schlagschuss der Ausgleich. Nach dem 2:1 von Pape wurden die Indians immer stärker und folgerichtig gelangen ihnen zwei weitere Tore, wobei der Sololauf von Michael Burns (36.) alleine das Eintrittsgeld wert gewesen wäre, wenn es Zuschauer gegeben hätte. Vier Sekunden vor Drittelende erhöhte Parker Bowles gar noch auf 4:1, wobei er einen Abpraller ovn Hamburgs Keeper Niklas Zoschke versenkte. Hamburgs Trainer Jacek Plachta war dann auch verdient: „Wir haben eigentlich ganz gut gespielt, haben aber Zoschke mehrfach im Stich gelassen und das ging gegen diese gefährliche hannoversche Mannschaft voll ins Auge.“ Wie frustig es auf der Gästebank zugegangen sein muss, bewies Plachtas Maßnahme, seinen Torhüter bereits fünf Minuten vor Schluss aus dem Kasten zu nehmen. Das ging 80 Sekunden gut, dann lief Brett Bulmer (57.) seinem Verteidiger davon und traf zum 5:1-Endstand. Noch eine weitere Topleistung boten die Hannoveraner, die auf Santeri Ovaska verzichteten: Die einzige Powerplay-Chance im gesamten Spiel wurde durch Pape genutzt, so dass die Indians eine 100-Prozent-Quote schafften.
EG Diez-Limburg – Black Dragons Erfurt 5:4 (1:0, 2:3, 2:1)
Zwei Teams, die sich um Pre-Play-off-Plätze streiten, zeigten ein Spiel, dass dieses Niveau bestens präsentierte. Beide boten eine starke kämpferische Leistung, hohe Laufbereitschaft, gepaart mit viel Siegeswillen. Die EGDL, die unter der Woche im Traineramt einen Tausch vorgenommen hatte, startete mit viel Verve in die Begegnung und ging durch Leon Köhler (16.) in Front. Im zweiten Drittel überschlugen sich kurzfristig die Ereignisse. Die Erfurter, die zuletzt gar in Herne gewonnen hatten, drehten nach Toren von Kyle Beach (23.) und Sean Fischer (26.) das Ergebnis und weil sie das Diezer Scorer-Duo Matheson/Brother kaltstellten, schien es auf einen Erfurter Sieg hinauszulaufen. Positiv für die Diez-Limburger: Wenn die Kanadier aus dem Spiel genommen werden, dann können auch andere treffen. In diesem Fall machten Dominik Patocka (36.) und Philipp Maier (36.) innerhalb von 50 Sekunden aus dem 1:2 ein 3:2. Wie wichtig Fairness sein kann, bewies in der 39. Minute die letzte Strafe des Spieles. Der Diezer Zajic saß auf der Strafbank, als Maurice Keil (40.) in Überzahl für Erfurt ausglich. Im Abschlussdrittel brachten dann Henry Wellhausen (46.) die EGDL mit 4:3 in Führung, Viktor Beck (54.) glich für Erfurt aus. Als jedoch Thomas Matheson (55.) einmal nicht von Erfurts Defensive unter Kontrolle gebracht werden konnte, hieß es prompt 5:4 für die Hausherren und dies konnten die Erfurter nicht mehr kontern.
Herforder EV – Herner EV 1:6 (0:1, 1:1, 0:4)
Geht den Herfordern auf der langsam erscheinenden Zielgerade die Puste aus. Nach dem grandiosen 8:0 gegen die Hannover Indians bezogen den Herfordern viel Lehrgeld, wobei das letzte 0:8 gegen die U23-Mannschaft des Krefelder EV und jetzt das 1:6 gegen Herne schon fast eine Art Tiefpunkt darstellen. Was für den kleinen HEV besonders frustrierend sein muss. Die Statistiker zählten 42:19 Torschüsse für die Herforder, aber die Tore schossen die Gäste, und der Verlierer war Herfords Keeper Kieren Vogel, dessen Fangquote von 68 Prozent kaum Oberliga-Niveau hatte. Auf der anderen Seite brillierte der warmgeschossene Björn Linda mit fast 98 Prozent und zeigte einen wesentlichen Unterschied auf. Für das einzige Herforder Tor sorgte Christophe Lalonde (27.), das zudem zu dem Zeitpunkt den Ausgleich bedeutete. Für die Herner trafen Nils Liesegang (19.) und Marcus Marsall (28.) bis zum Ende des zweiten Drittels. Im letzten Drittel warfen die Herforder alles nach vorne und wurden gnadenlos ausgekontert. Denis Fominych (47., 56.), Patrick Asselin (52.) und Noah Bruns (57.) trafen zum 6:1-Endstand für den Herner EV.