Hannover Indians erteilen Icefighters defensiv eine LektionNach 3:0 gegen Leipzig Platz vier erreicht
Die Hannover Indians besiegten Leipzig mit 3:0. (Foto: TKH Photography)
Eine gewünschte Platzierung, wobei auch der dritte Platz nur einen Punkt entfernt ist und genau gegen diesen Gegner, die Crocodiles Hamburg, geht es am Sonntag um 16 Uhr. Wie zu vernehmen war, werden sich mehrere Hundert hannoversche Fans auf den Weg in die Hansestadt machen, um ihren Anteil zu einem erfolgreichen Gelingen durchzuführen.
Die Begegnung stand am Anfang immer noch unter dem Schatten der letzten Begegnung, die mehr eine Schlacht als ein Eishockeyspiel war. Fast 200 Strafminuten waren ausgesprochen worden und weil allen Beteiligten die Wichtigkeit der Partie klar war, wurde im Vorfeld darüber spekuliert, ob es am 32. Spieltag eine Fortsetzung geben würde.
Um es mehr als deutlich festzustellen. Eine Fortsetzung gab es nicht und im Nachhinein musste man sich fragen, wie es im Dezember zu diesem Auswuchs kommen konnte, denn am heutigen Spieltag wurde Eishockey förmlich zelebriert. Vornehmlich von den Indians, aber für einen gelungenen Abend gehört auch der Gegner und die Leipziger zeigten sich diesem Anspruch würdig.
Obwohl auf beiden Seiten Topspieler fehlten, bei Leipzig Hannes Albrecht, bei den Indians Michael Burns und Robby Hein, zeigten beide Teams in den drei Dritteln gute Oberligatechnik, taktische Reife und viel Kampfkraft. Da sich beide Vertretungen stellenweise mehrfach neutralisierten, waren die Torchancen auch äußerst rar gesät. Im ersten Drittel war die Torschussverteilung neutral (4:4) und das erste Tor fiel mehr aus Zufall, nicht aus einer gekonnten Kombination. Pape scheiterte am durchaus gut spielenden Leipziger Keeper Glatzel, Glemser schaltete am schnellsten, bediente den vor dem Tor stehenden Stefan Goller und der Allrounder, trotz seiner Rolle in der dritten oder vierten Reihe einer der wichtigsten im Team von ECH-Coach Lenny Soccio traf ins leere Tor, weil Glatzel bei seiner ersten Rettungsaktion zu weit aus dem Torbereich gerutscht war.
Das 1:0 war etwas glücklich und im zweiten Abschnitt versuchten die Leipziger vieles, aber der Weg zum gegnerischen Tor wurde immer schwerer. Trotzdem gab es zwei Großchancen aber entweder wurde falsch gezielt, wie bei Goran Pantic in der 34. Minute, als er frei zum Schuss kam aber die Scheibe über die Latte jagte oder kurz davor Damian Schneider, der am exzellent reagierenden Philipp Lehr im Indians-Tor scheiterte. Auf Indians-Seite musste der Kapitän persönlich, Branislav Pohanka verzweifeln, denn er scheiterte gleich zweimal an Icefighters-Zerberus Patrick Glatzel.
Im letzten Drittel merkte man beiden Teams an, dass die ersten vierzig Minuten Kraft gekostet hatten. Den Leipzigern machten ihrem Namen (Icefighters) alle Ehre, aber die Schritte wurden langsamer, die Pässe ungenauer und die Indians hatten nur noch wenig Probleme in der Defensive. Lediglich in der 51. Minute wurde es noch einmal für Lehr gefährlich, als sich Leipzigs Ian Farrell durchtankte und hauchdünn scheiterte. Dieses Solo hätte einen Torerfolg verdient gehabt. So kam, was kommen musste. Leipzigs Trainer Sven Gericke beorderte 65 Sekunden vor Ende seinen Torhüter vom Eis und kassierte prompt das dritte Gegentor, als Defensivspezialist Armin Finkel aus dem eigenen Drittel einen Weitschuss versuchte und mit seinem dritten Saisontor die Begegnung endgültig entschied.
Icefighters-Coach Sven Gerike: „Wir haben ein gutes Spiel gesehen, leider ohne Punktgewinn für uns. Im ersten Drittel waren wir gleichstark, in den Dritteln zwei und drei hatten wir auch Pech aber am Ende haben die Indians die Partie verdient gewonnen.“
Indians-Coach Lenny Soccio: „Ein Sieg der Geduld. Wir haben defensiv sehr kompakt gestanden und daraus unsere Kraft gezogen. Jeder Spieler weiß, was er zu tun hat, vor allem wenn die Scheibe verloren ist. Und darauf kann man aufbauen. Ein verdienter Erfolg und jetzt freuen wir uns auf Hamburg am Sonntag.“
Tore: 1:0 (16:07) Goller (Pape, Glemser), 2:0 (33:52) Bosas (Niddery, Beally), 3:0 (59:19) Finkel (Weyrauch, Beally/ENG). Strafen: Hannover 2, Leipzig 4. Zuschauer: 3514.